
Wussten Sie schon, dass der Schauspieler Leonardo DiCaprio nur noch selten duscht? Das war kürzlich das große Thema in unserer Teeküche – eine meiner Assistentinnen hatte die Meldung kürzlich in einem Promi-Magazin gelesen. Er tut das demnach nicht etwa, um Wasser zu sparen, sondern um seine Haut zu schonen. „Cleansing Reduction“ heißt der Trend, dem angeblich auch Sängerin Adele, Schauspielerin Jessica Simpson und der britische Prinz Harry frönen. Die Anhänger dieser Anti-Dusch-Bewegung stellen sich maximal zweimal pro Woche unter die Brause. Ihr Argument: Tägliches Duschen würde gesunde Bakterien wegspülen, die auf unserer Haut leben und Krankheitserreger bekämpfen. Zudem würden der Haut natürliche Fette entzogen, dadurch trockne sie aus. Was davon zu halten ist?
Grundsätzlich ist das keine schlechte Idee. Täglich ausgiebig heiß zu duschen und dazu noch parfümierte Seife zu verwenden kann die Haut stressen. Besonders im Winter, wenn sie durch den Wechsel zwischen trockener Heizungsluft und Minustemperaturen draußen sowieso schon strapaziert wird. Reinigungs-, Duft- und Farbstoffe vieler Dusch-Produkte können den Säureschutzmantel der Haut angreifen. Das führt bei empfindlichen Menschen schlimmstenfalls sogar zu Ekzemen. Man weiß, dass in Deutschland jede vierte Frau täglich etwa eine Viertelstunde duscht. So angenehm sich die Wohlfühl-Minuten auch anfühlen – das ist zu lang! Aus hygienischer Sicht reicht es völlig, sich kurz abzubrausen, der Haut zuliebe seifenfreie, rückfettende und pH-neutrale Produkte zu verwenden und diese anschließend kurz abzuspülen. Am besten duscht man insgesamt nicht länger als vier Minuten – und nicht zu heiß. Hinterher hilft eine Lotion mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen. Und sollte der Säureschutzmantel tatsächlich gestört sein, die Haut also über längere Zeit jucken, holt man sich am besten Rat von seinem Hautarzt.

