Ist Shellac krebserregend? So schädlich ist die Maniküre wirklich - und wie Sie sich schützen

Shellac zählt zu den beliebtesten Maniküre-Methoden überhaupt - kann ohne ausreichenden Schutz jedoch krebserregend sein.

Frau in Nagelstudio

Ungeschützt kann die Shellac-Maniküre krebserregend sein.

© Foto: Rodnae Productions/Pexels

Herkömmlicher Nagellack verabschiedet sich oft schon nach wenigen Stunden wieder vom Nagel. Nicht so Shellac. Der spezielle Nagellack ist nicht nur unglaublich robust gegenüber Kratzern, Stößen und Absplitterungen, der Lack kann die Nägel sogar bis zu zwei Wochen lang gepflegt und wie frisch lackiert aussehen lassen. Was wir bei all den positiven Aspekten gerne vergessen? Die Risiken und Schäden, die durch Shellac verursacht werden können ...

Was ist Shellac?

Shellac ist eine harzige Substanz, die aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen wird. Früher wurde der Stoff übrigens zur Herstellung von Schallplatten verwendet. In der Kosmetikindustrie wird Shellac gerne für die Herstellung von Lippenstiften und Mascara eingesetzt. Und klar - auch im Nagelstudio ist die Substanz kaum noch wegzudenken. Im Gegensatz zu Gel- oder Acrylnägel handelt es sich bei Shellac um ein reines Naturprodukt. Doch das macht den beliebten Nagellack trotzdem nicht gesünder. Aber warum eigentlich?

Ist Shellac krebserregend?

Im Absatz weiter oben haben wir es bereits kurz erwähnt: Shellac und Gelnägel können tatsächlich zu Hautkrebs führen. Beide Lacke müssen unter UV-Lampen austrocknen. Eine Studie der University California San Diego hat jetzt herausgefunden, dass die Prozedur tatsächlich zu Hautkrebs führen kann. UV-Strahlung gilt laut Krebshilfe als Hauptursache für weißen und schwarzen Hautkrebs. Nicht nur der Aufenthalt im Freien oder das Solarium, auch regelmäßige Besuche im Nagelstudio können das Krebsrisiko also erhöhen. Schon geringe UV-Bestrahlungen sind ausreichend, um Schäden zu verursachen. Meist sind unsere Zellen dazu in der Lage, diese selbst zu reparieren. Doch das klappt nicht immer. Bleiben Mutationen zurück, kann Hautkrebs daraus entstehen.

So schädlich ist Shellac für die Nägel

Shellac an sich ist nicht schädlich. Das Auftragen und Entfernen des Nagellacks sind jedoch nicht ohne und kann gerade empfindliche Nägel und Hände schädigen. Damit der aufgetragene Nagellack hält, muss Shellac unter einer UV-Lampe aushärten. UV-Licht wiederum kann das Hautkrebsrisiko erhöhen. Die Entfernung von Shellac ist außerdem deutlich aufwändiger als bei klassischem Nagellack. Die Nägel werden im Studio zuerst in Aceton eingeweicht. Der Nagellackentferner kann Haut und Nägel angreifen und wirkt zudem stark austrocknend. Und nicht nur das. Aceton entzieht den Nägeln wertvolles Keratin, was die Nägel langfristig brüchiger werden lässt. 

Übrgens: Um alle Shellac-Rückstände zu entfernen, wird auch gerne ein Nagelfräser eingesetzt. Das Herunterfeilen des Lackes begünstigt leider ebenfalls brüchige, trockene und dünne Nägel.

UV-Handschuhe und Sonnencreme schützen

Um die Hände während der Shellac-Maniküre zu schützen, können Sie z.B. fingerlose UV-Handschuhe verwenden, die während der Behandlung im Nagelstudio die ganze Zeit an bleiben. Zusätzlich dazu können Sie Ihre Hände mit einer Handcreme mit LSF oder klassischer Sonnencreme schützen.

Ist Shellac schädlicher als Gel-Nägel?

Shellac ist tatsächlich etwas "gesünder" als Gel-Nagellack. Während Shellac nur in acetonhaltigem Nagellack aufgeweicht werden muss, dauert die Entfernungs-Prozedur bei Gel-Nägeln deutlich länger. Dafür wird der Nagellack runtergefeilt. Das dauert nicht nur länger, das Risiko für einen verletzten Nagel ist auch etwas höher. Auch hier gilt: Suchen Sie sich ein gutes Nagelstudio, dem Sie vertrauen.

Ist Shellac in der Schwangerschaft erlaubt?

