Parfum selber machen: So kreieren Sie einen eigenen Duft

Parfum kann je nach Label und Popularität richtig teuer sein. Wie wäre es damit, einfach einen eigenen Duft zu kreieren? Wir verraten Ihnen, wie das funktioniert und haben alle wissenswerte Informationen über Duftnoten und unterschiedliche Parfum-Arten. 

Parfum selber machen

Ein Parfum selber herzustellen, ist eine schöne Idee für Sie selbst oder als Geschenk. 

© Foto: Ron Lach / Pexels

Coco Mademoiselle, Chanel Nr. 5, Miss Dior oder Black Opium - vielleicht hatten Sie einen dieser bekannten Düfte ja bereits bei sich im Kosmetikschrank stehen. Allerdings sind viele der bekanntesten Düfte häufig kein Schnäppchen. Wer sich für die hohe Kunst der Parfümerie interessiert und gern selbst mit Duftölen experimentieren will, kann zu Hause ein eigenes Parfum herstellen. 

Wie wird ein Parfum selber hergestellt? 

Es ist möglich, ein Parfüm zu Hause selbst herzustellen, so viel haben wir schon geklärt. Allerdings kann der Vorgang Übung und Experimentieren beinhalten, um den gewünschten Duft zu erreichen. Deswegen gilt bei der Herstellung eines eigenen Parfums, dass Sie Geduld haben müssen. 

Benötigte Materialien

  • Mindestens 3 ätherische Öle oder Parfümöle
  • 1 Basisöl wie Jojobaöl, Mandelöl oder Traubenkernöl 
  • verschließbares Glas oder Flasche 
  • 20 Milliliter hochprozentiger Alkohol (Weingeist, Ethanol oder kosmetischen Alkohol)

Wählen Sie zunächst die passenden Duftstoffe aus, am besten solche, die gut miteinander harmonieren. Weiteres zu der Zusammensetzung erklären wir später im Artikel. Sie können verschiedene Duftnoten wie Blumen, Früchte oder Gewürze miteinander kombinieren. Außerdem sollten Sie ein geruchsneutrales Basisöl wählen, mit welchem die Duftstoffe verdünnt werden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung 

  1. Mischen Sie zunächst die ausgewählten Duftstoffe und das Trägeröl in dem gewünschten Verhältnis miteinander. Zählen Sie dabei die Tropfen, um später zu wissen, wie viel Alkohol Sie der Mischung hinzugeben müssen. Es sollte in etwa 3- bis 4-mal so viel Alkohol wie Duftöle verwendet werden. Wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, schütteln Sie die Flasche oder das geschlossene Glas gut durch.  
  2. Für die Reifung lassen Sie das fertige Parfum nun für mindestens zwei Wochen an einem kühlen, dunklen Ort stehen. Während dieser Zeit werden sich die Duftnoten verbinden und das Parfum seinen endgültigen Charakter entwickeln.
  3. Füllen Sie das Parfüm nach der Reifung in eine Sprühflasche mit Zerstäuber um. Sie können jetzt damit beginnen, dieses zu verwenden oder es zu verschenken. 

Unser Tipp: Verwenden Sie für das erste eigene Parfum zunächst nicht allzu viele verschiedene Duftöle und tasten Sie sich langsam an den Prozess heran. 

Welche verschiedenen Arten von Düften gibt es? 

Eau de Toilette, Eau de Parfum, Parfum und Eau de Cologne sind verschiedene Arten von Düften. Der Unterschied zwischen ihnen liegt hauptsächlich in der Konzentration der Duftstoffe und damit auch der Haltbarkeit des Duftes.

Eau de Cologne: Eau de Cologne hat die niedrigste Konzentration an Duftstoffen und enthält normalerweise etwa 2-5 % Duftöl. Es ist leicht und erfrischend und hat eine kurze Haltbarkeit auf der Haut. Eau de Cologne wird oft als Aftershave oder als leichtes Sommerparfüm verwendet.

Eau de Toilette: Eau de Toilette hat eine höhere Konzentration an Duftstoffen als Eau de Cologne und enthält normalerweise etwa 5-15 % Duftöl. Es hat eine mittlere Haltbarkeit auf der Haut und ist ein beliebtes Alltagsparfüm. Eau de Toilette ist in der Regel etwas intensiver als Eau de Cologne, aber immer noch relativ leicht.

Eau de Parfum: Eau de Parfum hat eine höhere Konzentration an Duftstoffen als Eau de Toilette und enthält normalerweise etwa 15-20 % Duftöl. Es hat eine längere Haltbarkeit auf der Haut und ist intensiver im Duft. Eau de Parfum eignet sich sowohl für den täglichen Gebrauch als auch für besondere Anlässe.

Parfum: Parfum, auch bekannt als Extrait de Parfum oder Parfumöl, hat die höchste Konzentration an Duftstoffen und enthält normalerweise etwa 20-40 % Duftöl. Es hat die längste Haltbarkeit auf der Haut und ist am intensivsten im Duft. Parfum wird normalerweise sparsam verwendet und ist oft teurer als andere Parfumarten.

Welche Duftnoten gibt es? 

Drei Duftnoten sind das Gerüst eines Parfums und wie eine Pyramide aufgebaut. Dabei handelt es sich um die Kopfnote, Herznote und Basisnote, die sich im Laufe der Zeit entwickeln und zusammen den Gesamteindruck des Duftes erzeugen. 

  1. Die Kopfnote ist die erste Duftnote, die wir wahrnehmen, wenn das Parfum aufgetragen wird. Sie ist meist leicht, frisch und flüchtig und verfliegt relativ schnell. Die Kopfnote besteht oft aus zitrusartigen, fruchtigen oder grünen Duftstoffen wie Zitrone, Grapefruit oder Minze. Sie dient dazu, den ersten Eindruck des Parfüms zu vermitteln.
  2. Die Herznote tritt nach der Kopfnote auf und ist das Herzstück des Duftes. Sie entfaltet sich einige Minuten nach dem Auftragen des Parfüms und bildet den Hauptteil des Duftes. Die Herznote besteht aus floralen, würzigen oder holzigen Duftstoffen wie Rose, Jasmin, Lavendel, Gewürzen oder Zedernholz. Die Herznote verleiht dem Parfüm seinen Charakter und bleibt für längere Zeit auf der Haut präsent.
  3. Die Basisnote ist die tiefste Duftnote eines Parfüms. Sie tritt einige Stunden nach dem Auftragen auf und bleibt am längsten auf der Haut. Die Basisnote besteht aus schwereren, sinnlichen und oft etwas süßeren Duftstoffen wie Vanille, Moschus, Patchouli oder Sandelholz. Sie verleiht dem Parfüm Stabilität und Tiefe und bildet den Abschluss des Duftes.

Welche Duftfamilien gibt es?

Neben den Duftnoten in einem Parfum ist es auch hilfreich, eine Ahnung von den verschiedenen Duftfamilien zu haben, um die passenden Öle für den eigenen Geschmack auszuwählen. Wir haben für Sie eine Auswahl. 

  • Blumig: Diese Duftfamilie umfasst blumige Noten wie Rose, Jasmin, Maiglöckchen und Freesie. 
  • Orientalisch: Diese Duftfamilie enthält warme und würzige Noten wie Vanille, Nelken, Zimt, Patchouli und Moschus. 
  • Holzig: Diese Duftfamilie umfasst Noten von Holz wie Sandelholz, Zedernholz, Vetiver und Eichenmoos.
  • Fruchtig: Diese Duftfamilie enthält fruchtige Noten wie Zitrusfrüchte, Beeren, Äpfel und Pfirsiche.
  • Chypre: Diese Duftfamilie enthält eine Mischung aus holzigen, moosigen und fruchtigen Noten wie Bergamotte, Eichenmoos, Patchouli und Pfirsich.

Wie wird das selbstgemachte Parfum am besten gelagert?

Ein selbstgemachtes Parfum hält in der Regel nicht so lange wie ein kommerziell hergestelltes Parfum. Verwenden Sie als Flakon am besten Braunglas, welches das Parfum vor ungewünschter Sonneneinstrahlung schützt und am besten zur Aufbewahrung geeignet ist, wenn Sie lange etwas von dem eigenen Parfum haben möchten. 

Im Video: Parfümhersteller nutzen jetzt KI, um personalisierte Düfte zu kreieren

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