Putzmittel eingeatmet? Diese Symptome sind möglich - und so schützen Sie sich

Putzmittel machen Küche, Bad & Co. zwar schön sauber, wer sie einatmet, kann aber auch seine Gesundheit gefährden. Welche Symptome typisch sind und was es beim Putzen zu beachten gibt, erklären wir hier.

Verschiedene Putzmittel im Eimer

Werden Putzmittel eingeatmet, kann das unsere Gesundheit gefährden.

© Foto: Tatomm/iStock

So simpel Putzen vielleicht auch ist, man kann dabei tatsächlich eine ganze Menge falsch machen. Zum Beispiel sollte Marmor nie mit Essig gereinigt werden und das Mikrofasertuch auf keinen Fall mit dem Auto in Kontakt kommen. Aber hätten Sie auch gewusst, dass Sie beim Hantieren mit Putzmitteln die Dämpfe besser nicht einatmen sollten, da sonst Ihre Gesundheit gefährdet werden kann? Welche Symptome besonders typisch sind und wie es besser geht, verraten wir hier.

Putzmittel eingeatmet: Typische Symptome

Haben Sie beim Putzen zu viel von dem schädlichen Sprühnebel oder den Dämpfen eingeatmet, ist es nicht ungewöhnlich, dass Sie sich danach nicht gut fühlen. Folgende Symptome treten besonders häufig in Zusammenhang mit aggressiven Putzmitteln auf:

  • Übelkeit
  • Brechreiz
  • Schwindel
  • Atmennot
  • Bauchschmerzen
  • Erbrechen
  • Reizung der Atemwege
  • Reizung von Rachen, Mund und Speiseröhre

Wer besonders sensibel auf aggressive Putzmittel reagiert, kann auch allergieähnliche Symptome wie Hautrötung, Schwellung, nässende Bläschen sowie Juckreiz oder Brennen entwickeln. Putzmittel einzuatmen, ist also alles andere als empfehlenswert! Dies legt auch eine Studie aus dem Jahr 2018 nahe.

Was tun, wenn ich Putzmittel eingeatmet habe?

Ganz egal ob Erwachsener, Kind oder Baby: Haben Sie giftige/schädliche Dämpfe von Putzmitteln eingeatmet und bemerken Symptome wie Schwindel, Übelkeit, Atemnot bei sich oder einem Familienmitglied, sollten Sie sofort für frische Luft sorgen - also Fenster und Türen öffnen oder sich ins Freie begeben. Bei schwerwiegenden oder anhaltenden Symptomen nach dem Einatmen von Putzmitteln empfehlen wir Ihnen, den Notruf zu informieren.

So gefährlich ist das Einatmen von Putzmitteln

Der feine Sprühnebel aus der Sprühflasche gelangt auch in unsere Atemwege. Das kann auf Dauer oder bei größeren Mengen nicht nur zu Irritationen der Atemwege führen, sondern diese auch dauerhaft schädigen und sogar Krankheiten wie Asthma verursachen. Zu diesem Ergebnis kamen Forscherinnen und Forscher der Studie Respiratory Health Survey, an der 6.230 Personen über den Zeitraum von 20 Jahren teilnahmen. Fast alle Teilnehmer haben während dieser Zeit regelmäßig geputzt, viele sogar hauptberuflich.

Das Ergebnis: Nach 20 Jahren konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine deutliche Beeinträchtigung der Lungenfunktion nachweisen. Putzen Sie regelmäßig daheim oder sogar hauptberuflich, sollten Sie also unbedingt darauf achten, die Fenster währenddessen zu öffnen. Gleiches gilt, wenn Sie besonders empfindlich sind oder eine vorgeschädigte Lunge haben.

Einatmen von Putzmitteln in der Schwangerschaft

Generell sollte jeder von uns beim Reinigen darauf achten, keine Putzmittel einzuatmen. Noch mehr Vorsicht ist jedoch geboten, wenn Sie schwanger sind. Putzmittel können gesundheitsgefährdende Dämpfe oder schädliche Inhaltsstoffe an die Atemluft abgeben. Zum Schutz des ungeborenen Kindes sind vor allem aggressive Abflussreiniger und Toilettenreiniger sowie formaldehydhaltige Desinfektionsmittel oder Schimmelsprays in der Schwangerschaft tabu.

Wohnung besser bei offenem Fenster putzen

Was viele nicht wissen: Tatsächlich birgt vor allem das Putzen bei geschlossenen Fenster ein gewisses Gesundheitsrisiko. Gerade Reiniger wie Backofen- und Badreiniger oder Zitronensäure und Schimmelentferner enthalten oft eine Menge aggressiver Inhaltsstoffe, die beim Versprühen natürlich auch in die Atemluft gelangen - und damit auch auf unsere Haut und in unseren Organismus. Durch das Einatmen der Putzmittel können dann wiederum Symptome wie Übelkeit, eine Reizung der Atemwege sowie von Rachen, Mund und Speiseröhre auftreten. Durch frische Luft oder Durchzug lässt sich dieses Risiko deutlich minimieren.

Quellen: eurekalert.org, atsjournals.org, bzga.de