Menstruationstassen: Ein guter Ersatz für Binden und Tampons?

Menstruationstassen: Ein guter Ersatz für Binden und Tampons?

Menstruationstassen sind auf lange Sicht kostengünstiger und vor allen Dingen sind sie wesentlich umweltfreundlicher als Binden oder Tampons. Die kleinen Behälter heißen auch Menstruationsbecher, Menstruationscups oder Periodentassen. Doch sind sie wirklich eine gute Wahl bei der Monatshygiene? Sind sie sicher? Sind sie hygienisch? Kann sie jeder anwenden? Oder sind die kleinen Behälter wieder nur ein Trend, der bald wieder vorbei ist?

Für wen sind die kleinen Behälter geeignet?

Theoretisch kann jede Frau Tampons oder Binden durch Periodentassen ersetzen. Allerdings sollten Frauen, die mit der Spirale verhüten, zuvor mit ihrem Gynäkologen sprechen. Menstruationstassen erzeugen Unterdruck und sitzen so perfekt. Doch beim Entfernen kann sich durch den Unterdruck die Position der Spirale verändern. Das kann dazu führen, dass die Spirale nicht mehr sicher verhütet. Zudem kann das Band der Spirale einklemmen, was unangenehm werden kann.

Junge Frauen, die noch keinen Geschlechtsverkehr hatten, sollten Experten zufolge lieber Binden oder Tampons benutzen. Das Einführen der Periodentassen kann teilweise sogar schmerzhaft sein. Wer dennoch liebe die umweltfreundliche Variante für die Monatshygiene nutzen will, sollte sich die kleinste Größe kaufen und viel üben.

Nachhaltige Frauenhygiene

Menstruationstassen gibt es mittlerweile in vielen Drogerien. Das spricht für die wachsende Beliebtheit. Gründe dafür sind zum einen die geringeren Kosten und zum anderen die Nachhaltigkeit. Je nach Blutungsstärke verbrauchen Frauen im Lauf ihres Lebens tausende von Tampons oder Binden, die dann im Müll landen. Eine gut gepflegte Menstruationstasse kann bis zu 15 Jahre halten und immer wieder benutzt werden. Je nach Hersteller kosten sie 10 bis 20 Euro.

Die hygienische Anwendung

Ähnlich wie einen Tampon müssen Frauen die Menstruationscups in ihre Scheide einführen. Dabei ist es wichtig, das Tässchen genau nach Gebrauchsanweisung zu falten. Die Menstruationstasse saugt das Blut nicht auf, wie es herkömmliche Monatshygieneprodukte tun. Sie fängt es auf. Nach dem Entnehmen ist es notwendig, das Gefäß zu entleeren, auszuwaschen und einfach wieder einzusetzen. Je nach Stärke der Regelblutung kann sie acht bis zehn Stunden am Stück im Körper verbleiben. Vor dem Entfernen ist es notwendig, genau nach Anleitung den Unterdruck zu lösen. Sonst zieht der Unterdruck am Gebärmutterhals.

Es ist wichtig beim Einsetzen und Entfernen sehr auf Hygiene zu achten, sich immer vorher gründlich die Hände zu waschen. Für die Reinigung der Cups eignet sich milde Seife am besten. Anschließend die Tasse mit lauwarmem Wasser gründlich abspülen und auf keinen Fall aggressive Desinfektionsmittel verwenden. Damit die Menstruationstasse nicht zur Bakterienschleuder wird, ist es notwendig, sie vor der ersten Anwendung und nach jedem Zyklus etwa zehn Minuten auszukochen. Für die Aufbewahrung eignen sich saubere, luftdurchlässige Behälter. Oft ist ein entsprechender Behälter beim Kauf dabei.

Das Auskochen erfolgt am einfachsten mit einem kleinen Topf mit Wasser. Sobald das Wasser kocht, kommt die Menstruationstasse so hinein, dass sie komplett im Wasser ist. Sollte es während des Tragens zu einer Pilzinfektion gekommen sein, die Kochzeit verdoppeln.

Mit der Zeit können die Cups sich verfärben. Sie werden dann unansehnlich, sind aber immer noch zu gebrauchen. Etwas Essig oder Zitronensaft im Kochwasser sorgt dafür, dass die Cups am Ende wieder aussehen wie neu.

Die Periodentasse richtig falten und einsetzen

Wie bei vielem, so sind auch bei den Menstruationstassen Geduld und Übung erforderlich. Bis das Einsetzen ohne Schmerzen und Probleme funktioniert, kann das zwei bis drei Zyklen dauern. Ein paar Tipps können dabei helfen, den Mut nicht zu verlieren und es weiterzuprobieren.

  • Wenn das Einsetzen Schmerzen verursacht, kann eine andere Faltung eventuell helfen. Je nach Faltung hat der Cup beim Einführen eine andere Größe.

  • Gleitgel kann helfen, wenn die Scheidenschleimhaut etwas trocken ist. Es macht das Einführen angenehmer.

  • Das Einsetzen kann im Sitzen, im Stehen oder in der Hocke erfolgen. Hier sollte jede Frau selbst probieren, welche Position ihr am angenehmsten ist und wann die Beckenbodenmuskulatur am besten entspannen kann. Entspannungsübungen können am Anfang hilfreich sein.

So funktioniert die Nutzung im Alltag

Die kleinen Periodentassen sind grundsätzlich sehr gut für den alltäglichen Gebrauch geeignet. Doch es kann schon zu unangenehmen Situationen kommen, beispielsweise beim Entleeren des Behälters unterwegs. Wem das zu unangenehm ist, der kann eine Toilette nutzen, die über ein eigenes Waschbecken verfügt. Wenn das nicht möglich ist, kann ein zweiter sauberer Periodencup helfen. Dann erfolgt die Reinigung der benutzten zu einem späteren Zeitpunkt zu Hause. Für die leichtere Reinigung unterwegs bieten viele Hersteller spezielle Reinigungssets als Zubehör an.

Welche Probleme können auftreten?

Einige Frauen empfinden die Menstruationscups beim Sitzen als störend. Das liegt meistens an einem zu langen Stiel. Dieser lässt sich leicht mit einer Schere kürzen. Dabei ist darauf zu achten, dass der Stiel noch lang genug ist, um den Cup später leicht wieder herausziehen zu können.

Manchmal läuft die Menstruationstasse auch aus. Das kann mehrere Ursachen haben.

  • Der Cup ist zu klein und kann nicht ausreichend Unterdruck erzeugen, und hält so nicht an der Scheidenwand. Hier hilft ein größerer Cup.

  • Der Cup ist zu weich und ploppt nicht komplett auf. Hier hilft ein Cup aus einem festeren Material.

Wer am Anfang unsicher ist, ob auch wirklich nichts daneben geht, kann eine Slipeinlage verwenden oder Periodenunterwäsche tragen.

Selbst beim Sport unbedenklich

Wer sich erst einmal an die Handhabung gewöhnt hat, wird schnell merken, dass die Vorteile der Menstruationstassen überwiegen. Sie eignen sich sogar für Sport, die Sauna und beim Schwimmen. Gerade beim Schwimmen sind sie sogar wesentlich hygienischer als Tampons, da sie sich nicht mit Wasser vollsaugen und so nicht so leicht Bakterien in die Scheide gelangen können. Zudem kann das Tamponbändchen damit nicht aus dem Badeanzug oder Bikini herausschauen. Viele Anwenderinnen berichten von einem viel Tragekomfort bei der Anwendung der Periodentassen beim Sport.

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