
Wenn der Mann keinen Sex mehr will, kann das verschiedene Ursachen haben.
- Warum hat mein Mann kein sexuelles Interesse mehr an mir?
- Was tun, wenn der Mann keinen Sex mehr will?
- Ist es normal in einer Beziehung keinen Sex zu haben?
- Sexuelle Unlust: Das sagt die Expertin zu den Ursuchen
- Mann will keinen Sex: Darum trifft es die Frau so hart
- Psychologin im Interview: Kann man zusammenbleiben, wenn der Mann keinen Sex will?
- Medizinische Gründe für sexuelle Unlust
In einer langjährigen Beziehung kann es vorkommen, dass einer der Partner das sexuelle Interesse verliert. Aber woran liegt es, wenn der Mann keinen Sex will? Was in solch einer Situation getan werden kann, verraten wir in diesem Artikel.
Warum hat mein Mann kein sexuelles Interesse mehr an mir?
Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum Männer das sexuelle Interesse an ihren Partnerinnen verlieren können. Ein häufiger Grund ist Stress. Männer sind oft stark mit beruflichen und finanziellen Verpflichtungen belastet, was zu einer Verringerung des sexuellen Verlangens führen kann. Beziehungsprobleme, mangelnde Kommunikation und emotionale Distanz können ebenfalls Faktoren sein, die das sexuelle Interesse beeinflussen. Es ist wichtig, diese Gründe zu erkennen und offen darüber zu kommunizieren, um gemeinsam Lösungen zu finden.
Was tun, wenn der Mann keinen Sex mehr will?
Wenn Ihr Mann keinen Sex mehr will, können Sie versuchen, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation zu verbessern. Die Kommunikation ist der Schlüssel. Sprechen Sie über Ihre Bedürfnisse, Fantasien und Wünsche und versuchen, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Manchmal kann es helfen, neue Dinge auszuprobieren, um wieder Spannung und Lust zu erzeugen. Sollte jedoch das Problem tiefer liegen, kann der Besuch bei einem Paartherapeuten hilfreich sein, um die Ursachen des Interessenverlustes zu identifizieren und daran zu arbeiten.
Ist es normal in einer Beziehung keinen Sex zu haben?
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Normen und Erwartungen in Bezug auf sexuelle Aktivität in Beziehungen sehr individuell sind. Es gibt keine allgemeine Antwort darauf, ob es normal ist, keinen Sex in einer Beziehung zu haben. Manche Paare haben ein sehr aktives Sexualleben, während andere weniger Aktivität zeigen. Jedes Paar hat andere Bedürfnisse und Vorlieben. Es ist entscheidend, dass beide Partner miteinander kommunizieren und offen über ihre sexuellen Bedürfnisse sprechen, um eine für beide Seiten erfüllende sexuelle Beziehung aufrechtzuerhalten.
Sexuelle Unlust: Das sagt die Expertin zu den Ursuchen
Dass das alte Klischee „Der Mann hat ständig Lust und die Frau hat Migräne“ schon lange nicht mehr stimmt, erleben immer mehr Paare. Seit einigen Jahren berichten Therapeuten über eine steigende Zahl von Fällen männlicher Unlust. Nach Schätzungen des US-amerikanischen Sexualmediziners Irwin Goldstein, Herausgeber des „Journal of Sexual Medicine“, verspürt einer von fünf Männern keinerlei erotischen Antrieb. Und 30 Prozent aller Frauen gaben in Befragungen an, regelmäßig mehr Lust auf Liebe als ihr Partner zu haben.
Oft sind die Gründe für seine mangelnde Libido schwer aufzuspüren. „Lust ist eine vielschichtige und individuelle Angelegenheit“, bestätigt Psychologin und Sexualtherapeutin Alexandra Hartmann aus München. „Deshalb lässt sich häufig nicht die eine Ursache benennen. Stress im Berufs- und Familienleben spielt aber sicher eine wichtige Rolle.“ Experten vermuten zusätzlich einen großen Einfluss der ständigen Erreichbarkeit und der Informations- und Bilderflut über die Neuen Medien. Denn wo bleibt Platz für Muße und Sinnlichkeit, wenn das Gehirn unter Dauerbeschuss steht? Und welchen Reiz bietet Alltagssex überhaupt noch in Zeiten, in denen man auf Webportalen wie Pornhub und Co. die wildesten Fantasien bequem am PC (und ohne Partnerin mit eigenen Bedürfnissen) ausleben kann?
