Skin Picking abgewöhnen: Mit diesen Tipps lassen Sie die Finger von Hautunreinheiten

Pickel auszudrücken ist meistens keine gute Idee, denn nicht selten verschlimmert es das Hautbild. Vor allem, wenn Sie Ihre Finger gar nicht mehr von Ihren Hautunreinheiten lassen können, ist guter Rat teuer. Lesen Sie hier, wie es gelingt, sich das Skin Picking abzugewöhnen.

Einen fiesen Eiterpickel ausdrücken – das hat wohl jeder von uns schon mal gemacht. Doch was, wenn das Knibbeln an der Haut zum Alltag gehört? Und wenn es die Haut nicht reiner, sondern sogar schlimmer macht? Skin Picking kann nicht nur das Hautbild schädigen, sondern auch psychisch zur Last fallen. Wir verraten, warum Sie sich Skin Picking abgewöhnen sollten und wie es gelingt.

Was ist Skin Picking?

Skin Picking, auch bekannt als Dermatillomanie, ist ein Verhalten, bei dem Menschen an ihrer Haut herumzupfen, kratzen oder picken. Vor allem Unreinheiten, Pickel und Mitesser im Gesicht weden ausgedrückt und gequetscht. 

Der Name leitet sich von den englischen Begriffen "skin" (Haut) und "picking" (picken) ab. Skin Picking ist ein weit verbreitetes Phänomen, das sowohl physische als auch psychische Auswirkungen haben kann.

Wie kann man sich Skin Picking abgewöhnen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die dabei helfen, sich Skin Picking abzugewöhnen. Eine Entwöhnung ist kein einfaches Unterfangen, aber wir geben Ihnen einige Tipps und Tricks mit an die Hand, die Sie unterstützen können.

1. Dokumentieren

Achten Sie darauf, wann und warum Sie Pickel ausdrücken. Identifizieren Sie die Auslöser und versuchen Sie, alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Wer seine Trigger kennt, kann in Zukunft besser vorsorgen.

2. Hände beschäftigen

Halten Sie Ihre Hände beschäftigt, indem Sie beispielsweise einen Stressball oder einen Fidget Spinner verwenden. Damit vermeiden Sie, Ihre Finger ständig über die Haut fahren zu lassen, um potenzielle Unebenheiten zu erspüren. 

3. Spiegel weg

Solange Sie gefährdet sind, Unreinheiten malträtieren, verbannen Sie so viele Spiegel aus Ihrer Wohnung, wie möglich. Vor allem Vergrößerungsspiegel sind ein absolutes Tabu! Die Lupenansicht verführt Sie noch mehr dazu, an Ihrer Haut herumzudrücken.

4. Hautpflege-Routine

Entwickeln Sie eine tägliche Hautpflege-Routine, um Ihre Haut gesund zu halten, das Auftreten von Unreinheiten zu verringern und so das Verlangen nach dem Herumdrücken zu reduzieren. Pflegeprodukte mit Salizylsäure und Retinol erweisen sich bei Akne als besonders wirkungsvoll. Auch Pickelpflaster helfen dabei, den Pickel schneller zu heilen und ihn gleichzeitig vor dem Picking zu schützen.

5. Stressmanagement

Finden Sie gesunde Wege, um mit Stress und Panikattacken umzugehen. Wenn Sie den Drang spüren, an Ihrer Haut herumzukratzen, machen Sie 10 Liegestütze, praktizieren Sie Atemübungen oder finden Sie eine Entspannungstechnik, die Sie beruhigt.

6. Professionelle Hilfe

Wenn das Skin Picking Ihr Leben stark beeinträchtigt, suchen Sie sich unbedingt professionelle Unterstützung bei einem Dermatologen oder einem Therapeuten, der auf Zwangsstörungen spezialisiert ist.

7. Geduld und Nachsicht

Es ist wichtig zu verstehen, dass das Abgewöhnen des Skin Pickings Zeit und Geduld erfordert. Jeder Fortschritt, egal wie klein, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Bleiben Sie nachsichtig mit sich selbst! 

Frau drückt an ihrer Haut herum

Ein reines Hautbild kann letztendlich nur entstehen, wenn wir aufhören, an der Haut herumzudrücken.

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Warum drücken wir Pickel aus?

Es gibt verschiedene Gründe, warum wir den Drang verspüren, Pickel auszudrücken und an unserer Haut herumzudoktern. 

Einerseits stört uns ein Pickel optisch, und auch unebene Stellen verleihen uns ein störendes Gefühl. Das Skin Picking ist eine natürliche Reaktion auf einen Störungsfaktor – etwas, das eigentlich nicht ins Hautbild gehört. Ein Gefühl der Befriedigung stellt sich ein, sobald wir Unreinheiten entfernen. Vermutet wird auch, dass hier unser biologischer Instinkt eine Rolle spielt – ähnlich, wie sich zum Beispiel Affen lausen. 

Andererseits kann Stress, Angst, Langeweile oder sogar Perfektionismus dazu führen, dass wir unsere Haut manipulieren. Einige Menschen nutzen auch das Skin Picking als Bewältigungsmechanismus für negative Emotionen.

Auslöser von Skin Picking 

Skin Picking kann durch verschiedene Auslöser verursacht werden. Wer häufig an seiner Haut herumdrückt, wird feststellen, dass Stress, Anspannung oder sogar Angst den Drang verstärkt, Pickel auszudrücken. 

Ist Skin Picking eine psychische Störung? 

Skin Picking gilt als normales Verhalten, solange es gelegentlich und ohne schwerwiegende Konsequenzen auftritt. Jedoch kann es sich bei zwanghaftem Skin Picking um eine psychische Störung handeln, die professionelle Hilfe erfordert. Wenn das Verhalten den Alltag beeinträchtigt, zu Schmerzen, Infektionen oder Narbenbildung führt, ist es wichtig, sich professionelle Unterstützung zu suchen.

Darum sollte man sich Skin Picking abgewöhnen

Es ist wichtig zu erkennen, dass Skin Picking oft ein Teufelskreis ist – je mehr wir picken, desto mehr Hautprobleme treten auf, was wiederum das Verlangen verstärkt, weiterzumachen. In der Regel schaden wir unserer Haut beim Ausdrücken von Pickeln mehr, als dass wir etwas verbessern. 

Durch das ständige Manipulieren der Haut können Infektionen entstehen, die zu weiteren Komplikationen führen können. Narbenbildung und dauerhafte Hautschäden sind ebenfalls mögliche Folgen des Skin Pickings. Darüber hinaus kann das Verhalten zu psychischem Stress, sozialer Isolation und einem geringen Selbstwertgefühl führen.