Well-Aging in den Wechseljahren: Tipps der Expertin für die Haut

Well-Aging statt Anti-Aging ist das Motto! Wir stehen dem Alterungsprozess jetzt gelassen entgegen und versuchen auf natürliche Weise, die Zeichen der Zeit ein wenig aufzuhalten. Hormon-Coach und Apothekerin Ann-Katrin Pause hat uns verraten, wie das geht. 

Dass sich in den Wechseljahren das Hautbild und körperliche Befinden verändert, ist uns klar. Allerdings muss das nicht bedeuten, dass wir uns nicht länger wohl in unserer Haut fühlen dürfen. Wir haben mit Hormon-Coach Ann-Katrin Pause gesprochen, die uns wertvolle Tipps fürs sogenannte Well-Aging gegeben hat. 

Im Video: Bye, bye trockene Haut – Diese Wirkstoffe bringen die Haut zum Strahlen

Was bedeutet Well-Aging?

Well-Aging ist ein ganzheitlicher Ansatz, der das Altern als einen natürlichen Prozess ansieht und sich darauf konzentriert, ein gesundes und erfülltes Leben in jedem Alter zu führen.

Perfekte Haut in den Wechseljahren 

Trockenheit, Falten und Unreinheiten – die Haut kann sich in den Wechseljahren aufgrund der Hormonumstellung verändern und benötigt eine besondere Pflege. Je nachdem muss dann auch die Pflegeroutine verändert und Produkte verwendet werden, welche an die Bedürfnisse der Haut angepasst sind. Verwenden Sie eine feuchtigkeitsspendende Creme oder Lotion, die für trockene Haut geeignet ist. Reichhaltige Cremes sind gerade für die Nachtpflege geeignet, damit Ihre Haut gut versorgt ist. Vermeiden Sie zudem aggressive Reinigungsmittel, die die Haut austrocknen können. Wir empfehlen außerdem immer einen Sonnenschutz im Gesicht aufzutragen, um die Haut von Sonnenschäden zu schützen. Welche Möglichkeiten es außerdem gibt und wie Sie Ihr generelles Wohlbefinden in den Wechseljahren steigern können, verrät uns Hormon-Coach und Apothekerin Ann-Katrin Pause im Gespräch. 

Creme von Dr. Bouhon

The 24H Cream von Dr. Bouhon ist besonders reichhaltig und damit perfekt für reife Haut. Sie versorgt diese über Nacht mit Feuchtigkeit und schützt außerdem vor schädlichen Umwelteinflüssen.

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Hormon-Coach Ann-Katrin Pause im Gespräch mit FÜR SIE 

FÜR SIE: Welche Auswirkungen haben die Wechseljahre auf das allgemeine Wohlbefinden einer Frau?

Ann-Katrin Pause: Die Wechseljahre können für Frauen phasenweise eine sehr herausfordernde Zeit sein. Das gewohnte Körpergefühl, das ja vorher sehr an einen regelmäßigen Zyklus gebunden war, verändert sich zunehmend. Das merken Frauen besonders an so entscheidenden Punkten wie dem Schlaf und der Stimmung. Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen werden als sehr belastend für die Bewältigung des Alltags empfunden.

Die Perimenopause, die oft mit Anfang/Mitte 40 beginnt, ist eine Zeit hormoneller Schwankungen und vieler Symptome psychischer und körperlicher Art. Dabei können Symptome wie Gelenkschmerzen, Herzrasen, Kopfschmerzen, Hitzewallungen, Antriebslosigkeit, Ängste, Konzentrationsstörungen, etc. kommen und gehen. Das bewirkt oft, dass Frauen sich hilflos fühlen und nicht wissen, worauf sie sich einstellen sollen.

Die Menopause, also der Tag, an dem die Regelblutung für ein volles Jahr ausgeblieben ist, markiert einen neuen Abschnitt. Hier ist der Hormonmangel dauerhaft und die Zeit der Schwankungen ist vorbei. Hier bemerken Frauen dann eher die Symptome des Mangels, wie Hitzewallungen oder trockene Haut. 

FS: Wie können diese Veränderungen das Hautbild beeinflussen? 

AKP: Durch die nachlassenden Hormonspiegel, besonders der des Östrogens, verändert sich die Haut spürbar. Zum einen nimmt der Feuchtigkeitsgehalt der Haut ab, zum anderen verliert die Haut immer stärker ihre Elastizität und Festigkeit. Frauen beobachten oft auch eine stärkere Empfindlichkeit oder auch vermehrte Unreinheiten, die sie vielleicht aus der Pubertät kennen.

