Traditionelles Obazda mit Laugenbrez'n

Obazda ist eine traditionelle Käsecreme, zu der Laugengebäck gereicht wird.
Auf dem Oktoberfest, zur Wiesn, werden Obazden auch von internationalem Publikum gern bestellt. Ein einfaches Gericht, welches Sie zu Hause auch ganz einfach nachmachen können.
Zutaten
- 1 große Zwiebel
- 200 g reifer Camembert
- 100 g Doppelrahmfrischkäse
- 40 g weiche Butter
- 1 TL Paprikapulver (edelsüß)
- 2 EL Bier
- Salz, Pfeffer
- 1 Bund Schnittlauch
- 1 Bund Radieschen
- 4 Laugenbrezeln
Zubereitung
- Die Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Den Camembert mit einer Gabel zerdrücken. Frischkäse, Butter, Zwiebel und Bier untermischen und Zwiebel untermischen. Den Käse mit Paprika, Salz und Pfeffer abschmecken und 30 Min. zugedeckt ziehen lassen.
- Den Schnittlauch waschen, trocken tupfen und in Röllchen schneiden. Obazda in Schälchen anrichten und mit den Schnittlauchröllchen bestreuen. Zusammen mit den Laugenbrezeln und den Radieschen servieren.
Brenn- und Nährwertangaben für das Rezept
pro Portion | |
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Energie | 1,456 kJ 348 kcal |
Fett | 21.0 g |
Kohlehydrate | 25.0 g |
Eiweiß | 14.0 g |
Woher kommt Obazda?
Hinter der Weichkäsespezialität steckt eine kleine Geschichte: Ursprünglich war Obazda ein sogenanntes „Arme Leute Essen“, denn es diente der Resteverwertung von altem, überreifem Camembert oder Brie. Die Weichkäse schmecken „rass“, also sehr streng, wenn sie einen gewissen Reifegrad haben. Damals hatte man noch nicht die Kühlmöglichkeiten wie heute. Anstatt die Käse wegzuwerfen, wurden sie mit Butter, Salz, Paprikapulver, Zwiebeln, Kümmel und Bier wieder genussfähig gemacht. In den 20er Jahren erkannte die Wirtin Katharina Eisenreich das Potenzial der Käsecreme und setzte sie auf die Speisekarte ihres „Braustüberl“ in Weihenstephan, dem Sitz der ältesten Brauerei der Welt. So hat sich Obatzder zur bayerischen Nationalspeise gemausert.
Wie wird Obazda richtig geschrieben?
Über die Schreibweise Obatzter, Obatzda oder Obazda ist man sich in Bayern uneins – von daher ist jede möglich. Übersetzt heißt das so viel wie „angemachter“ oder „vermischter“ Käse. Aber: Um die Regionalität zu schützen, dürfen seit 2015 nur in Bayern hergestellte Obatzten auch den Namen tragen. Eine im anderen Teil Deutschland hergestellte Käsezubereitung muss sich daher anders nennen, denn sie ist nicht original bayerisch. Der pikante Brotaufstrich wird aber nicht nur in Süddeutschland gegessen: In der Schweiz ist sie als „Gemanschter“, in Hessen als „Hessischer“ und in Österreich als „Liptauer“ bekannt.
Wie lange hält sich selbstgemachter Obazda?
Selbstgemachter Obazda hält sich im Kühlschrank etwa 3 bis 4 Tage. Es ist wichtig, ihn gut abgedeckt aufzubewahren, um eine längere Haltbarkeit zu gewährleisten. Wenn sich jedoch Schimmel oder unangenehme Gerüche bilden, muss der Obazda natürlich entsorgt werden.