
Der Sommer neigt sich dem Ende und mit ihm auch die Wochenend-Camping-Ausflüge und die Kurztrips in die Natur. Aber stimmt das wirklich? Bedeutet das Ende der warmen Jahreszeit auch das Ende des entspannten Campingvergnügens? Nein, sagen wir. Mit der richtigen Vorbereitung und Ausrüstung kommen Wohnwagen und Vorzelt gut durch den Winter.
Frühjahrsputz - nur eben im Herbst
Wer seinen Caravan nicht über Winter einlagert, hat nun Gelegenheit, sich ein umfassendes Bild vom allgemeinen Zustand des Gefährts zu machen. Zurückgelassenes Spielzeug, Sonnencreme und diverse für den Sommer gedachte Einrichtungsgegenstände können zusammengepackt und erstmal sicher im Keller oder auf dem Dachboden verstaut werden. So wird Platz für die Dinge geschaffen, die für die kalten Tage wichtig sind. Kuschelige Winterkleidung, dickes Bettzeug etc. finden so ein eigenes Plätzchen. Bevor jedoch Wollpullover & Co. den Wohnwagen beziehen, sollten Sie die Gelegenheit nutzen, einmal alles ordentlich auszuwischen und auf etwaige Makel, Beschädigungen oder auch Schimmel zu untersuchen. Widmen Sie auch Fenstern, Dichtungen und Ecken einen aufmerksamen Blick. Sind hier Schäden aufgetreten, sind die Reparaturen am besten jetzt auszuführen.
Welches Vorzelt für den Winter?
Nicht jedes Vorzelt ist für das Tragen einer großen Schneelast geeignet. Am besten orientieren Sie sich an den Herstellerangaben. Je nach Region ist mit mehr oder weniger hohem Schneeaufkommen zu rechnen. Achten Sie darauf, das Schneeaufkommen mit der Traglast Ihres Vorzeltes abzugleichen. Wer im Winter mit dem Wohnwagen in die Skiferien reisen möchte, ist mit einem Wintervorzelt bestens ausgerüstet. Meist sind diese von den Abmessungen etwas kleiner und zeichnen sich durch ein stark abfallendes Dach aus. Wer sein 4-Jahreszeiten-Zelt aufgebaut lässt, sichert es zusätzlich mit einigen ergänzenden Stützstangen ab, die sich auch rasch wieder entfernen lassen. Umlaufendes Sturmgestänge verleiht mehr Stabilität und schützt die Zeltwände.
Gasanlage prüfen
In Deutschland ist die turnusmäßige Prüfung der Gasanlage alle zwei Jahre vorgeschrieben. Die Durchführung ist ausgewiesenen Sachkundigen vorbehalten. Die Ergebnisse des Checks trägt der Prüfer in das gelbe Nachweisheft ein. Kommt es zur Feststellung erheblicher Mängel, kann er den Caravan stilllegen. In den allermeisten Fällen wird er die Reparatur jedoch gern übernehmen. Gasanlagen im Vorzelt sind meist nicht Teil der Prüfung. Wer die Austauschintervalle für Druckminderer einhält, macht nichts verkehrt. Der Prüfer wird im Verlauf seiner Arbeit auch gern die Anlagen außerhalb des Wohnwagens begutachten und gegebenenfalls instand setzen.
Frostschäden vermeiden und Wasser ablassen
Bevor Sie den Wohnwagen dem Frost überlassen, sind Frisch- und Abwassertanks sowie das WC zu entleeren. Arbeitet das System Ihres Caravans mit Pumpen, dann darf auch in den Leitungen kein Wasser zurückbleiben. Das Volumen von Flüssigkeiten vergrößert sich im gefrorenen Zustand. Die Anlage könnte platzen. Das merken Sie vermutlich erst, wenn Sie die Tanks wieder füllen. Bis dahin ist zwar kein weiterer Schaden entstanden, aber das erste Wochenende nach der Winterruhe darf gern ohne Wasserschaden ablaufen. Schließen Sie zuletzt alle Zuläufe und ermöglichen Sie die Entlüftung der Leitungen.
Vermeiden Sie Schimmel durch ausreichende Belüftung
Durch wechselnde Außentemperaturen entsteht in Vorzelt und Wohnwagen Kondenswasser. Dieser Vorgang basiert auf physikalischen Eigenschaften der Luft, die im warmen Zustand mehr Wasser aufnimmt als in kaltem Zustand. An den Außenwänden kondensiert es anschließend. Lassen Sie alle Schränke, Klappen und Staukästen geöffnet, damit sich die Luft gleichmäßig im Raum verteilt. Für Zirkulation sorgt die Zwangsbelüftung, die sich bei vielen Wohnwagenmodellen am Fuße der Tür befindet. Diese sollten stets zugänglich bleiben und nicht geschlossen werden. Die Zufuhr von ausreichend Sauerstoff ist besonders während der Heizperiode wichtig. Im Winter verhindern Sie so Stockflecken und Schimmel effektiv.
Richtig einheizen bei Schnee und Eis
In Ihrem winterfesten Wohnwagen können Sie herrliche Tage verbringen. Planen Sie jedoch ein wenig Zeit ein, bis die Heizung die Luft bis in die letzte Ecke erwärmen konnte. Erst dann schließen Sie Türen und Klappen. Besonders in den ersten Minuten sollte die Gasheizung auf großer Flamme laufen. So verbrennen Staub und Flusen, die sonst den Gasfluss behindern. Lassen Sie während dieser Zeit die Fenster oder zumindest die Dachluken geöffnet. Ist vor der Ankunft viel Schnee gefallen, werfen Sie auch einen Blick auf den Schornstein: Der Auslass muss unbedingt frei liegen. Ist die Heizung erst im Betrieb, schmilzt eventueller Neuschnee rund um den Abzug.
Nach dem Rechten sehen
Auch wenn Sie kein Wintercamping machen, sollten Sie von Zeit zu Zeit nachsehen, ob Wohnwagen und Vorzelt die anspruchsvolle Jahreszeit schadlos überstehen. Wind, Regen und Frost richten erhebliche Schäden an, wenn sie lange unentdeckt bleiben. Was als kleiner Riss in der Zeltwand beginnt, weitet sich schnell zum Totalschaden aus, wenn Stürme an der Zeltplane zerren. Ebenfalls kann eine defekte Dachluke ergiebige Regenfälle nur unzureichend aufhalten. Für Sofortmaßnahmen eignen sich schon eine Plane und Klebeband. Für eine fachmännisch ausgeführte Reparatur erhalten Sie beim Campingfachhändler das richtige Zubehör. Guter Rat ist häufig inklusive.
Egal ob Sie den heimischen Kamin bevorzugen oder sich in Ihrem Camper vor einem Bergpanorama einkuscheln möchten - mit unseren Ratschlägen übersteht Ihr Wohnwagen die kalte Jahreszeit unbeschadet und ist für den nächsten Sommer bereit.