FS: Welche Maßnahmen können dann die Hautqualität verbessern?

Ganz entscheidend sind eine ausgewogene Ernährung, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und viel Bewegung. Rauchen und Alkohol sind selbstverständlich auch Faktoren, die sich auf die Hormonbalance und somit auf die Haut negativ auswirken. Täglicher Sonnenschutz ist ebenfalls ein entscheidender Punkt. Eine auf diese Lebensphase abgestimmtes Hautpflege rundet die Fürsorge für die Haut in den Wechseljahren ab. Oft bemerken Frauen nämlich, dass ihre langjährige Pflege plötzlich nicht mehr ausreicht oder nicht mehr vertragen wird. Hier kommt es auf den behutsamen Umgang mit den veränderten Hautbedürfnissen an. Für mich spielt es eine große Rolle, dass die Hautpflege möglichst sanft und clean und die Inhaltsstoffe gut durchdacht sind. Sie sollte der Haut helfen, wieder in Balance zu kommen und der Frau ein rundum gutes Hautgefühl zu geben.

FS: Welche natürlichen Mittel sind zur Unterstützung der Hormonbalance in den Wechseljahren geeignet? 

AKP: Als Apothekerin schätze ich die Wirkung der Arzneipflanzen sehr und empfehle sie viel in meinen Beratungen. Da ist z.B. der Mönchspfeffer, der in unterschiedlichen Dosierungen meist in der frühen Phase der Wechseljahre sanft ausgleichen kann. Sind Schlafstörungen vorhanden, helfen Baldrian, Hopfen und Passionsblume gut bei der inneren Unruhe und dem Gedankenkreisen. Natürlich gehört auch eine gute Schlafroutine, wie z.B. das rechtzeitige Ausschalten von blauem Licht von Handy etc. dazu.

Die Traubensilberkerze (Cimicifuga) kann bei leichten Hitzewallungen ausprobiert werden, sehr gut auch in Kombination mit Akupunktur und entspannenden Atemübungen. Auch lohnt es sich, ein genaues Mikronährstoffprofil erstellen zu lassen. Magnesium z.B. sollte sich in einem optimalen Bereich befinden und auch der Vitamin-D-Spiegel sollte überwacht werden.

Sehr wichtig ist auch, mit der Frauenärztin oder -arzt ganz individuell die Möglichkeiten einer modernen, bioidentischen Hormonersatztherapie zu besprechen. Hierbei werden bioidentische Hormone, deren chemischer Bauplan identisch zu unseren eigenen ist, ärztlich auf Rezept verordnet. So können Frauen die Symptome des Hormonmangels, z.B. Hitzewallungen, Schlafstörungen, vaginale Trockenheit, etc. durch leichtes Heraufsetzen der Hormonspiegel behandeln. Je nach Schwere der Hormonmangelsymptome und der Grundkonstitution wird dann die geeignete Therapie angestrebt.

FS: Welche Ernährungs- und Lebensstiländerungen können zur Verbesserung der Hautqualität in den Wechseljahren beitragen?

AKP: Jede Frau kann diese Lebensphase nutzen und ihre Lebensweise neu überdenken. Welche Stressfaktoren kann ich in meinem Leben reduzieren, welche Form von Bewegung tut mir gut, habe ich ausreichend Ruhepausen, wie ernähre ich mich? Zudem ist eine ausgewogene, gemüse- und proteinreiche Kost und eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ganz wichtig. Natürlich sollten auch gute Fette mit auf dem Speiseplan stehen.

Auch unser Darmmikrobiom, welches eng mit unserem hormonellen Gefüge zusammenhängt, profitiert von einer möglichst pflanzenreichen Kost. Als Richtwert wird häufig „30 per week” genannt, also 30 verschiedene Pflanzen auf dem Speiseplan. Das geht nicht? Ich meine doch! Zählt doch schon ein Griff ins Gewürzregal dazu: Oregano, Thymian, Pfeffer und aus dem Garten etwas Basilikum, Schnittlauch, Petersilie, etc. Nüsse, Kerne und Hülsenfrüchte kommen dazu und schon nähert man sich zusammen mit Gemüse und Obst einer guten Zahl! Proteine, also Eiweiß ist ebenfalls sehr wichtig und ich erlebe es häufig in meinen Beratungen, dass Frauen sich zwar gesund, aber zu proteinarm essen.

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