Sportlich und stylisch zugleich mit dem Athleisure-Look: Was steckt hinter dem Modetrend?

Die Zeiten, in denen Laufschuhe lediglich zur Joggingrunde hervorgeholt wurden und Leggings ein Fall fürs Fitnessstudio waren, gehören längst der Vergangenheit an. Inzwischen darf nicht nur Freizeitkleidung, sondern auch ein zeitgemäßer Business-Look sportliche Elemente beinhalten, die das Ganze optisch auflockern und gleichzeitig sehr stylisch wirken lassen.

Athleisure-Look

Der Athleisure-Look ist aktuell angesagt. 

© Foto: Alexandra Tran / Unsplash

Diese äußerst gelungene Kombination mit den richtigen Key-Pieces hat sich sogar als eigene Moderichtung etabliert und den treffenden Namen „Athleisure“ bekommen. Neben anderen angesagten Trends wie Wide Leg Hosen oder Oversized-Teilen ist Athleisure als omnipräsentes Phänomen nicht nur in Hochglanzmagazinen, sondern auch auf den Laufstegen dieser Welt vertreten.

Wir erklären, was Athleisure Wear eigentlich ausmacht, welche Teile man im Schrank haben sollte und wie man die richtigen Eyecatcher optimal zur Geltung bringt, ohne es jedoch zu übertreiben.

Der Athleisure-Style ist eine gelungene Verschmelzung

Selbstverständlich gibt es all die sportlichen Teile, die dem Look seinen typischen Charakter verleihen, schon lange auf dem Markt. In den letzten Jahren haben es die ursprünglich rein funktionalen Schuhe, Hosen und Oberteile, die anfangs alleinig für schweißtreibende Aktivitäten produziert wurden, allerdings geschafft, auch unabhängig vom eigentlichen Fitnesskontext zum Einsatz zu kommen.

Mehr noch – sie entwickelten sich sogar zu den Hinguckern schlechthin, mit denen man auch in Alltagssituationen eine Top-Figur macht. Der daraus entstandene Athleisure-Stil ist damit an sich ebenfalls keine Neuheit mehr, sondern so weit verbreitet, dass Sneakers sich bereits zum Standard-Schuhwerk schlechthin entwickelt haben und heutzutage mit entsprechender Selbstverständlichkeit sowohl zum puristischen Hosenanzug als auch zum romantischen Rüschenkleid oder sexy Lederrock getragen werden.

Wie ist der Athleisure-Trend entstanden?

Zum einen hat sich unsere Lebenswirklichkeit des 21. Jahrhunderts extrem gewandelt. Freizeit- und Arbeitsleben fließen immer mehr ineinander, weshalb wir unsere beruflichen und privaten Termine nicht selten smart miteinander kombinieren müssen, um auf nichts zu verzichten. Da kommt es einem natürlich entgehen, wenn sich so manches Kleidungsteil direkt für verschiedene Gelegenheiten nutzen lässt.

Zum anderen spiegelt sich darin prägnant unser aktiver Lebensstil wider, in dem nachhaltig auf sich geachtet und gesund gegessen wird und man körperliches Wohlbefinden unter anderem darüber definiert, gut in Shape zu sein. 

Ein weiterer Aspekt, warum sich Athleisure Wear so erfolgreich durchgesetzt hat, ist sicherlich die Tatsache, dass wir während der Pandemie viel Zeit im Homeoffice verbracht haben, wo bequeme, vielseitig einsetzbare Kleidung schlichtweg die beste Wahl darstellte.

Übrig geblieben sind viele komfortable Lieblingsteile, die in Kombination mit einem gut gewählten restlichen Look nun nochmals ein ganz neues Level erfahren und dem eigenen Style den gewissen Coolness-Faktor verleihen. Hierfür sind ein glückliches Händchen sowie die richtige Dosierung der Sport-Teile beim Mixen das A und O.

Welches sind die absoluten Must-haves für diesen Look?

Praktischerweise haben wir viele der Kleidungsstücke, die für den Style unverzichtbar sind, bereits zu Hause im Kleiderschrank hängen. Falls nicht, lohnt sich die Anschaffung ein paar weiterer Basics, die schlicht und einfarbig daherkommen, um möglichst vielseitig kombiniert werden zu können.

