Schluckauf, oder auch Singultus genannt, kann ganz schön auf das Gemüt schlagen. Vor allem, wenn er einfach nicht weggehen mag. Wir klären, wie das lästige Hicksen entsteht und verraten Ihnen, mit welchen Hausmitteln Sie es therapieren können.
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So entsteht Schluckauf
Schluckauf: Das passiert im Körper
Schluckauf entsteht durch eine Verkrampfung des Zwerchfells. Dieses hat ein plötzliches und tiefes Einatmen bei verschlossener Stimmritze zur Folge. Die Luft in der Lunge kann nicht mehr entweichen und die einströmende Luft prallt gegen die geschlossenen Stimmbänder. Dadurch entsteht das Hicksgeräusch.
Höchstwahrscheinlich ist Schluckauf ein Schutzreflex, welcher im Säuglingsalter besonders häufig auftritt. Es wird vermutet, dass das Hicksen bei Babys verhindert, dass Wasser oder Nahrung in die Lunge gerät.
Schluckauf: Diese Ursachen kann das Hicksen haben
Schluckauf kann verschiedene Ursachen haben und tritt besonders häufig in folgenden Szenarien auf:
- Zu schnelle Aufnahme von Essen
- Verzehr zu kalter oder zu heißer Speisen
- Verzehr von Alkohol
- Starkes Rauchen
- Verzehr von scharfen Lebensmitteln
- In der Schwangerschaft
- Bei Stress
- Während Magen-Darm-Erkrankungen
Der Zwerchfellnerv, der Nervus phrenicus, kann durch diese Auslöser gereizt werden und die Muskeln ziehen sich unkontrolliert zusammen, wodurch das Hicksgeräusch entsteht.
Diese Hausmittel helfen bei Schluckauf
Wer nicht abwarten kann, bis der Schluckauf von alleine weggegangen ist, kann mit Hausmitteln und Tricks nachhelfen, das störende Hicksen zu beenden. Bei uns erfahren Sie, was Sie tun können, damit der Schluckauf ein schnelles Ende nimmt, und zwar auf ganz natürliche Weise.
Luft anhalten
Wichtig bei dieser Methode? Halten Sie die Luft beim Ausatmen an. Dies entspannt den Phrenicus-Nerv, der die Atemmuskulatur reguliert. Außerdem erhöht sich dadurch der Kohlendioxidgehalt im Blut, wodurch die Atmung verlangsamt wird und auch das Zwerchfell entspannt werden kann. Zählen Sie beim Luftanhalten am besten bis 20.
Kaltes Wasser
Auch kaltes Wasser kann helfen, um das störende Hicksen schnell loszuwerden. Dieses sollten Sie am besten in kleinen und unregelmäßigen Schlücken trinken, um die Atmung zu stimulieren.
Zitronensaft oder Essig
Eine Reizung der Zunge erweist sich auch als besonders effizient bei der Bekämpfung von Schluckauf. Dazu einfach einen Esslöffel Essig oder Zitronensaft zu sich nehmen. Die Säure lenkt das Gehirn zudem kurzzeitig von dem Schluckauf ab.
Zuckerwürfel
Alternativ kann auch ein Zuckerwürfel oder ein Löffel Zucker helfen, um das Gehirn von dem Schluckreiz abzulenken.
Chronischer Schluckauf: Was tun?
Erstmal Entwarnung, denn nur in wirklich seltenen Fällen wird Schluckauf wirklich chronisch. Wenn das Hicksen bereits länger als zwei Tage anhält, lässt sich erst von einem chronischen Schluckauf sprechen. Dieser kann viel Ursachen haben und muss nicht immer mit einer Erkrankung in Verbindung gebracht werden,
Therapieren können Sie den chronischen Schluckauf zum Beispiel mit Atemübungen. Sollten Sie allerdings immer häufiger unter diesem leiden und Begleiterscheinungen wie Sodbrennen, Übelkeit, Schlafstörungen oder Depressionen auftreten, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen und sich professionell behandeln lassen.
Schluckauf bei Babys: Das sollten Sie beachten
Schluckauf bei Babys ist völlig normal und kann in den ersten Lebenswochen besonders häufig vorkommen. Tatsächlich haben Babys bereits im Mutterleib Schluckauf. Normalerweise geht dieser wieder von alleine weg und wird von den Kindern nicht unbedingt als störend empfunden. Wer trotzdem nachhelfen möchte, kann dem Baby entweder etwas zu trinken geben oder dabei helfen, das Kind zu entspannen, indem man es etwa auf den Arm nimmt und streichelt. Sie können außerdem probieren, dem Baby sanft ins Gesicht zu pusten. Dieser Trick kann tatsächlich dafür sorgen, dass das Hicksen aufhört.
Im Video: Schluckauf? Das können Sie tun!