Mann will keinen Sex: Darum trifft es die Frau so hart
Der Mann will keinen Sex, die Frau ist enttäuscht. Alexandra Hartmann erklärt das so: „Beim Sex geht es um völlige geistige und körperliche Hingabe und um exklusive Intimität. Nimmt der Partner dieses Angebot nicht an, fühle ich mich auf ganzer Ebene bloßgestellt und zurückgewiesen.“ Zudem ist das Thema äußerst schambesetzt, viele trauen sich noch nicht mal, mit der besten Freundin darüber zu sprechen, und leiden still. Gerade dann, wenn nicht Unlust, sondern Unvermögen das Sexualleben auf Eis legt.

Alexandra Hartmann spricht über die Ursachen für sexuelle Unlust.
Psychologin im Interview: Kann man zusammenbleiben, wenn der Mann keinen Sex will?
Die Psychologin und systemische Therapeutin Alexandra Hartmann berät in ihrer Münchner Praxis Singles und Paare. Sie ist Autorin des Paar-Ratgebers „Meine Bedürfnisse, deine Bedürfnisse“.
Zeigt seine Unlust, dass in der Partnerschaft grundsätzlich etwas schiefläuft?
Nicht unbedingt. Es besteht oft noch ein starkes Gefühl von Liebe und Verbundenheit. Da der Sexualtrieb generell durch den Reiz des Neuen getriggert wird, passiert es in Langzeitbeziehungen oft, dass das Verlangen sinkt.
Können Paare gegensteuern?
Besonders wichtig ist es, einander nahe und in emotionalem Kontakt zu bleiben. Der Austausch von Gefühlen auf verbaler und körperlicher Ebene stellt immer wieder Intimität her.
Was raten Sie Frauen, die sich durch die erotische Zurückweisung gekränkt fühlen?
Sie sollten versuchen, auch die Not des Partners zu sehen. Eine Paartherapie ist eine Möglichkeit, Blockaden zu erkennen und einen neuen Raum für Gefühle zu gestalten.
Ist ein Weg aus der Lustlosigkeit denkbar?
Tatsächlich kann man sich das Lustempfinden abgewöhnen. Wer lange keinen Sex mehr hatte, vermisst ihn vielleicht nicht mehr. Deshalb ist mein Tipp: Verabreden Sie sich wieder regelmäßig zur Liebe! Was in der ersten Verliebtheit emotional gesteuert wird, müssen Sie später rational entscheiden. Klingt erst mal nicht romantisch, führt aber auf Dauer wieder zu mehr Verbundenheit und Spaß an der Beziehung..
Und was, wenn alles nichts hilft – zusammenbleiben ohne Sex?
Als rein funktionale Partnerschaft, wenn beide das in Ordnung finden, warum nicht?
Lesen Sie unseren Artikel: Wie Paare es schaffen, zusammenzubleiben
Medizinische Gründe für sexuelle Unlust
Williger Geist, schwaches Fleisch? Erektionsstörungen sind ein verbreitetes Problem und haben laut Andrologen in der Mehrzahl der Fälle körperliche Ursachen, beispielsweise Gefäß- oder auch Nervenerkrankungen. Ein hormonelles Ungleichgewicht kommt ebenfalls als Auslöser infrage, hauptsächlich ein bestehender Mangel des Sexualhormons Testosteron oder ein zu hoher Östrogenspiegel. Manchmal entstehen Potenzprobleme auch als Nebenwirkung von Medikamenten (z. B. Antidepressiva, Mittel gegen Bluthochdruck, entwässernde oder cortisonhaltige Präparate). Wichtig: Die falsche Scham überwinden, die Ursache ärztlich abklären lassen. Erst dann kann die passende Therapie oder gegebenenfalls ein Medikamentenwechsel weiterhelfen.
Auto: Tanja Eckes