Scheidenflora aufbauen – das können Sie tun!

Leider wird das Thema Vaginalgesundheit nach wie vor nur selten offen angesprochen. Viele Frauen wissen daher nicht genau, wie sie ihre Scheidenflora gezielt unterstützen können und welche zentrale Rolle sie für das allgemeine Wohlbefinden spielt. Dabei ist das Gleichgewicht der vaginalen Mikroflora von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit und das Wohlbefinden jeder Frau – ein Aspekt, der mehr Aufmerksamkeit verdient.

Eine Frau sitzt in der Badewanne

Eine gestörte Scheidenflora macht sich durch unangenehme Symptome wie Jucken, Brennen oder einen veränderten Ausfluss bemerkbar.

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4 Tipps mit denen Sie eine gesunde Scheidenflora aufbauen können

Warum Frauen bewusst ihre Scheidenflora aufbauen sollten, verstehen viele von ihnen erst, wenn es im Intimbereich juckt, brennt und zwickt. Denn ist das natürliche Milieu der Vagina und Vulva gestört, können Pilze und andere Keime leichter eindringen und sich auf der Schleimhaut festsetzen.

Eine mögliche Folge ist eine bakterielle Vaginose. Bei dieser Infektion geraten die Bakterien im Intimbereich ins Ungleichgewicht. Typische Symptome sind ein starkes Jucken und Brennen sowie ein dickflüssiger Ausfluss, der unangenehm fischig riecht.

Um diesen Infektionen bestmöglich vorzubeugen, können Sie einiges tun. Wir geben Ihnen einfache Tipps, wie Sie Ihre Scheidenflora aufbauen.

Intimpflege: Weniger ist mehr

Vielleicht haben Sie beim Einkaufsbummel in der Drogerie auch schon einmal zu Intimwaschgel gegriffen und gedacht, Sie tun Ihrem Intimbereich damit etwas Gutes. Leider ist oft das Gegenteil der Fall. Denn insbesondere parfümhaltige Produkte können die Schleimhaut der Vulva unnötig reizen.

Setzen Sie bei der Intimhygiene lieber auf klares Wasser, am besten lauwarm. Mindestens einmal am Tag sollten Sie damit Ihre Scheide reinigen, etwa unter der Dusche. 

Ernährung: Zucker nur in Maßen

Kaum zu glauben, aber was wir essen, kann tatsächlich beeinflussen, wie wohl sich unsere Vagina fühlt. Bestimmte Lebensmittel können das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora stören und so schädlichen Keimen oder Hefepilzen Vorschub leisten. 

Vor allem stark zuckerhaltige Speisen und Getränke gelten als ungünstig, da Zucker das Wachstum unerwünschter Mikroorganismen fördern kann – insbesondere von Hefepilzen wie Candida. Da der Darm und die Scheide anatomisch eng beieinander liegen, können sich zudem Keime leichter ausbreiten und das empfindliche Gleichgewicht der Vaginalflora beeinträchtigen.

Greifen Sie daher lieber zu frischem Obst, Gemüse oder ungesüßten Snacks. Und nicht vergessen: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt die Schleimhäute zusätzlich. Etwa zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßter Tee pro Tag sind ideal – je nach Körpergröße und Aktivität.

Immunabwehr: Sport tut der Scheidenflora gut

Regelmäßige Bewegung stärkt nicht nur Ihre Muskeln, sondern auch Ihr Immunsystem – und das wiederum unterstützt eine gesunde Scheidenflora.

Besonders vorteilhaft ist Bewegung an der frischen Luft: Sie kurbelt die Durchblutung an, senkt Stress und stärkt auf natürliche Weise die Abwehrkräfte.

Ein stabiles Immunsystem hilft dem Körper dabei, das natürliche Gleichgewicht der Vaginalflora zu bewahren und Infektionen besser abzuwehren.

Tipp: Achten Sie darauf, sich nach dem Training umzuziehen und nasse Sportkleidung nicht zu lange zu tragen – so bleibt das Scheidenmilieu im Gleichgewicht.

Unterwäsche: Atmungsaktivität ist ein Muss

Vielleicht kennen Sie die Situation: Sie schlüpfen in einen neuen Slip aus 100 Prozent Polyester – und im Laufe des Tages beginnt es im Intimbereich zu zwicken oder zu jucken. Verantwortlich dafür ist das synthetische Material: Es ist kaum atmungsaktiv und kann Feuchtigkeit nur schlecht abtransportieren. Dadurch entsteht ein warmes, feuchtes Klima, in dem sich Bakterien und Hefepilze besonders wohlfühlen. Das kann das Risiko für Reizungen oder Infektionen erhöhen. 

Um das zu verhindern, greifen Sie lieber zu atmungsaktiven Alternativen aus Naturmaterialien wie Baumwolle. 

Und auch die Kleidung darüber spielt eine Rolle: Sehr eng sitzende Hosen oder Leggings können die Luftzirkulation zusätzlich einschränken.