Seife ist nicht gleich Seife. Ob Sie ein festes Stück verwenden, oder Flüssigseife, welchen pH-Wert das Reinigungsprodukt hat und ob es natürlich oder synthetisch ist, ordnet Seife in verschiedene Kategorien ein.
Im Video: Wie hygienisch sind feste Seifenstücke?
Was versteht man unter einem Syndet?
Hinter der Abkürzung Syndet verbirgt sich der Begriff „synthetische Detergentien“. Damit werden Reinigungsprodukte bezeichnet, die aus künstlichen Rohstoffen, also synthetischen Tensiden, gewonnen werden. Diese können sowohl in flüssiger als auch in fester Form vorkommen.
Welche pH-Wert hat ein Syndet?
Der pH-Wert eines Syndets ist künstlich an den leicht sauren Wert (5,5) unserer Haut angepasst und damit extrem hautschonend. Sie erkennen Syndets deshalb häufig an Bezeichnungen wie „pH-neutral“, „alkalifrei“ oder „sensitiv“.
Wie wirken Syndets?
Aufgrund des angepassten pH-Wertes wirken Syndets schonender als Seifen. Da Syndets leicht sauer sind, unterstützen sie den natürlichen Säureschutzmantel unserer Haut. Dadurch bleibt diese zuverlässig vor Bakterien und Pilzen geschützt – im Gegensatz zur Reinigung mit Seife, bei der unsere Haut kurz nach der Nutzung besonders empfindlich und trocken ist. Das ist für gesunde Haut kein Problem, allerdings für Menschen mit Dermatitis oder anderen Hautstörungen wie Akne.
Unterschied zwischen Seife und Syndet
Der Hauptunterschied zwischen klassischer Seife und Syndets liegt in den verwendeten Tensiden. Während Seifen bei einer Reaktion aus Fetten mit einer Lauge entstehen, sind Tenside für Syndets aus künstlichen Rohstoffen synthetisch hergestellt.
Der zweite große Unterschied zwischen Seife und Syndets liegt im pH-Wert: Seifen sind immer alkalisch und besitzen einen pH-Wert zwischen 8 und 9. Syndets sind hingegen schonender und auf den leicht sauren pH-Wert der Haut von 5,5 angepasst.
Sind Seifen und Tenside das gleiche?
Tenside werden auch waschaktive Substanzen genannt. Dazu gehören auch Seifen. Allerdings ist Tensid nicht gleich Tensid. Seifen sind immer Tenside, Tenside aber nicht immer Seifen. Wie bereits erklärt, werden Tenside in natürliche und synthetische Tenside unterschieden. Tenside mit natürlichem Ursprung, werden Seifen genannt. Tenside, die synthetisch hergestellt wurden, gehören theoretisch den Syndets an – im Volksmund oft auch Flüssigseife gennant.
Was ist der Unterschied zwischen Seife und Waschstück?
Neben Seifen und Syndets gibt es noch eine weitere Variante der Reinigungsprodukte: Hierbei handelt es sich um das Waschstück oder sogenannte Bars. Diese stellen ein Mischprodukt aus natürlichen Seifen und synthetischen Syndets dar.
Daran erkennen Sie Syndets
Ob es sich um Seife oder ein Syndet handelt, erkennen Sie in der Regel an der Beschriftung des Kosmetikproduktes. Bezeichnungen wie „Waschstück“, „sensitiv“ oder „pH-neutral“ deuten auf ein Syndet hin.
Sicher erkennen können Sie es am pH-Wert oder dem INCI-Code der Tenside.
Was ist besser – Seife oder Syndet?
Ob Sie Seife oder Syndets bevorzugen, kommt sowohl auf die persönliche Vorliebe als auch auf den Hauttyp an. Normale, robuste Haut verträgt problemlos natürliche Seife mit einem pH-Wert zwischen 8 und 9.
Wer unter sensibler, trockener, empfindlicher oder angegriffener Haut leidet, sollte eher zu einem Syndet greifen, da klassische Seifen die Haut stärker austrocknen. Aber auch etwa zu Akne neigende Haut kann von einem speziell angepassten pH-Wert bei Syndets profitieren, da diese die Hautbarriere weniger beanspruchen.
Auch persönliche Überzeugungen spielen bei der Wahl zwischen Seife oder Syndet eine Rolle. Natürliche Seife kann aus tierischen Fetten hergestellt werden, wie etwa Rindertalg. Es gibt aber auch vegane Seifen, die auf pflanzlichen Ölen oder Fetten basieren. Syndets sind für Veganer aber immer die sichere Wahl. Wer hingegen Wert auf die Verwendung von natürlichen Rohstoffen setzt, greift eher zur Seife.
Achtung: Weil Seifen aus natürlichen Rohstoffen gefertigt werden, sind sie nicht zwingend umweltfreundlich oder ökologisch. Wer sicher gehen will, auf Erdöle, Palmöl, synthetische Duftstoffe und Konservierungsstoffe zu verzichten, sollte sowohl bei Seifen als auch bei Syndets auf zertifizierte Bio-Kosmetik setzen.
Was muss man bei der Benutzung von Syndets beachten?
Da Syndets im Gegensatz zu herkömmlichen Seifen keine alkalischen Substanzen enthalten, die die Haut austrocknen, müssen Sie bei deren Nutzung kaum etwas beachten. Die milden Tenside wurden speziell auf den pH-Wert der Haut angepasst, sodass sie Schmutz und überschüssiges Fett schonend entfernen, ohne die natürliche Schutzschicht der Haut zu beeinträchtigen. Eine Feuchtigkeitspflege nach dem Waschen ist deshalb nicht immer zwingend notwendig.
Sie sollten Snydets lediglich nicht mit zu heißem Wasser nutzen, da dies ihre Wirkung beeinträchtigen kann. Es ist auch wichtig, nach dem Waschen mit einem Syndet die Haut gut abzutrocknen, um Feuchtigkeit auf der Haut zu vermeiden.