
MFA-Ausbildung - das sind die wichtigsten Voraussetzungen
Um sich als Medizinische Fachangestellte ausbilden zu lassen, müssen Sie die Mittlere Reife nachweisen. Das entspricht einem Gesamt- oder Realschulabschluss nach bestandener zehnter Klasse inklusive Abschlussprüfung. Auf dem Abschlusszeugnis dürfen keine mangelnden Leistungen aufgeführt sein, damit scheiden in der Regel alle Bewerberinnen aus, die zum Abschluss in einem Fach mit "mangelhaft" oder "ungenügend" bewertet wurden.
Physische und psychische Gesundheit spielen eine wichtige Rolle in dem Beruf. Wenn Sie sich körperlich fit fühlen und den Anforderungen gewachsen sind, gilt das im Bewerbungsverfahren als Vorteil. Ärzte, die Auszubildende anstellen und ausbilden, achten auch auf die mentale Fitness. Viele Aufgaben verwaltet und erledigt eine Medizinische Fachangestellte selbstständig.
Ausbildungsgehalt einer MFA
Bevor wir zu den Tätigkeitsbereichen des Fachbereichs kommen, gilt es einen Blick auf das Ausbildungsgehalt zu werfen. Im Anschluss dazu gibt es Kennzahlen zum Einstiegsgehalt. Alle Angaben sind ohne Gewähr und dienen ausschließlich der Orientierung.
Abweichungen der Angaben kommen aufgrund des Ausbildungsortes und den dazugehörigen Landesgesetzen zustande. Außerdem können Auszubildende als Umschülerinnen weitere Ausbildungsentschädigungen erhalten, etwa für die Betreuung ihrer Kinder. Genauere Informationen zu den individuellen Anforderungen einer Bewerberin erhalten Sie direkt beim Ausbilder und der Ausbildungslandesstelle in Ihrem Heimat-Bundesland.
Aus der Übersicht mit MFA Gehaltstabellen geht hervor, dass Auszubildende im ersten Lehrjahr brutto rund 900,00 Euro verdienen. Das Gehalt erhöht sich im zweiten Ausbildungsjahr auf circa 965,00 Euro und beträgt ungefähr im dritten und letzten Ausbildungsjahr 1.035,00 Euro.
Der Bruttoverdienst nach erfolgreich abgeschlossener MFA-Ausbildung beginnt bei rund 2.100,00 Euro nach Tarifvertrag. Dieser kommt aber nur zur Anwendung, wenn der Arbeitgeber Mitglied der AAA und VMF ist. Für private Arbeitgeber, die keinem der Verbände angehören, gelten die Bestimmungen nicht. Sie dürfen das Gehalt frei verhandeln.
Aufgabengebiet einer Medizinischen Fachangestellten
MFA sind längst keine ausschließlichen Helferinnen für Ärzte mehr, ihr Aufgabengebiet ist mit den Jahren stetig gewachsen. Damit auch das Anforderungsprofil. Sie sind als MFA Bürofachkraft, Pflegerin und die erste Ansprechpartnerin für alle Patienten und Patientinnen. Es ist wichtig, dass Sie sich vorher über das Aufgabengebiet informieren und danach entscheiden, ob Ihnen die anfallenden Aufgaben, die während der Ausbildung auf Sie zukommen, liegen und Sie sich dafür gewappnet fühlen.
Medizinische Fachangestellte sind das Bindeglied zwischen Patienten und Ärzten. Sie arbeiten am Empfang oder an der Rezeption (veraltet auch Anmeldung) und kommunizieren mit den Patienten.
Folgende Inhalte gehören zur Patientenbetreuung:
• Verarbeitung der Patientendaten
• Terminvergabe
• Kassieren der Praxisgebühren
• Arztrechnungen für Privatpatienten erstellen
• Ausstellen von Rezepten und Überweisungen sowie Attesten
• Verwaltung und Ergänzung der Patientenakten
Medizinische Fachangestellte übernehmen auch die Voruntersuchungen der Patienten und Patientinnen. Ob Blutdruckmessen, Blutabnahme oder Abstriche, Fachangestellte der Medizin müssen medizinische Handlungen durchführen. Sie müssen sich vor der ersten Blutabnahme nicht fürchten, während der Ausbildung werden Sie fachlich geschult.
Manchmal benötigen Menschen, die eine Arztpraxis aufsuchen, ein offenes Ohr. Multitasking ist ein wichtiges Merkmal in dem Beruf. Sie müssen in der Lage sein, einem Patienten zuzuhören und gleichzeitig Ihre anfallenden Tätigkeiten abzuarbeiten, um das Tagespensum zu schaffen.
