Spätestens seit Energiekrise sind unsere Sinne geschärft, wenn es um Strom- und Heizkosten geht. Wie geht man verantwortungsvoll mit Energie um, ohne verschwenderisch zu sein? Wir verraten Ihnen, welche alltäglichen Angewohnheiten Sie unterlassen sollten, um den ein oder anderen Euro auf Ihrer Rechnung einzusparen.
Stromfresser im Haushalt: Diese Fehler verbrauchen unnötig Energie
Rund um das Stromsparen kursieren viele Tricks. Doch welche gängigen Weisheiten sind wirklich wahr und welche Stromspar-Ratschläge können Sie getrost vergessen? Wir verraten Ihnen, welche typischen Fehler im Haushalt tatsächlich unnötig Strom verbrauchen.
1. Leerer Kühlschrank
Je mehr Lebensmittel sich im Kühlschrank befinden, desto mehr Energie verbraucht er, um diese zu kühlen? Was zwar logisch klingt, stimmt nicht. Der Kühlschrank benötigt nicht mehr Strom, um mehrere Lebensmittel zu kühlen. Egal, wie viel Inhalt sich darin befindet – um die gleiche Fläche kühl zu halten, wird nicht mehr Strom benötigt. Im Gegenteil: Viele Lebensmittel sind sogar hilfreich dabei, die Temperatur zu halten. Öffnet man einen leeren Kühlschrank, strömt die kühle Luft viel schneller heraus. Ein voller Kühlschrank gilt sogar effizienter, da die kalten Lebensmittel die Temperatur ähnlich wie Kühlpacks kühl halten.
Achtung: Allerdings wird tatsächlich Strom verschwendet, wenn Sie warme oder heiße Speisen in den Kühlschrank räumen. Lassen Sie alles vorher auf Ramtemperatur abkühlen.
2. Lampe anlassen, anstatt ein und auszuschalten
Wenn wir den Raum verlassen, schalten wir natürlich das Licht aus. Doch wie sieht es aus, wenn wir häufig rein und rausgehen? Ein Mythos besagt, dass es sparsamer sei, die Lampe in diesem Fall einfach anzulassen. Das häufige Ein- und Ausschalten verbrauche nämlich mehr Strom. Was ist dran?
Glühlampen verbrauchen tatsächlich beim Anschalten mehr Strom, als beim Leuchten. Jedoch werden heutzutage kaum noch echte Glühbirnen verwendet, sondern hauptsächlich LEDs. Und selbst bei Glühbirnen ist eine Minute brennen schon teurer, als das Anschalten. Deshalb ist dieser Mythos nicht korrekt! Schalten Sie zum Stromsparen immer alle Lichter aus.
Im Video: Energie sparen – wann macht ein neuer Kühlschrank Sinn?
3. Ladegeräte in der Steckdose lassen
Ob das Handyladekabel, den Laptop-Stecker oder Co.: Wenn sie nicht akut in Verwendung sind, verbrauchen die Kabel doch keinen Strom, oder etwa doch? Tatsächlich fließt durch Ladekabel und Co. selbst Strom, wenn sie gerade kein Gerät laden. Dabei handelt es sich zwar nur um eine geringe Menge, der Verbrauch kann sich jedoch läppern, wenn Sie viele Kabel eingestöpselt lassen. Wer sich hier den ein oder anderen Euro sparen will, steckt lieber alles aus.
4. Alte Geräte
Sie haben Ihren Kühlschrank seit 20 Jahren und er läuft noch? Die Anschaffung neuer Großgeräte ist zugegebenermaßen etwas, vor dem wir uns scheuen. Denn es kostet uns erstmal in der Regel eine ordentliche Summe. Wer sich einen Neukauf von Großgeräten spart, weil er so seinen Kontostand schonen will, macht damit aber auf Dauer einen Fehler. Besonders alte Geräte sind große Stromfresser und reißen so mit der Zeit ein Loch in Ihren Geldbeutel.
Ab 10 Jahren sollten Sie bei Großgeräten bereits über einen Neukauf nachdenken, da sich so sehr viel Strom sparen lässt. Auch der Austausch einer alten Heizungspumpe kann bis zu 90 Prozent an Strom sparen. Dieser Rechner der Verbraucherzentrale hilft beim Ausrechnen, ob sich ein neuer Kühlschrank für Sie lohnt >>
5. Stand-by verwenden
Zwar ist es besser, Elektrogeräte auf Stand-by zu schalten, als sie laufen zu lassen. Wirklich stromsparend ist es jedoch in der Regel nicht. Geräte im Stand-by-Modus dürfen nach EU-Vorgabe nicht mehr als 0,5 Watt verbrauchen – das gilt aber nur für neue Geräte und nicht, wenn sie an ein Netzwerk angeschlossen sind. Das bedeutet: Smart-TVs, Laptops und Konsolen, die mit dem Internet verbunden sind, dürfen selbst im Stand-by-Modus ordentlich Strom ziehen!
Am besten ist deshalb immer alles komplett auszuschalten! Tatsächlich handelt es sich bei unseren Unterhaltungsmedien um einen der größten Stromfresser im Haushalt, weshalb Sie unbedingt auf neue, effiziente Geräte setzen sollten und diese zusätzlich vollständig ausschalten sollten, sobald Sie diese nicht nutzen.
6. Normale Glühbirnen kaufen
Lampen sind unumgänglich zu jeder Jahreszeit und befinden sich fast überall: Deckenlampen, Stehlampen, Nachttischlampen, in der Küchenzeile, im Badezimmerspiegel und so weiter. Da kann schon mal einiges an Stromverbrauch zusammenkommen – selbst wenn wir darauf achten, die Lampe sofort nach Gebrauch wieder auszuschalten.
Hilfreich ist es hier, wenn Sie auf die Art des verwendeten Glühmittels achten. Die Unterschiede sind enorm: Während eine klassische Glühbirne 60 Watt verbraucht, benötigt die Energiesparlampe etwa nur die Hälfte mit 35 Watt. Noch stromsparender: Die LED-Lampe mit nur 7 Watt! Das Austauschen lohnt sich also gewaltig!
7. Elektronische Heizalternativen verwenden
Die Gasversorgung ist weiterhin nicht gerade ein Schnäppchen. Wer mit Gas heizt, macht sich deshalb Gedanken über Alternativen. Viele Heizgeräte wie elektrische Heizlüfter sind deshalb als Alternative beliebt. Experten warnen allerdings vor einem Trugschluss! Die Vorsitzende des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen Ramona Pop sagt laut MDR: „Man spart mit Heizlüftern kein Geld, ganz im Gegenteil, man treibt die Stromrechnung in die Höhe. Hinzu kommt die Gefahr, dass die Stromverreilnetze überlastet werden, wenn massig Heizlüfter angeworfen werden.”
Die Bundesbehörde empfiehlt stattdessen Einsparungen beim Gasverbrauch. Schon wenige Grade kühler am Temperaturregler machen einen großen Unterschied im Endverbrauch. Auch kürzere Duschen und etwa ein professioneller Heizungscheck können Kosten sparen.
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