Um Ihr Baby zu schützen, ist es besser, während der Schwangerschaft ganz auf Nagellack zu verzichten. Dazu zählen Acryl- und Gelnagellack, aber natürlich auch Shellac. Schwangere sollten sich keiner unnötigen UV-Strahlung aussetzen. Nagellackentferner wie Aceton kann zudem zu Kopfschmerzen und anderen Beschwerden führen. Werden größere Mengen Aceton eingeatmet, kann sich auch das Risiko für eine Fehlgeburt erhöhen. Nagellack enthält schädliche Stoffe, die wie beim Haarefärben in den Körper gelangen und die Gesundheit des Babys negativ beeinflussen können.

Wann besser auf Shellac verzichten?

Auch wenn Sie nicht schwanger sind, kann es sinnvoll sein, auf Shellac zu verzichten. Haben Sie von Natur aus trockene, brüchige und sehr dünne Nägel, dann ist eine Shellac-Maniküre weniger geeignet und kann die Nägel nur noch mehr schädigen. Ob Ihre Nägel fürs Lackieren geeignet sind, kann Ihnen eine ausgebildete Nageldesignerin ganz genau sagen.

Gut zu wissen: Shellac ist nicht für Kinder geeignet! Wenn Sie einen kleinen Nagellack-Fan in Ihrem Familien- oder Bekanntenkreis haben, ist wasserlöslicher Kindernagellack die eindeutig schonendere und bessere Wahl.

Welche gesunden Shellac-Alternativen gibt es?

Wenn Sie in der Schwangerschaft nicht auf Nagellack verzichten möchten oder allgemein auf der Suche nach einer guten und weniger schädlichen Shellac-Alternative sind, dann wählen Sie am besten wasser- oder pflanzenbasierten Nagellack oder Produkte (7-Free-Nagellacke), in denen auf Formaldehyd, Toluol, Campher und Phthalate verzichtet wird:

Bedenken Sie jedoch: Die Alternativen sind natürlich nicht so lange haltbar wie Shellac und sind auch deutlich empfindlicher gegenüber Stößen und Kratzern. Ein Top Coat kann die Haltbarkeit dieser Nagellacke jedoch verlängern.

Vor- und Nachteile von Shellac im Überblick

Shellac hat zwar auch seine Schattenseiten, ganz müssen Sie aber trotzdem nicht auf den Nagellack verzichten. Wenn Sie regelmäßig Pausen einlegen, die Nägel und Hände gut mit Nagelöl, Sonnenschutz und Handcreme pflegen, dann ist eine Shellac-Maniküre kein Problem. Und natürlich sollten Sie sich den Risiken bewusst sein. Hier haben wir alle Vor- und Nachteile der Maniküre übersichtlich für Sie zusammengefasst:

Vorteile

  • Hält bis zu zwei Wochen.
  • Stoß- und Kratzfest.
  • Shellac ist oft günstiger als eine Gel-Maniküre.
  • Schnelles Auftragen und Trocknen.
  • Sehr natürliches Ergebnis.

Nachteile

  • Kann die Nägel brüchiger und trockener machen.
  • UV-Lampen steigern das Hautkrebsrisiko.
  • Nagellackentferner mit Aceton ist sehr aggressiv.
  • Nagelfräser kann den Nagel auf Dauer schädigen.
  • Kann ohne Schutz Hautkrebs an den Händen verursachen

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Meine Top 3 Produkte für die Shellac-Maniküre

Um die Hände während der Shellac-Maniküre zu schützen, verwende ich am liebsten die folgenden Produkte. So können auch Sie sich vor Hautkrebs und Schäden an den Nägeln schützen.

#1 Fingerlose UV-Handschuhe von Saviland

Um meine Hände während der Shellac-Maniküre im Nagelstudio vor der UV-Strahlung zu schützen, verwende ich bei jeder Sitzung die UV-Handschuhe von Saviland. Sehen komisch aus, schützen aber vor Hautkrebs.

#2 Sonnencreme von Beauty of Joseon

Vor meinem Besuch in Nagelstudio trage ich die Sonnencreme von Beauty of Joseon auf meine Hände auf. Nägel aussparen. Dank LSF50 fühle ich mich sicher - und vermeide Hautkrebs und eine vorzeitige Hautalterung.

#3 Nagelöl von CND

Damit meine Nägel schön bleiben, gönne ich ihnen hin und wieder eine kleine Shellac-Pause. In dieser Zeit verwöhne ich Nägel und Nagelhaut am liebsten mit dem reichhaltigen Nagelöl von CND. Schon eine kleine Menge genügt und meine Hände sehen wieder schön gepflegt aus.

Quellen: today.ucsd.edu, krebsversicherung.de, swr.de, ardmediathek.de, netdoktor.de, oekotest.de