Anna Loos bringt mit ihrem neuen Album "Das Leben ist schön" eine klare Botschaft auf den Punkt: Das Leben in all seinen Facetten zu feiern und anzunehmen. In diesem neuen Kapitel ihres Lebens, jenseits der 50, hat sie eine neue Intensität und Leichtigkeit gefunden. Sie lässt den Dingen Raum, entwickelt Vertrauen und erlaubt sich, das Leben zu genießen, anstatt es kontrollieren zu wollen. "Das Leben ist schön" ist das zwölf Songs umfassende Album. Es offenbart ihre vielschichtigen Gedanken und Gefühle, darunter Ängste, Schmerz und Enttäuschung, aber auch Vertrauen, Mut und vor allem Liebe. In ihrem Song "Alles in uns brennt" appelliert sie kompromisslos daran, sich von langweiligen Dingen zu befreien und oberflächliche Haltungen abzulegen. Mit FÜR SIE-Redakteurin Michaela Puschmann hat die Schauspielerin über den Entstehungsprozess des Albums gesprochen.

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Anna Loos im Interview mit FÜR SIE
Der Entstehungsprozess des Albums war geprägt von kreativen Irrwegen, dem Ent- und Verwerfen von Ideen und Songs. Anna Loos erklärt, dass es manchmal notwendig ist, sich von einem Song zu verabschieden. Doch der Namensgeber des Albums, "Das Leben ist schön", ist geblieben. Dieser Song ist für ihren Mann und zeigt, dass das Leben mit ihm schöner ist als allein. Selbst in Momenten des geringsten Verständnisses füreinander ist es wichtig, die Perspektive des anderen einzunehmen und zu verstehen. Uns hat die Schauspielerin verraten, was das Geheimnis ihrer Beziehung ist.
Viele Jahre nachdem sich Anna Loos und FÜR SIE-Redakteurin Michaela Puschmann auf der Schauspielschule kennenlernten, haben sie sich erneut getroffen und über die vergangenen Jahren und das Älterwerden sinniert.
FS: Dein neues Album heißt „Das Leben ist schön“. Heutzutage ein wichtiges Statement, oder?
AL: Ich sage immer von mir: Ich bin eine Positivistin! Dieses Wort gibt es nicht, aber das ist egal. Ich bin mir sicher, dass meine Eltern mir diese krasse Zuversichtsader mit ihrer Liebe eingepflanzt haben. So sehe ich Probleme auch immer als Chance, sich weiterzuentwickeln. Wenn sich mir ein Stein in den Weg legt, frage ich mich, welche Lektion der mir jetzt wohl erteilen will. Es macht sehr viel Spaß, mit dieser Einstellung durchs Leben zu gehen. Dabei gestatte ich mir an ganz miesen Tagen aber auch, zu mir selbst zu sagen: „Leck mich am Arsch – jetzt weiß ich auch nicht mehr weiter!“ Denn das alles gehört zum Leben dazu: der Schmerz, die Verletzung, der Verrat, das Glück. Man empfindet das eine nicht ohne das andere.
Die Songs regen alle dazu an, sich zu hinterfragen und Veränderungen loszutreten – spiegeln sie deine momentane Lebensphase wider?
Ja. Ich habe während des Corona-Lockdowns das Meditieren für mich entdeckt und dadurch gelernt, mich von meinem übersteigerten Perfektionismus zu verabschieden. In der Meditation ist man immer im Hier und Jetzt – egal was gestern war oder was morgen sein wird. Irgendwann habe ich mich durch das regelmäßige Meditieren richtig aufgebrochen gefühlt und beschlossen, nicht mehr diesem perfekten Bild von mir hinterherzulaufen. Denn ich bin jetzt. Hier. Heute. Das ist mein Moment. Und den will ich genießen!
Du bist seit über zwanzig Jahren mit deinem Kollegen Jan-Josef Liefers verheiratet. Was ist deiner Meinung nach das Geheimnis einer glücklichen Beziehung?
Niemals den Partner für sein Glück verantwortlich zu machen. Wir allein sind die Schöpfer unseres Lebens, niemand sonst. Eine gute Beziehung ist für mich ein starkes Band, das man im Laufe der Jahre gemeinsam webt. Leider trennen sich um mich herum gerade viele langjährige Paare. Ich glaube, entweder ist dieses Band dann nicht stark genug – oder man sieht es einfach gar nicht mehr. Manchmal entwickelt man sich aber auch in entgegengesetzte Richtungen. Dann ist es auch okay, wenn’s vorbei ist – statt auf Teufel komm raus miteinander unterzugehen.
Als wir uns zuletzt sahen, waren wir junge Mädels, jetzt sitzen wir hier als gestandene Frauen um die 50. Wie gehst du mit dem Älterwerden um?
Manchmal schaue ich in den Spiegel und denke mir: „Hm, schon anders als auf den alten Fotos.“ Aber in mein Gesicht hat sich mein Leben geschrieben, und ich mag die Geschichten, die ich da lese. Es gibt ein paar Dinge in meinem Leben, mit denen ich noch keinen Frieden gemacht habe, darum habe ich mir an meinem 50. Geburtstag genau das vorgenommen: Frieden zu machen, Stück für Stück.
Danke für das Gespräch, liebe Anna!
Danke dir! Es war eine tolle Überraschung, dich wiederzusehen. Bis zum nächsten Treffen vergehen hoffentlich nicht wieder 30 Jahre.
INTERVIEW: MICHAELA PUSCHMANN