Lavinia Nowak: SIE ist Katarina Witt in "Kati – Eine Kür, die bleibt"

Im TV-Biopic "Kati – Eine Kür, die bleibt" spielt sie den Eiskunstlaufstar Katarina Witt: Bei uns erfahren Sie alles über die Nachwuchsschauspielerin Lavinia Nowak.

Lavinia Nowak in "Kati – Eine Kür, die bleibt"

Lavinia Nowak spielt Kati Witt im Film "Kati – Eine Kür, die bleibt".

© Foto: ZDF/Stanislav Honzík

Am 3. Oktober 2024, zum Tag der Deutschen Einheit, zeigt das ZDF die sehenswerte Geschichte von Katarina Witt und ihrer Trainerin Jutta Müller. Was wir zu sehen bekommen, ist der tief bewegenden Kampf zweier starker Frauen aus unterschiedlichen Generationen, die nach dem Zusammenbruch der DDR ihre bisherige Identität verloren haben – und gezwungen sind, sich völlig neu zu positionieren. Die Hauptrolle der Katarina Witt spielt Lavinia Nowak – eine junge Schauspielerin, von der wir in Zukunft mit Sicherheit noch einiges sehen werden. 

Lavinia Nowak im Interview: "Als wir merkten, wie ähnlich unser Lachen klang, mussten wir noch mehr lachen!"

Lavinia Nowak spielt im ZDF-Biopic "Kati – Eine Kür, die bleibt" die berühmte Eiskunstläuferin Katarina Witt – die Ähnlichkeit der beiden ist verblüffend. In einem Interview haben wir mit der jungen Schauspielerin über diese ganz besondere Rolle gesprochen. So viel schon einmal vorweg: Das letzte Mal auf dem Eis stand Lavinia Nowak als sie 14 Jahre alt war!

fuersie.de: Sie spielen die Hauptrolle im Film "Kati – eine Kür, die bleibt" – was glauben Sie, macht Katarina Witt als Sportlerin auch heute noch so beliebt?

Katarina ist eine Ikone, eine Macherin, die Verkörperung einer mutigen, unabhängigen Frau. In meinen Augen gelingt es ihr zu ihrer Weiblichkeit zu stehen ohne Scham oder Scheu vor Bewertung anderer. Das hat mich sehr inspiriert.

fuersie.de: Kannten Sie Katarina Witt, als Ihnen die Rolle angeboten wurde?

Als ich die Casting-Szenen das erste Mal las, dachte ich, es handelt sich um eine fiktive Geschichte. Sie müssen sich das so vorstellen: Bei einer ersten Casting-Runde bekommt man nicht direkt das ganze Drehbuch. Es gab nur eine Anfrage für die Rolle "Kati" und drei Szenen. Es ging um Lillehammer ‘94. Also googelte ich – und da kam Katarina Witt. Ihr Gesicht kannte ich natürlich, den Namen hatte ich auch schon gehört. Ich bin 1995 geboren, ein Jahr nachdem Katarina ihre Olympiakarriere beendet hat. Ich bin also die erste Generation, die Katarina nicht mehr kennt. Danach gab es aber keinen Tag mehr ohne Sie.

fuersie.de: Wurden Sie schon früher auf ihre verblüffende Ähnlichkeit zu Katarina Witt angesprochen?

Nein, tatsächlich nicht, aber um ehrlich zu sein werde ich auch nicht gern verglichen. Man vergleicht sich und andere heutzutage so viel, dabei ist es doch viel wichtiger, dass jeder von uns einzigartig ist.

fuersie.de: Wie haben Sie sich auf die Dreharbeiten vorbereitet, mussten Sie das Eiskunstlaufen erst lernen? 

Ich hatte im Vorfeld fünf Monate Zeit, um mich vorzubereiten. Ich habe das gesamte Internet nach Videos durchforstet, ich habe Katarina Witts Autobiografie gelesen und konnte mir dann, durch meine Detektivarbeit, langsam ein Bild von der Person hinter der medialen Maske machen. So konnte ich einen Bogen für die Figur entwickeln, der widerspiegelt, was ICH mit der Rolle erzählen möchte. Und ich glaube, es ist uns gelungen, Katarina Witt von einer Seite zu zeigen die bisher nur wenige kannten. Im nächsten Schritt habe ich mir ihre Mimik, Gestik und Sprechweise angeeignet. Ich hatte Balletttraining – und dann war da natürlich das Eislaufen: Das letzte Mal auf dem Eis war ich mit vierzehn. Ich konnte geradeaus fahren, gebremst habe ich, indem ich in die Bande knallte. Ich ging nun also viermal die Woche zum Training. Das Eislauf-Training hat unheimlich viel Freunde gemacht und ich bin schnell vorangekommen. Trainiert habe ich mit Inge Strell, die selbst Olympionikin war. Sie ist inzwischen über 80 und unterrichtet immer noch von morgens bis abends mit Leidenschaft. Dank ihr kann ich inzwischen sehr gut Rückwärtsübersteigen, Pirouetten und einen ersten Sprung!  

fuersie.de: Werden Sie jetzt auch privat öfter aufs Eis gehen?

Auf jeden Fall! Im Winter gibt es in Wien den Wiener Eistraum, das ist wie im Winterwunderland, überall auf dem Rathausplatz Bahnen, Flächen und wunderschöne Beleuchtung. Da trifft man mich im Winter nun oft an.

fuersie.de:  Wie verlief ihr erstes Treffen mit Katarina Witt? Haben Sie sich öfter getroffen?

Wir haben vor Drehstart dreimal telefoniert, dann kam sie uns am Set in Prag besuchen. Wir haben uns beide gefreut, uns endlich persönlich kennenzulernen. Ich habe allen am Set erzählt: "Heute kommt sie! Heute ist es endlich so weit!" Als wir aufeinander zuliefen, haben wir beide gelacht. Als wir merkten, wie ähnlich unser Lachen klang, mussten wir noch mehr lachen! Das war sehr schön. Katarina hat dann zugesehen beim Drehen. Das war tatsächlich eigenartig. Seit Drehbeginn war ich "Katarina Witt". Ich war schon so tief in der Arbeit, dass ich tatsächlich vergessen habe, dass ich eine reale Person spiele. Aber plötzlich steht da der echte Mensch hinter der Kamera. Ich habe mich noch nie mehr als Schauspielerin gefühlt als in diesem Moment. 

Wie wurde Lavinia Nowak berühmt?

Lavinia Nowak wurde 1995 in München geboren und war schon früh in Film und Fernsehen zu sehen – sie spielte zum Beispiel in der Fernsehreihe "Familie Sonnenfeld" mit oder in Serien wie "SOKO München" und "Hubert ohne Staller". Zunächst studierte Lavinia Nowak jedoch Germanistik, Philosophie und Fremdsprachen, um sich im Anschluss dann voll und ganz ihrer Schauspielkarriere zu widmen: Von 2016 bis 2020 absolvierte sie eine Ausbildung an der Theaterakademie August Everding und ist seitdem eine erfolgreiche Theaterschauspielerin.