Woran Sie gute Wolle erkennen können

Wolle zum Stricken gibt es nicht nur in unterschiedlichen Farben und Färbungen, sondern auch in verschiedenen Qualitäten, Stärken und Strukturen. Wir zeigen die Unterschiede und die richtigen Garne zum Stricken.

Haben wir erst mal ein gefunden, wollen wir natürlich sofort loslegen. Je nachdem, welche Wolle Sie dafür verwenden, kann sich diese Eile jedoch ganz schnell rächen. Denn damit selbst gestrickte , Mützen, Handschuhe, Cardigans, Schals und Co. lange schön bleiben, ist die richtige Wolle ganz entscheidend. Und mit unserem Woll-Guide finden Sie die in Zukunft ganz leicht.

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Wie erkenne ich gute Wolle zum Stricken und Häkeln?

Beim Kauf von Wolle für Strick- und Häkelprojekte ist es wichtig, auf die Qualität der Wolle zu achten. Gute Wolle zeichnet sich durch ihre Weichheit, Geschmeidigkeit und Haltbarkeit aus. Beim Anfassen sollte sie angenehm und nicht kratzig sein. Zudem ist es ratsam, auf das Material zu achten. Naturfasern wie Merinowolle, Alpakawolle, Kaschmir oder Baumwolle sind oft hochwertiger als synthetische Fasern. 

Ein weiteres Kriterium ist die Farbechtheit der Wolle. Es ist ärgerlich, wenn die Farben beim Waschen verblassen oder ausbluten. Daher sollten Sie darauf achten, dass die Wolle farbecht ist. Schließlich spielt auch die Lauflänge eine Rolle. Je länger die Lauflänge, desto mehr Meter Wolle befinden sich auf einem Knäuel. Eine höhere Lauflänge bedeutet, dass Sie mit weniger Knäueln auskommen und somit Kosten sparen.

Die gängigsten Woll-Arten im Überblick

Es gibt verschiedene Garnarten und Stärken, da die Fasern aufgrund von Haltbarkeit und Waschbarkeit oft gemischt werden. Das Garn kann aber auch aus einer einzigen Faserart bestehen: reiner Wolle.
Wolle, Baumwollegemische und Garne unterscheiden sich in Qualität und Tragegefühl. Zwischen kratzig, wärmend, weich und fusselig ist alles dabei. Aber wofür eignet sich die jeweilige Wolle? Nachfolgend finden Sie eine Übersicht aller Materialien, die Sie zum Stricken und Häkeln verwenden können. Außerdem erklären wir Ihnen, wofür sich die einzelnen Materialien verwenden können.

Wolle

Schurwolle ist warm und strapazierfähig. Sie kann gut für Winterkleidung wie Jacken, Pullover, Mützen und Handschuhe bearbeitet werden. Es gibt Wolle, die etwas kratzig auf der Haut ist, aber mit der Zeit weicher wird. Wolle mit einem hohen Anteil an Lanolin (Wollfett) ist stabil und wasserabweisend.

Merinowolle

Merinowolle ist besonders weiche Wolle. Sie ist elastisch, glatt und warm. Merinowolle kann direkt auf der Haut getragen werden und ist somit gut für Schals, Armstulpen und Kinderkleidung geeignet.

Mercerisierte Baumwolle

Durch eine mechanische und chemische Bearbeitung der Wolle ist dieses Baumwollgarn sehr stabil und bekommt einen edlen Glanz. Mercerisierte Baumwolle eignet sich besonders gut für stabile Modelle, die ihre Form beibehalten sollten. Eine leichte Sommerjacke, eine Decke oder glänzende Abendtasche wären passende Projekte.

Hanf

Hanfgarn ist robust und rau, es wird aber mit der Zeit weicher. Die meisten Hanfgarne stammen aus ökologischer Produktion und sind daher gut für Einkaufstaschen mit Lochmuster oder selbst gehäkelte Untersetzer geeignet.

Mohair

Mohair ist nicht leicht zu verarbeiten, eventuelle Fehler in den Maschen können leicht übersehen werden. Das Material eignet sich aber sehr gut für Taschen, Accessoires und lässige Pullover. Mohair sollte aber nicht für Babykleidung verwendet werden, da die kleinen Härchen fusseln können und somit in die Atemwege gelangen.

Alpaka

Alpaka-Garn ist weich und sehr warm. Bei eisigen Wintertagen isoliert das feinfädige Garn hervorragend und ist daher gut für Mützen, Socken und wärmende Pullover und Jacken geeignet.

Angora

Angora ist sehr flauschig und weicher als Mohair, dadurch neigt Angora aber zum Fusseln. Aufgrund der Empfindlichkeit eignet es sich besonders für die Herstellung von Mützen.

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Chenille

Chenille fühlt sich edel und samtig an. Es ist nicht sehr strapazierfähig und eignet sich für Mützen, Schals und Kleidung.

Handgesponnenes Garn

Fäden beim handgesponnenen Garn haben keine einheitliche Stärke. Strickprojekte erhalten durch den Wechsel aus dicken und dünnen Abschnitten eine interessante Fläche und Form. Das Garn kann für außergewöhnliche Accessoires oder warme Pullover verwendet werden.

Seide 

Seide ist glatt, zart und empfindlich. Außerdem ist sie aufgrund ihrer ungewöhnlichen Herkunft teurer als andere Garnarten. Zu verwenden ist Seide z. B. für edle Kleidungsstücke. 

Leinen 

Leinen sind weich und atmungsaktiv. Es eignet sich sehr gut für leichte Tops und Strickmodelle für Sommermode. 

Metallicgarn 

Reine Metallicfäden fühlen sich angenehm auf der Haut an und werden daher oft mit Mischgarnen verarbeitet oder als Beilaufgarn verwendet. 

Mikrofaser 

Mikrofaser ist samtig weich und hält andere Fasern im Garn gut zusammen. Sie wird daher oft für Mischgarne verwendet.

Welche Garnstärke wofür?

Es gibt unterschiedliche Garnarten, sondern auch Garnstärken, die Einfluss auf das zu strickende Produkt und auf die Anzahl der Maschen haben. Ratsam ist es also immer eine Maschenprobe anzufertigen.
Die Stärken reichen mit Symbolen von 0 bis 6 (leichte Schwankungen können je nach Garnart und Hersteller auftauchen):

  • Symbol 0: Spitzengarn für Spitze
  • Symbol 1: Extra feines Garn für Strümpfe, Babykleidung und Babydecken
  • Symbol 2: Feines Garn für dünne Pullover und Strümpfe
  • Symbol 3: Dünnes Garn für alle Arten von Strickarbeiten
  • Symbol 4: Mittleres Garn für dicke Pullover, Schals, Mützen, Handschuhe etc.
  • Symbol 5: Dickes Garn für sehr dicke Pullover und Jacken, Decken, Winteraccessoires wie Stulpen
  • Symbol 6: Extra dickes Garn für schwere Decken und Teppiche.


Je nachdem, was Sie stricken möchten, sollte die Garnstärke gewissenhaft ausgesucht werden. Auf eine Garnstärke wird auch eine Stricknadelstärke empfohlen.