Renée Zellweger: die Oscar-Preisträgerin im Interview

"Ich arbeite daran ein besserer Mensch zu sein"

Renée Zellweger (50) freut sich gerade über ihren zweiten Goldjungen: Für „Judy“ hat die Schauspielerin nicht nur einen weiteren Oscar bekommen, sondern auch einen Golden Globe und weitere Auszeichnungen. Was für ein Comeback nach „Unterwegs nach Cold Mountain“ im Jahr 2003. Die Schauspielerin hat im Laufe ihrer Karriere herbe Rückschläge einstecken müssen – und ist daran gewachsen. Mit uns sprach der US-Star über die Suche dem Glück und Tipps von Mama. Renée Zellweger im Interview!

Oscar-Preisträgerin Renée Zellweger im Interview© dpa
"Ich arbeite daran ein besserer Mensch zu sein"

"Ich arbeite daran ein besserer Mensch zu sein"

Renée Zellweger braucht nicht viel zum Glücklichsein. Allein der Latte macchiato, den ihr der Room Service des Londoner „Mandarin Oriental“-Hotels serviert, zaubert ihr ein strahlendes Lächeln ins Gesicht. Die Schauspielerin wirkt gelassen und sehr mit sich im Reinen – ganz anders als Hollywood-Legende Judy Garland, deren Leben zwischen Triumph und Tragödie sie auf die Leinwand gebracht hat.

Judy Garland zerbrach fast an dem Druck, der in Hollywood herrscht. Sie trank zu viel, schluckte Aufputschmittel. Kennen Sie auch solch einen Druck?
Ich weiß schon, was Stress ist. Und als mir der vor ein paar Jahren zu viel wurde, habe ich mir eine Auszeit genommen.

Haben Sie die Schauspielerei vermisst?

Sehr, aber ich wollte andere Seiten des Lebens gerne wieder neu für mich entdecken. Das war für meine persönliche Entwicklung sehr wichtig. Ich bin durch die Welt gereist, habe mich meinem Privatleben gewidmet und mich als Autorin versucht. Hätte ich das nicht getan, wäre das mein persönlicher Stillstand gewesen. Bei Judy Garland hat man ja gesehen, wie sehr dich das Showbusiness kaputt machen kann. Ihre Lage war aber natürlich viel heftiger, da möchte ich mich gar nicht vergleichen.

renee-zellweger spielt Judy Garland© PR
Renée Zellweger spielt Judy Garland 
Für ihre Rolle im Film „Der Zauberer von Oz“ erlangte US-Schauspielerin und Sängerin Judy Garland 1939 weltweite Berühmtheit. Danach ging es jedoch rapide bergab für das beliebte All-American Girl: Alkohol, Drogen, Schul- den und etliche gescheiterte Ehen. Der Punkt, an dem der Film „Judy“ ansetzt: 30 Jahre nach ihrem größten Erfolg ist ihr Leben ein einziger Trümmerhaufen. Doch der Star versucht, sich mit einer neuen Musik-Show aus der Misere zu befreien. Ob das gelingt? 

Sie sind mit dem Oscar und den Golden Globe für „Judy“ geehrt worden: Wie wichtig sind Ihnen Preise?

Um so etwas kümmere ich mich nicht. Für mich ist die Rolle die wahre Belohnung – aber auf das Berühmtsein könnte ich locker verzichten. Vor allem auf den ganzen Klatsch. Mit dem Aufkommen dieser vielen News-Websites ist das alles noch viel schlimmer geworden.

Man hat Sie nicht geschont. Über Ihre angeblichen Schönheits-OPs wurde viel und häufig spekuliert ...
Ich kann die Fixierung auf das Aussehen von Frauen absolut nicht verstehen. Ent scheidend ist doch, was wir leisten und ob wir uns verwirklichen. Ich versuche, mich von den ganzen Meldungen fernzuhalten und so zu tun, als würde es sie gar nicht geben. So mache ich mir das Leben ganz einfach leichter.

Dabei wirken Sie, als könnte Sie rein gar nichts aus der Fassung bringen.

Diese Wirkung habe ich vor allem meiner Mutter zu verdanken. Sie ist einer der liebevollsten Menschen, die ich kenne, hat mich mit positiven Gefühlen nur so aufgeladen – und ist mein absolutes Vorbild. Ihre Worte und Weisheiten sind immer in meinen Gedanken. Ich arbeite daran, ein besserer Mensch zu werden.

Was tun Sie dafür?
Ich glaube, ich habe bereits einen super eingestellten Gut-und-Schlecht-Schalter Ich kann einfach nichts Schlimmes tun. Allein die Vorstellung, dass jemand meinetwegen weint oder dass ich einer Person wehtue, macht mich ganz krank. Außerdem ist es doch viel einfacher, nett und gütig zu sein. Was macht Glück für Sie persönlich aus? Ich habe einige enge Freunde, die mir viel bedeuten. Ihnen vertraue ich hundertprozentig. Sie sind es, die mein Leben reich machen. Materieller Luxus interessiert mich nicht, und erst recht brauche ich ihn nicht, um glücklich zu sein.
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