Sweatjacke oder Hoodie

Ob mit oder ohne Kapuze, spielt hier gar nicht die entscheidende Rolle und hängt in erster Linie von den eigenen Vorlieben ab. Wichtig ist, einen flauschigen, etwas dickeren Baumwollstoff zu wählen, der wärmt und zugleich lässig aussieht. Der Schnitt darf ruhig breit und kantig sein, auf Wunsch auch Oversized.

Hoodies sehen mit dicker Kordel und Bauchtasche besonders leger aus und bekommen in der Cropped-Form eine sinnliche Note, indem sie am Bauch etwas Haut zeigen. Falls man das nicht möchte oder die Außentemperaturen es nicht zulassen, wird einfach mit einem längeren Top darunter ein Lagenlook gezaubert, der streckt und dadurch optisch schlanker macht.

Tipp: Wenn es oben voluminös ausfällt, sollte die Hose unbedingt enganliegend sein. Schöne Mid Waist oder High Waist Jeans in 7/8-Länge vervollständigen das Ensemble beispielsweise perfekt.

Leggings

Von wildem Animal-Print über Neonfarben und durchscheinenden Netzeinsätzen ist hier wirklich alles erlaubt – Hauptsache, sie passen wie angegossen und bestehen aus einem schmeichelnden stretchy Gewebe. 

Auch Leggings mit ausgestelltem Bein sind wieder total im Kommen und passen zudem zu ganz unterschiedlichem Schuhwerk. Wer sein Hinterteil besonders schön in Szene setzen möchte, kann auch zu Scrunch Leggings greifen.

Als Oberbekleidung gehen Oversized Blazer wie auch bauchfreie Shirts, grobe Strickpullover oder eine offen getragene Jeansbluse mit Top. Besonders gut machen sich zudem um die Hüfte gebundene Flanell-Hemden.

Sport-Bustier

Inzwischen gibt es glücklicherweise wunderschöne Modelle, die nicht mehr nach Unterwäsche, sondern sportlich und aufregend zugleich aussehen. Fallen sie etwas länger aus, kann man damit problemlos ein Crop Top oder Bralette ersetzen und sie unter einem Blazer hervorblitzen lassen oder mit einer Culotte kombinieren. 

Auch eine Latzhose wird durch ein Sport-Bustier darunter aufgepeppt, ebenso dürfen dessen Träger jederzeit unter Shirts hervorschauen.

Sportschuhe

Prinzipiell steht einem hier eine riesige Bandbreite zur Verfügung. Das gewählte Paar darf wirklich sehr sportlich ausfallen, ebenso hip sind jedoch die eher klobigen Dad Sneakers, die aktuell jedem stylischen Outfit die Krone aufsetzen. Als Allrounder sieht man sie ebenso zu Jeans und Stoffhosen, wie auch zu weiblich weichfallenden Kleidern.

Gymnastik-Shorts

Selbst hiermit kann man ein modisches Statement setzen und schön Bein zeigen. Wer mutig genug ist, entscheidet sich sogar für enganliegende Radlerhosen, über denen lange Blusen, Blazer aus weichen Stoffen oder Oversized-Shirts getragen werden.

Yogahose

Auch Pump- oder Haremshosen mit Bündchen am Knöchel aus fließendem Stoff lassen sich hervorragend zum feinen Pullover, zur langen Strickjacke oder Crop Top stylen. Modelle mit seitlich aufgeschlitztem Bein sorgen obendrein für einen sexy Blickfang, der bei wärmeren Temperaturen auch gleich den Temperaturausgleich regelt.

Bomberjacken aus dünnem Funktionsstoff

Sie passen zu Anzugshosen oder kurzen Röcken und verpassen damit sogar einem eleganteren Dress das gewisse Extra.

Accessoires runden das Outit ab

Fürs Finish sollte auch auf die optimalen Accessoires geachtet werden. Schmuck kann gerne den beliebten Streetstyle wiedergeben oder auch mit Creolen und dünnen Ketten in Gold oder Silber sehr schlicht gehalten werden. Basecaps gehen selbstverständlich immer, sofern es damit nicht zu casual wird.

Darüber hinaus sind stylische Rucksäcke, die immer noch gern gesehenen Cross-Body-Bags oder auch Clutches mit Glitzereffekt willkommen. Bei Sonnenbrillen empfehlen sich besonders angesagte Formen. Und wer am Oberkörper oder Bein bereits auf sportlich macht, mag möglicherweise zu Pumps in Knallfarben greifen.