Es gibt Erfolgsautoren, die schreiben, um zu schreiben; und es gibt Ewald Arenz. Ein Buch von Ewald Arenz ist warm und vertraut. Ein Herzensbuch eben. Wer einmal einen Arenz gelesen hat, weiß, wovon ich spreche. Und wer einmal einen Arenz gelesen hat, der liest natürlich auch den nächsten. In diesem Fall: Zwei Leben - den neuesten Roman des fränkischen Autors.

Zwei Leben über zwei Frauen auf dem Land

Alte Sorten ist bis heute mein Lieblingsbuch. Und auch Die Liebe an miesen Tagen aus dem Jahr 2023 habe ich gerne gelesen. Ob der neue Roman Zwei Leben von Ewald Arenz an diesen Erfolg anknüpfen kann?

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Autor Ewald Arenz entführt uns in seinem neuen Roman Zwei Leben in ein kleines Dorf in Süddeutschland. Roberta kehrt auf den Hof ihrer Eltern zurück. Sie will den Hof übernehmen und Bäuerin sein. Doch wie wir alle, hegt auch Roberta Träume: Die junge Bäuerin liebt zwar die Natur und das bäuerliche Leben, viel lieber würde sie aber Kleider entwerfen. Roberta ist hin- und hergerissen. Und dann gibt es da noch Wilhelm, den Sohn des Pfarrers, in den sie sich verliebt.

Auch Wilhelms Mutter Gertrud hadert mit ihrem Leben. Im Gegensatz zu Roberta will die vom Landleben jedoch nichts wissen. Sie möchte raus. Raus in die Welt und Stallmief und Spießertum hinter sich lassen. Klingt nach Klischee, klingt typisch. Klingt so, als hätte man all das irgendwo und irgendwie schon mal gelesen. Doch der Eindruck täuscht.

Ewald Arenz neuer Roman ist eine Ode an die Menschlichkeit

Warmherzig, liebenswert, menschlich, echt. Ewald Arenz ist ein Meister darin, Geschichten zu schreiben, die berühren. Gelungen ist ihm das auch in Zwei Leben. Wer liest, erkennt sich selbst wieder in den Figuren. In ihren Sorgen, Problemen und Alltagsfluchten. Nichts Abgehobenes, nichts Übermenschliches. Ewald Arenz bleibt auf dem Boden der Tatsachen - macht aber selbst diesen zu etwas Besonderem. Mit Protagonisten, die im Gedächtnis bleiben und einer Erzählweise, die das Herz berührt.

Vielleicht ist genau diese Tatsache das Geheimrezept des fränkischen Autors. Lebensnahes Schreiben. Denn was liegt in Zeiten von Social Media schon näher als das Leben selbst? Wer dieses nur hinter dem Bildschirm seines Smartphones verbringt, verpasst das Beste. Oder in diesem Fall: das echte Leben. Und zwar mit seinen schönen und weniger schönen Seiten.

Auch diese Neuerscheinungen kann ich empfehlen

Noch mehr Lesestoff gefällig? Auch diese Bücher für den Herbst haben mich sehr begeistert:

#1 Die Unmöglichkeit des Lebens von Matt Haig

Auch Matt Haig hat nach seinem Erfolg mit Die Mitternachtsbibliothek nun nachgelegt. Im Roman Die Unmöglichkeit des Lebens begleiten wir die pensionierte Mathematikerin Grace nach Ibiza... Mystisch, eigensinnig - ein typischer Haig eben.

#2 Long Island von Colm Tóibín

Im Roman Long Island von Colm Tóibín treffen sich Eilis und Jim nach fast zwanzig Jahren wieder - und müssen in ihren Leben noch einmal völlig neue Entscheidungen treffen. Großes Gefühlskino vom Erfolgsautor des Bestsellers Brooklyn!