Tätigkeiten in einer Klinik
MFA gelten als Unterstützerinnen von Ärztinnen sowie höher qualifizierten Medizinischen Angestellten, die auf einer Klinikstation tätig sind. Der Klinikalltag weicht von einer privaten Arztpraxis deutlich ab. In der Regel handelt es sich bei der Versorgung der anwesenden Patienten und Patientinnen um eine Langzeitversorgung.
Sie kommen für die Aufenthaltszeit der Patienten mit diesen mehrmals in Kontakt und müssen bestimmte Versorgungsmaßnahmen durchführen. Zu den Aufgaben gehört auch die Hygiene der Patienten, die nicht in der Lage sind, diese selbst durchzuführen. Für viele angehende Medizinische Fachangestellte ist der erste Kontakt des Intimbereichs eines Patienten gewöhnungsbedürftig, das gehört aber ebenso dazu wie die Kontrolle des Katheters.
Empfehlung: Bevor Sie sich für den Beruf als Medizinische Fachangestellte entscheiden, erkundigen Sie sich bei Fachkräften, welche individuellen Aufgaben der Tätigkeitsbereich bereithält. Sie müssen vorher absolut davon überzeugt sein, dass Ihnen die Arbeit mit Menschen liegt, die medizinisch versorgt werden müssen.
Das Entfernen von Exkrementen und Erbrochenem gehört ebenso dazu wie der Umgang mit Fleischwunden. Wenn Sie kein Blut sehen können, macht die Ausbildung zur MFA für Sie wenig Sinn.
Im Vergleich zur Arztpraxis müssen Sie im Krankenhaus auch am Wochenende arbeiten. Nachtschichten hingegen werden Ihnen nicht zugeteilt, dafür fehlt Ihnen die Zusatzausbildung. Sie können sich nach der abgeschlossenen Ausbildung zur Nacht-MFA ausbilden lassen und erhalten Gehaltszuschläge für die absolvierten Nachtschichten. Bedenken Sie dabei, dass Sie Ihre Familienplanung danach ausrichten, denn wenn Sie irgendwann eine Familie gründen, müssen Ihre Kinder in der Nacht gut versorgt sein.
Über relevante Themen informieren
Das Thema Gesundheit nimmt einen hohen Stellenwert in Ihrem Leben ein. Sie sollten sich auch außerhalb der didaktischen und praktischen Lehre des Ausbildungsberufes mit Inhalten beschäftigen, für die es keine zusätzliche Ausbildung gibt oder die nicht Bestandteil des Ausbildungsberufes, jedoch relevant sind.
Mit zunehmendem Alter müssen Frauen sich mit dem Thema Menopause auseinandersetzen. Auf verschiedenen Portalen und Fachzeitschriften gibt es zahlreiche Informationen zu dem Thema. Einige Anbieter halten außerdem Workshops ab, um über das Thema praktisch zu informieren.
Nach erfolgter Ausbildung zur MFA ist es wichtig, immer am Ball zu bleiben. Erwarten Sie nicht, dass Ihr Arbeitgeber Sie regelmäßig über Weiterbildungsmaßnahmen oder auf relevante Themen hinweist. Es gilt als Grundvoraussetzung, dass Sie selbst aktiv und selbstbewusst mit den Themen der Medizin umgehen und sich mit Einzelheiten auseinandersetzen. Bei der Wahl möglicher Schulungen während der Berufsjahre sollten Sie immer Themen aufgreifen, die Ihnen im Arbeitsalltag helfen.
Jetzt Ausbildungschancen ausloten
Sind Sie bereit für die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten? Erkundigen Sie sich nach freien Ausbildungsstellen und orientieren Sie sich bei der Wahl eines Ausbildungsplatzes an folgenden Leitfragen:
• Liegt die Ausbildungsstelle in meinem aktuellen Einzugsgebiet?
• Befindet sich die Berufsschule in erreichbarer Nähe?
• Muss ich für die MFA-Ausbildung umziehen?
• Kann ich mir eine eigene Unterkunft während der Ausbildungszeit leisten?
• Welche zusätzlichen Leistungen kann ich beantragen?
• Wo muss ich Zusatzleistungen für Unterkunft und Grundversorgung beantragen?
Für Auszubildende des zweiten Bildungsweges mit Familie:
• Reicht das Einkommen zur Versorgung aller Familienmitglieder, die in meinem Haushalt leben?
• Welche Einkommen sind noch vorhanden?
• Welche staatlichen Leistungen stehen mir zu?
• Wer übernimmt die Kindesbetreuung während der Ausbildungszeit?
• Bin ich bereit für die Mehrfachbelastung bestehend aus Mutter, Auszubildende und Partnerin?
Beantworten Sie diese und weitere Fragen ehrlich, die Ihnen zum Thema einfallen und lassen Sie sich mit Ihrer Entscheidung Zeit. Sprechen Sie außerdem mit Angehörigen und Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner.