Natürlich lindern: Wie PEA bei Endometriose unterstützen kann

Eine Frau hält sich ihren Bauch
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Sanfte Hilfe bei Schmerzen und Entzündungen

Starke Regelschmerzen, Erschöpfung, das Gefühl, im eigenen Körper gefangen zu sein – viele Frauen kennen das nur zu gut. Wenn die Beschwerden regelmäßig das Leben bestimmen, kann dahinter Endometriose stecken.

Immer mehr Betroffene suchen nach sanften Wegen, ihre Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu regulieren. Ein Ansatz, der in der Forschung zunehmend Beachtung findet, ist PEA (Palmitoylethanolamid) – eine körpereigene Substanz mit spannenden Eigenschaften für das Nervensystem und die Schmerzwahrnehmung.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie PEA bei Endometriose wirken kann, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse es dazu gibt und wie Sie Ihren Körper zusätzlich ganzheitlich unterstützen können.*

Was passiert bei Endometriose?

Endometriose bedeutet, dass Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter wächst – etwa an Eierstöcken, im Bauchraum oder am Darm. Dieses Gewebe kann Entzündungen verursachen, Verwachsungen bilden und starke Schmerzen auslösen – nicht nur während der Menstruation, sondern über den gesamten Zyklus hinweg.

Viele Frauen berichten von einer langen Leidenszeit bis zur Diagnose. Umso wichtiger ist Aufklärung – und ein ganzheitlicher Blick auf mögliche Therapieansätze.

Klassische Behandlungsmöglichkeiten

Die Standardtherapie bei Endometriose zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu bremsen. Dazu zählen unter anderem:

  • Schmerzmittel (z. B. Ibuprofen oder Naproxen)
  • Hormontherapien zur Zyklusunterdrückung
  • Operationen zur Entfernung von Endometriose-Herden

Allerdings sind diese Maßnahmen häufig mit Nebenwirkungen verbunden und belasten den Körper zusätzlich. Viele Betroffene wünschen sich daher ergänzende Ansätze, die den Körper sanft unterstützen und das Wohlbefinden fördern.

PEA – natürliche Unterstützung bei Endometriose

PEA (Palmitoylethanolamid) ist eine Fettsäureverbindung, die der Körper selbst bildet, wenn Entzündungen oder Schmerzen auftreten.

Es kann dazu beitragen:

  • Entzündungsreaktionen zu regulieren,
  • Nervenzellen zu beruhigen und
  • chronische Schmerzsignale zu mildern.

Im Gegensatz zu hormonellen Therapien greift Palmitoylethanolamid (PEA) nicht in den Hormonhaushalt ein. Es entfaltet seine Wirkung über die Aktivierung von PPAR-α-Rezeptoren und die Modulation von Mastzellen – Mechanismen, die an der Regulation von Entzündungsprozessen und Schmerzempfindung beteiligt sind.

Wissenschaftliche Hinweise zur Wirkung von PEA

Mehrere Untersuchungen deuten darauf hin, dass PEA Schmerzen und Entzündungsprozesse günstig beeinflussen kann:

  • Tier- und Humanstudien zeigen, dass PEA Entzündungsmarker reduzieren und die Schmerzintensität senken kann.
  • In klinischen Beobachtungen berichteten Frauen mit Endometriose von einer verbesserten Lebensqualität und weniger Schmerzen.
  • Metaanalysen zur PEA-Anwendung bei chronischen Schmerzen bestätigen eine gute Verträglichkeit und Schmerzlinderung im Vergleich zu Placebo.

S2k-Leitlinie Endometriose: 

In der aktuellen S2k-Leitlinie Endometriose (Stand 01.04.2025) werden auch Palmitoylethanolamid (PEA)-Kombinationspräparate berücksichtigt. Mehrere klinische Studien kamen zum Ergebnis, dass eine dreimonatige Behandlung mit PEA zu einer signifikanten Schmerzlinderung führen kann. Im Durchschnitt sank die Schmerzintensität dabei um mehr als drei Punkte auf der visuellen Analogskala (VAS, 0–10).

Diese Ergebnisse sind vielversprechend, doch es braucht noch weitere groß angelegte Studien, um die Wirkung von PEA bei Endometriose eindeutig zu belegen.

Wann PEA eine sinnvolle Ergänzung sein kann

PEA ist kein Ersatz für eine medizinische Therapie, kann aber als Unterstützung sinnvoll sein, wenn

  • Schmerzen trotz Standardbehandlung bestehen,
  • Hormonbehandlungen (vorübergehend) nicht infrage kommen oder
  • Sie auf gute Verträglichkeit und natürliche Wirkmechanismen Wert legen.

Empfohlen wird ultramikronisiertes PEA, da es vom Körper besser aufgenommen wird. Zudem kann PEA mit antientzündlichen Substanzen (z.B. Enzymen wie Bromelain oder Papain) kombiniert werden, um die Wirkung von PEA synergistisch zu verstärken. Sprechen Sie vorab mit Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen über mögliche Kombinationen mit bestehenden Therapien.

Mehr Informationen, beispielsweise zu einem Produkt mit PEA und Enzymen, finden Sie hier.

Ganzheitlich leben mit Endometriose

Neben einer gezielten Behandlung können kleine Veränderungen im Alltag helfen, Schmerzen zu reduzieren und die Lebensqualität zu steigern:

  • Ernährung: entzündungshemmend, mediterran, frisch und möglichst unverarbeitet
  • Bewegung: sanftes Ausdauertraining, Yoga oder Spaziergänge
  • Entspannung: Meditation, Atemübungen und Achtsamkeit
  • Schmerztagebuch: hilft, Muster zwischen Zyklus, Ernährung und Stimmung zu erkennen
  • Schlaf: ausreichende Ruhephasen fördern Regeneration und hormonelles Gleichgewicht

Weitere Tipps rund um natürliche Hilfe bei Menstruationsbeschwerden finden Sie im Artikel von Für Sie – Menstruationsbeschwerden: Das hilft wirklich.

Fazit: Sanfte Unterstützung mit Potenzial

Endometriose ist eine komplexe Erkrankung, die ganzheitliche Ansätze erfordert. Palmitoylethanolamid (PEA) bietet dabei eine Möglichkeit, den Körper auf natürliche Weise zu unterstützen – gut verträglich, natürlich und zunehmend wissenschaftlich erforscht.

Quellen und weiterführende Literatur

*Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Beratung. Bitte besprechen Sie die Anwendung von PEA oder anderen Präparaten immer mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.