Anleitung und Tipps: Nistkasten selber bauen

Nistkasten bauen: Anleitung und Tipps

Ob als kleine bunte Häuschen, als schicke weiße Villa passend zum eigenen Heim oder ein schlichter Holzbau im Naturparadies hinter dem Haus – der Nistkasten fügt sich wunderbar in den Stil Ihres Gartens ein und bietet Vögeln einen sicheren Platz zum Nisten und Überwintern. So einfach kann Naturschutz sein und mit unserer Anleitung auch ein tolles DIY-Projekt für Sie und Ihr Kind.

Bunte Nistkästen hängen in einem Baum© vitapix/iStock
Nistkasten bauen: Anleitung und Tipps

DIY mit Sinn: Warum baut man Nistkästen?

Mit dem Bau eines Nistkastens betreiben Sie einfachen und schnellen Natur- und Tierschutz in Ihrem eigenen Garten. Mit nur wenigen Handgriffen können Sie einer ganzen Vogelfamilie dabei helfen, Unterschlupf zu finden. Unter anderem die Meise, der Kleiber, Star und Gartenrotschwanz sind sogenannte Höhlenbrüter, die in alten, morschen Bäumen, Mauerlöchern oder Erdhöhlen nisten. Besonders wichtig ist die Hilfe durch einen Nistkasten, wenn den Vögeln diese natürlichen Brutplätze genommen werden, zum Beispiel durch Gebäudesanierungen oder Abholzung. Zudem bieten Nistkästen im Winter eine wichtige Schlaf- und Schutzstätte für die Vögel. Und Spaß bringt die Bauarbeit ohnehin: Vor allem mit Kindern macht der Bau eines Vogelhauses viel Freude, und die Vögel im eigenen Garten können das ganze Jahr über beobachtet werden.

Nistkasten bauen mit Kindern

Basteln mit Kindern:

Das Bauen von Nistkästen macht Spaß und eignet bestens, um gemeinsam mit Kindern etwas zu schaffen. Dabei lernt man eine Menge über Tiere und deren Lebensweise.

An welchen Stellen Sie ihr Kind einbeziehen, richtet sich ganz nach dem Alter und handwerklichen Fähigkeiten des Kindes. Hämmern und Anmalen macht den Kindern aus Erfahrung am meisten Spaß, während das Zuschneiden mit der Säge vielleicht noch die Eltern übernehmen sollten. Den Kasten am Ende zusammen aufzuhängen ist ein Highlight, genauso wie die jährliche Reinigung. Schließlich weiß man nie, was die Vögel zurückgelassen haben. Spannend! Übrigens: Eine tolle Bastel-Alternative für Eltern von ganz kleinen Kindern ist eine einfache Futterstelle aus einer Plastikflasche und Holzlöffeln.

Bauanleitung für einen Nistkasten

Beim Bau eines Nistkastens sind die richtigen Innenmaße und die Größe des Einflugloches unbedingt zu beachten. Bei der äußerlichen Gestaltung können Sie sich kreativ austoben und das Häuschen ganz dem Stil Ihres Gartens anpassen.

Für den Bau benötigen Sie:

  • Holzschrauben
  • Nägel
  • Hammer
  • Schraubenzieher
  • Schleifpapier
  • Holzbohrer
  • Stift
  • Stichsäge
  • Eichen-, Fichten- oder Tannenholzbretter (2 cm stark) mit folgenden Größen:
  • 1 x 23x14 (Vorderseite)
  • 2 x 27x16 (Seiten)
  • 1 x 27x18 (Rückseite)
  • 1 x 20x20 (Dach)
  • 1 x 14x14 (Boden)
  • 1 x 50x5 (Leiste)
buschige Rosen© jalag-syndication.de
Bauerngarten anlegen: Wie Sie einen Bauergarten anlegen, erfahren Sie hier.

So geht's:

  1. Die Bretter können Sie zunächst selbst mit einer Stichsäge zuschneiden. Durch das Vorstehen der Dachplatte können zum Beispiel Katzen nicht in das Einflugloch hineingreifen.
  2. Bohren Sie nun vier etwa 5 Millimeter große Löcher in den Boden des Nistkastens. Diese dienen später als Belüftung. Rauen Sie schließlich die Innen- und Außenseiten der Bretter auf.
  3. Zeichnen Sie anschließend auf der Vorderseite das Einflugloch auf und bohren Sie es ein. Es sollte 17 Zentimeter (cm) über dem Boden des Kastens liegen. Die Größe des Loches sollten Sie an die Vogelart anpassen, der Sie Unterschlupf bieten möchten. Die meisten Meisenarten bevorzugen Laut BUND einen Durchmesser von 2,6 bis 2,8 cm. Kohlmeise und Kleiber brauchen einen Durchmesser von 3,2 Zentimetern, der Star passt durch ein Einflugloch von 4,5cm Durchmesser, und für den Gartenrotschwanz sollte der Eingang 4,8 cm hoch und 3,2 cm breit sein. Schleifen Sie das Loch sauber ab.
  4. Verschrauben Sie nun die Seitenwände und die Rückwand mit dem Boden, um schließlich das Dach mit dem Gehäuse zu verbinden. Nageln Sie die Vorderseite oben an den Seitenwänden so fest, dass Sie die Platte aufklappen können, um den Kasten zu reinigen.
  5. Schlagen Sie als Türsicherung von vorne einen Nagel in eine der Seitenwände und biegen Sie diesen in einem rechten Winkel vor die vordere Platte, damit er diese verschließt. Um die Platte selbst noch öffnen zu können, sollte sich der Nagel mit etwas Kraft drehen lassen.
  6. Bestreichen Sie die Außenwände mit Leinöl. So werden Sie vor Feuchtigkeit und Pilzbefall geschützt.
  7. Die Leiste wird an der Rückseite des Kastens angebracht, an dieser können Sie das Häuschen an einem Baum befestigen. Achten Sie dabei unbedingt darauf, dass mögliche nach innen stehende Nägel gründlich umgeschlagen werden, damit sich die Vögel nicht daran verletzen.
Vogel wird gefüttert© lauradyoung/iStock
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Nistkasten anbringen

Der Nistkasten sollte mindestens drei Meter hoch an einem Baum hängen, damit Räuber wie Katzen oder Marder nicht an ihn herankommen. Laut Naturschutzbund (NABU) ist eine Ausrichtung des Nistkasten nach Osten oder Südosten ideal, sodass die Öffnung vor Regen und Sonne geschützt ist. Der Kasten sollte außerdem eher nach vorne als nach hinten überhängen, um das Eindringen von Regen zu vermeiden. Angebracht werden können Vogelhäuser am besten im Herbst. Dann können sich im Winter Vögel und andere Kleintiere einnisten, um zu überwintern.

Nistkasten reinigen

Reinigen sollten Sie die Nistkästen Ende Februar und im Spätsommer. So entfernen Sie Reste und Dreck vom Überwintern und nach der Brutzeit. Das ist wichtig, da sich in alten Vogelnestern oftmals Flöhe und Milben ansiedeln. Ende September sollte auch der letzte Nachwuchs flügge sein – ab dem Herbst richten sich dann auch andere Kleintiere, darunter durchaus bedrohte Arten, in den Nisthilfen ein. Unser Tipp: Verwenden Sie beim Saubermachen Handschuhe. Entfernen Sie das Nest und bürsten Sie den Nistkasten aus. Auf Reinigungsmittel und Insektenspray sollten Sie dabei unbedingt verzichten.

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