Alarm im Unterleib: Was tun bei Blasenentzündung?

Eine Blasenentzündung belastet das Wohlbefinden stark. Hier geht es mit einem Klick zu Symptomen, Ursachen und Behandlungsansätzen.

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Es brennt und zieht beim Wasserlassen? Dazu schmerzt es im unteren Bauch? Wenn Sie diese Symptome nur allzu gut kennen, dann gehören Sie vermutlich zu den etwa 10 Prozent der Frauen, die mindestens einmal im Jahr unter einer Blasenentzündung leiden.1 Doch wie kommt es dazu und vor allem: Was können Sie dagegen tun?

Vorkommen und Symptome einer Blasenentzündung

Eine Entzündung der Harnblase bezeichnen Fachleute auch als Zystitis. Sie kommt überwiegend bei Frauen vor, was vor allem anatomische Ursachen hat. So ist die weibliche Harnröhre nicht nur deutlich kürzer als die des Mannes, sondern ihre Öffnung liegt auch in der Nähe des Darmausgangs. Auf diese Weise geht eine Ansteckung mit dem Bakterium Escherichia Coli, das häufig für die Entstehung einer Blasenentzündung verantwortlich ist, einfach vonstatten.2 So sind etwa 95 Prozent aller betroffenen Personen weiblich.2 Frauen, die unter einer Blasenentzündung leiden, spüren in der Regel unangenehme Symptome. Diese reichen von häufigem Harndrang, der oft sehr plötzlich eintritt und dennoch nur zu geringer Urinabgabe führt, über brennende Schmerzen beim Wasserlassen bis hin zu übel riechendem, trübem Harn. Liegt eine ausgeprägte Blasenentzündung vor, dann kommt es von Fall zu Fall auch dazu, dass Blut im Urin zu sehen ist oder dass die Patientinnen Schwierigkeiten damit haben, den Harn kontrolliert abzugeben.

Ursachen und Risikofaktoren für eine Blasenentzündung

Wie oben schon angedeutet, entsteht eine Blasenentzündung in den meisten Fällen durch eine bakterielle Infektion der Harnblase. Die innere Wand des Bauchorgans reagiert auf die Erreger, schwillt an und ist empfindlicher auf Reize als normalerweise. So entsteht bereits bei kleinsten Urinmengen ein starker Harndrang, begleitet von einem brennenden Gefühl. Doch woher kommen die Bakterien, die die hauptsächlichen Ursachen für eine Blasenentzündung darstellen?

Ursachen

Besonders häufig sind Erreger, die in der eigenen Darmflora vorkommen und durch eine unzureichende Hygieneroutine nach vorn gelangen und so in die Harnröhre eindringen können. Neben E. Coli sind hier auch Staphylokokken und Enterobakterien zu finden. Doch auch Chlamydien zählen zu den möglichen Ursachen für eine unangenehme Blasenentzündung. Sie werden beim Geschlechtsverkehr übertragen und sind somit auch in der Lage, Geschlechtskrankheiten bei Mann und Frau auszulösen.3

Risikofaktoren

Zwar sind vorrangig Bakterien dafür verantwortlich, wenn die Symptome einer Blasenentzündung das Wohlbefinden in Mitleidenschaft ziehen, doch es gibt einige Faktoren, die das Infektionsrisiko erhöhen. Neben einer geschwächten Immunabwehr spielen hier vor allem hygiene- und verhaltensbezogene Aspekte eine entscheidende Rolle. Hinterfragen Sie doch einmal Ihre Intimhygiene: Nutzen Sie Seife oder Lotionen in diesem empfindlichen Bereich? Das brauchen Sie nicht oder nur in sehr geringem Maße, denn ansonsten zerstören Sie möglicherweise die natürliche Schutzbarriere Ihrer Schleimhaut und der Weg für die Erreger der Blasenentzündung ist frei. Beobachten Sie sich auch einmal selbst, was Ihre Routine nach dem Toilettengang angeht, und wischen Sie bitte stets von vorn nach hinten. Reflektieren Sie des Weiteren auch einmal Ihre Trinkroutine, denn eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr zählt durchaus zu den Risikofaktoren für die Entstehung einer Blasenentzündung. Zudem kommt es nach Untersuchungen per Blasenkatheter, bei Vorliegen einer Schwangerschaft, Erkrankung an Diabetes, häufiger Gabe von Antibiotika oder durch anatomische Besonderheiten vermehrt dazu, dass eine Blasenentzündung entsteht.3

Blasenentzündung behandeln

Stellen Sie Symptome einer Blasenentzündung bei sich fest, dann sind oftmals einfache Hausmittel ausreichend, um die Beschwerden zu behandeln. Halten Sie sich warm, trinken Sie ausreichend und gehen Sie bereits bei leichtem Harndrang zur Toilette, um die Blase gut durchzuspülen. Blasentees können hier von Fall zu Fall genauso hilfreich sein wie der Einsatz von D-Mannose oder anderen pflanzlichen Mitteln, die dazu beitragen, den Harndrang zu fördern und den Bakterien den Weg aus der Blase zu ebnen.2 Achten Sie darüber hinaus gut auf Ihre Hygieneroutinen, um den Körper bei der Heilung zu unterstützen und nicht immer wieder neue Erreger zu den Harnwegen zu transportieren. Auch, wenn es sich scheinbar „nur“ um eine Blasenentzündung handelt, gilt: Schonen Sie sich, essen Sie nährstoffreich, um Ihr Immunsystem zu unterstützen und nehmen Sie gegebenenfalls ein leichtes Schmerzmittel ein. Zwar lassen die Beschwerden der Blasenentzündung schneller nach, wenn Sie die Infektion gleich antibiotisch behandeln, doch wie oben erwähnt, kann gerade eine häufige Gabe einer solchen Medikation vermehrt zu Harnwegsinfektionen und zudem zu Resistenzen führen – ein Teufelskreis.4 Dennoch haben Antibiotika ihre Berechtigung: Lassen die Symptome der Blasenentzündung nicht nach oder werden sie sogar stärker, dann sollten Sie handeln, um eine Ausbreitung der Infektion und ein Aufsteigen der Bakterien in Richtung der Nieren zu verhindern. Lassen Sie sich entsprechend von Ihrer Fachärztin oder Ihrem Facharzt beraten, um gemeinsam einen individuell geeigneten Behandlungsplan gegen Ihre Blasenentzündung zu entwickeln.

1„Akute Blasenentzündung“. gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/akute-blasenentzuendung.html. Zugegriffen 8. August 2024.

2 „Blasenentzündung – Brennen beim Wasserlassen“. patienten-information.de, https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/blasenentzuendung. Zugegriffen 8. August 2024.

3 „Blasenentzündung: Ursachen und Symptome einer Zystitis“. AOK - Die Gesundheitskasse, https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/immunsystem/blasenentzuendung-ursachen-und-symptome-einer-zystitis/. Zugegriffen 8. August 2024.

4 „Auch wenn die Blase schmerzt: Es müssen nicht immer Antibiotika sein“. gesundheitsforschung-bmbf.de, https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/auch-wenn-die-blase-schmerzt-es-mussen-nicht-immer-antibiotika-sein-14387.php. Zugegriffen 8. August 2024.