Alzheimer: Symptome, Ursachen, Verlauf – und wie Sie das Risiko senken

Erste Zeichen einer Demenz können auf die Alzheimer-Krankheit hinweisen. Im Artikel erfahren Sie mehr zu der Erkrankung, unter der vor allem Menschen ab 60 leiden.

Ein alter Mann und eine alte Frau haben Alzheimer - mehr Infos finden Sie hier

Alzheimer: Symptome, Ursachen und Verlauf

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Vergesslichkeit gehört ab einem gewissen Alter bei fast allen Menschen dazu. Wenn aber beim Anziehen ganze Kleidungsstücke vergessen werden oder der Weg zum Supermarkt nicht mehr gefunden wird, könnte Demenz dahinterstecken. Diese wird durch die Alzheimer-Krankheit verursacht, die vor allem Menschen über 60 trifft. Treten diese ersten Symptome auf, sollten Angehörige mit dem Betroffenen einen Arzt aufsuchen, um Hilfe zu bekommen.

Symptome von Alzheimer

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In der ersten Phase der Alzheimer-Krankheit, in der eine leichtgradige Demenz vorliegt, ist vor allem das Kurzzeitgedächtnis betroffen. Inhalte von Gesprächen werden schnell wieder vergessen oder Schlüssel, Brillen und andere Gegenstände verlegt. Dies passiert auch älteren Menschen ohne Alzheimer, deshalb ist es wichtig, hier zu differenzieren, wie oft und ausgeprägt diese Symptome auftreten. Kompliziertere Aufgaben, wie zum Beispiel Überweisungen ausführen etc., können Alzheimer-Erkrankte auch schon in diesem frühen Stadium vor große Herausforderungen stellen. Hier sollte Hilfe angeboten werden.

Allerdings ist es für Angehörige nicht immer leicht, die Betroffenen zu unterstützen. Denn diese erleben zwar bewusst, dass sie etwas vergessen, sind aber deshalb oft verwirrt. Denn schließlich behaupten andere etwas, an das sie sich nicht erinnern können. An Demenz Erkrankte können in solchen Fällen unterschiedlich reagieren. Die Gefühlspalette reicht von depressiv, über aggressiv bis hin zum Rückzug.

Ursachen für Alzheimer

Bei Alzheimer werden nach und nach Gehirnzellen abgebaut und der wichtige Botenstoff Acetylcholin wird nicht mehr ausreichend vom Körper hergestellt. Acetylcholin wirkt im Gehirn als Neurotransmitter und ist an einer Vielzahl von Prozessen beteiligt. Er soll die Aufmerksamkeit erhöhen und das Lernen erleichtern. Wodurch diese Störungen im Hirn ausgelöst werden, ist bisher unbekannt und wird mit Hochdruck erforscht.

Manche Forscher gehen davon aus, dass Ablagerungen von Aluminiumchlorid Alzheimer mit auslösen können. Aluminiumchlorid kann zum Beispiel durch die Verwendung bestimmter Deos oder Magentabletten im Körper angereichert werden.

Darüber hinaus ist Alzheimer vor allem eine erblich bedingte Krankheit.

Therapie von Alzheimer

Alzheimer lässt sich nach heutigem Wissen nicht heilen - der Verlauf der Krankheit lässt sich aber abmildern bzw. die „wachen“ Zustände des Patienten verlängern. Hierfür werden verschiedene Medikamente gegeben oder Ergo- und Muskeltherapie angewandt.

Neue Studie: Alzheimer-Risiko senken

Studien haben bereits gezeigt, dass die Grippeimpfung das Alzheimer-Risiko um 40 Prozent senken kann. Aber gilt das auch für andere Impfungen? Eine Forschungsgruppe hat nun gezeigt, dass bei älteren Erwachsenen, die gegen Keuchhusten geimpft wurden, die Wahrscheinlichkeit einer Alzheimererkrankung um 30 Prozent geringer war als bei denjenigen, die nicht geimpft waren (7,2 Prozent der Geimpften und 10,2 Prozent der Ungeimpften entwickelten die Krankheit). Bei der Gürtelrose-Impfung verringerte sich das Risiko um 25 Prozent (8,1 Prozent der Geimpften im Vergleich zu 10,7 Prozent  der Ungeimpften bekamen Alzheimer) und bei dem Pneumokokken-Impfstoff war das Risiko für Alzheimer ebenfalls um 27 Prozent geringer (7,92 Prozent der Geimpften und 10,9 Prozent der Ungeimpften erkrankten).

Die Ergebnisse wurden in dem Fachmagazin „Journal of Alzheimer's Disease“ veröffentlicht. „Wir und andere Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Immunsystem für die Funktionsstörung der Gehirnzellen bei Alzheimer verantwortlich ist. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Impfungen einen allgemeineren Effekt auf das Immunsystem haben, der das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, verringert“, sagte der Neurologe Prof. Paul E. Schulz. Das Team hatte Personen ab 65 Jahren ohne Demenz über zehn Jahre hinweg beobachtet.