5 Tipps gegen Verstopfung während der Periode

Ballaststoffmangel, Fastfood, zu wenig Flüssigkeit — bei Verstopfung rückt vor allem die Ernährung in den Fokus. Dabei hat auch der Zyklus einen Einfluss auf die Verdauung. Der schwankende Hormonspiegel kann den Darm ausbremsen. Die Folge: Verstopfung. Doch es gibt Tricks, die vor und während der Periode helfen.

Frau mit Bauchschmerzen
© iStock/Moyo Studio

Verstopfung: Welchen Einfluss hat der Zyklus?

Die Geschlechtshormone steuern nicht nur den weiblichen Zyklus. Sie haben auch Auswirkungen auf die Verdauung, weshalb Schwankungen diese auch beeinträchtigen können. Das nach dem Eisprung ansteigende Progesteron bremst die Aktivität der glatten Muskulatur im Darm und entspannt sie. Die Verlangsamung der Darmtätigkeit führt dann zu Verdauungsbeschwerden. Periode und Verstopfung hängen also miteinander zusammen.

Neben dem Progesteron sind es die Prostaglandine, die den Darm beeinflussen. Allerdings führen sie eher zu Durchfall als zu Verstopfung im Verlauf des Zyklus. Das ist auch der Grund, warum Verstopfung selten während der Periode selbst auftritt.

Ballaststoffe gegen Verstopfung vor der Periode

Ist der Darm durch die Hormone träge, helfen ihm mitunter Ballaststoffe wieder zu mehr Mobilität. Wenn Sie unter Verstopfung in verschiedenen Phasen Ihres Zyklus leiden, sollten Sie beispielsweise mehr Vollkornprodukte, Obst und Gemüse auf Ihren Speiseplan setzen. Auch Hülsenfrüchte enthalten viele Ballaststoffe.

Reicht das nicht, können Sie auch ganz gezielt Ballaststoffträger ergänzen. Dazu zählen unter anderem der altbewährte, ungeschälte Leinsamen und Flohsamenschalen. Sie regen den Darm bei einer Verstopfung vor der Periode zusätzlich an.

Viel trinken gegen Verstopfung während des Zyklus

Neben Ballaststoffen ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr für die Mobilität des Darms wichtig. So können einige dieser Stoffe noch weiter aufquellen. Die Folge: Es ist mehr Stuhlvolumen im Darm, welches diesem signalisiert, den Nahrungsbrei weiterzubefördern.

Haben Sie Verstopfung vor der Periode, hält ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt im Körper den Stuhl im Darm geschmeidiger. So kann er leichter weitertransportiert werden und der Toilettengang wird einfacher und angenehmer.

Mit Bewegung gegen Verstopfung während des Zyklus

Nicht nur Essen und Trinken bringen den Darm in Schwung. Haben Sie öfter Verstopfung im Verlauf Ihres Zyklus, kann moderate, aber regelmäßige Bewegung helfen. Sport trainiert nicht nur Muskeln und Herz-Kreislauf-System — er kann auch eine ins Stocken geratene Verdauung wieder in Schwung bringen.

Gehen Sie also beispielsweise walken oder joggen, drehen Sie einige Runden im Schwimmbecken oder radeln Sie im Grünen. Es muss jedoch nicht unbedingt ein Ausdauersport sein, wenn Sie gegen Verstopfung vor der Periode angehen wollen. Auch andere Sportarten wie Ganzkörper-Workouts, Krafttraining oder Ballspiele erfüllen ihren Zweck.

Magnesium gegen Verstopfung während des Zyklus

Helfen weder ballaststoffreiche Ernährung, noch ausreichende Trinkmengen oder Sport gegen die Verstopfung im Verlauf Ihres Zyklus, können Sie auch zu einem ganz besonderen Mineralstoff greifen: Magnesium.

Magnesium fördert unter anderem die Tätigkeit von Nerven und Muskeln. Indirekt wirkt es dadurch in höheren Dosen abführend. Was im regulären Alltag vielleicht eine unangenehme Begleiterscheinung ist, kann die perfekte Hilfe sein, wenn Sie unter Verstopfung leiden, die im Verlauf der Periode auftritt. Zwischen 400 und 800 Milligramm Magnesium am Tag können die Dinge wieder ins Rutschen bringen.i

i Meisel, Lindsay. “Why You Get Constipated before Your Period (& Diarrhea During).” Ava, Ava Women, 14 Dec. 2016, https://www.avawomen.com/avaworld/period-constipation-diarrhea/.

Verstopfung während des Zyklus: Hilfe aus der Apotheke

Nur wenn all diese Versuche bei einer Verstopfung durch die Periode scheitern, besteht die Möglichkeit zu Abführmitteln aus der Apotheke zu greifen. Informieren Sie sich vor der Auswahl Ihres Präparates aber gründlich bei Ihrem Arzt oder Apotheker. Einige Abführmittel können nämlich mitunter Gewöhnungseffekte zeigen, wodurch bei häufiger Einnahme die Intensität der Wirkung immer mehr nachlässt.

Grundsätzlich gibt es bei Abführmitteln zwei verschiedene Wirkprinzipien. Die eine Variante bindet Wasser im Darm und macht den Stuhl so geschmeidiger und voluminöser. Dazu zählen Wirkstoffe wie Macrogol oder Lactulose, die außerdem die Darmflora unterstützen. Denn auch die Vermehrung der Darmflora kann den Darm zu mehr Mobilität anregen. Damit diese Stoffe bei Verstopfung während des Zyklus optimal wirken können, sollten Sie bei der Einnahme mindestens ein großes Glas Wasser dazu trinken.

Die andere Variante jener Präparate regt den Darm direkt an — sie ziehen Wasser und Elektrolyte gezielt dorthin, wo die Verstopfung entsteht, nämlich in den Dickdarm. Bei Problemen während des Zyklus können Ihnen dann beispielsweise Wirkstoffe wie Natriumpicosulfat oder Bisacodyl helfen, die auf die beschriebene Weise wirken.