
Nachhaltige Mode ist richtig stylish und lässt sich im Sinne einer Capsule Wardrobe vielseitig kombinieren.
- Was sind nachhaltige Modelabels?
- Welche nachhaltigen Modelabels produzieren fair?
- Welche Kriterien müssen nachhaltige Modelabels erfüllen?
- Warum ist nachhaltige Mode teurer als Fast Fashion?
- Was ist das Problem von Fair Fashion?
- Was sind die Vorteile von nachhaltige Onlineshops?
- Fast Fashion vs. Ultra Fast Fashion
- Fast Fashion und Nachhaltigkeit: Geht das?
Schon lange handelt es sich bei nachhaltiger Mode nicht mehr nur um Kleidung, für die Ökos lange Zeit belächelt wurden und um kratzige Pullover oder ausgewaschene Jeans aus der Altkleidersammlung. In einer Welt, die von Ressourcenknappheit und Klimaerwärmung betroffen ist, müssen wir uns fragen, ob sich nicht auch in der schnelllebigen Modebranche einiges ändern sollte. Immer mehr Designerinnen und Designer setzen daher auf natürliche Materialien und faire Produktionsstandards. Ein Schritt in die richtige Richtung und weg von riesigen Fast Fashion Konzernen.
Was sind nachhaltige Modelabels?
Nachhaltige Mode wird auch als Fair Fashion, Eco Fashion, Sustainable Fashion, Slow Fashion, grüne Mode, Bio-Mode oder Öko-Mode bezeichnet. Gemeint ist Kleidung, die bei der Produktion weder Umwelt noch Mensch schadet. Daher wird darauf geachtet, dass die Materialien aus einem ökologischen Anbau oder einer ökologischen Tierhaltung stammen und faire Produktionsstandards in den Fabriken und bei den Schneiderinnen und Schneidern gewährleistet sind. Auch eine hohe Transparenz bei dem Herstellungsprozess und Transportwegen macht Fair Fashion aus.
Welche nachhaltigen Modelabels produzieren fair?
Bei uns finden Sie eine Aufzählung der beliebtesten nachhaltigen Modelabels, die stylische Kleidungsstücke herstellen und erschwinglich sind. Zudem verraten wir Ihnen, wo die Firmen ihren Hauptsitz haben.
#1 Armedangels
Armedangels ist ein nachhaltiges Modelabel, welches seinen Sitz in Köln und damit Deutschland hat. Ursprünglich mit der Version gestartet, Öko-Mode auch fashionable zu machen, ist das Unternehmen mittlerweile auch der ganzen Welt käuflich. Die Detox-Jeans sind das wohl bekannteste Produkt der Marke und sollen bei der Herstellung weniger Wasser, Chemikalien und CO₂ verbrauchen.
#2 Cossac
Das portugiesische Modelabel hat sich auf die Capsule Wardrobe, also Teile, die alle miteinander kombinierbar sind, spezialisiert. Das Thema der Mode ist immer: zeitlos, vielseitig kombinierbar und ressourcenschonend. Als Materialien werden vor allem Bio-Baumwolle und Tencel für die stylische Mode eingesetzt
#3 dariadéh
Madeleine Darya Alizade stammt aus Österreich und ist auf Instagram als dariadaria bekannt. Ihr nachhaltiges Modelabel hat sich auf vielseitig kombinierbare und hochwertige Teile spezialisiert, welche vor allem aus Leinen und Bio-Baumwolle bestehen. Das Label gibt es übrigens seit 2017 und wir sind Fans von den lockeren Schnitten und tollen Basics.
#4 Veja
Die Sneakers von Veja kennen Sie garantiert, oder? Mittlerweile sind diese wirklich im Mainstream angekommen und auch nicht wesentlich teurer als Sneakers von Modegiganten wie Adidas oder Nike. Das Unternehmen stammt aus Frankreich, hat viele vegane Modelle im Angebot und lässt die Sneakers fair in Portugal produzieren.
#5 erlich Textil
Wer nach schöner Unterwäsche sucht, wird bei diesem nachhaltigen Modelabel aus Deutschland fündig. Neben Unterwäsche, Loungewear und Sportsachen hat das Unternehmen auch nachhaltige Bettwäsche im Angebot. Damit schlafen wir gleich noch viel beseelter ein!
#6 Nudie Jeans
Nudie Jeans kommt aus Schweden und hat sich auf Denim und Jeans spezialisiert. Alle Produkte werden natürlich aus Bio-Baumwolle hergestellt. Außerdem bietet das Unternehmen die Reparatur von alten Jeans an. Wir lieben es!
#7 Deerberg
Bei diesem nachhaltigen Modelabel aus Deutschland werden ausschließlich hochwertige Materialien verwendet. Das Konzept? Hochwertige Damenmode, die aus nachhaltigen Materialien besteht, herzustellen, die sich miteinander kombinieren lässt. Daher ist jede neue Kollektion mit älteren Designs des Labels kompatibel.
#8 Kings of Indigo
Kings of Indigo ist ein niederländisches Modelabel, welche PETA-zertifiziert ist und vegan herstellt wird. Für die lässigen Jeans werden nachhaltige Materialien wie Bio-Baumwolle, Leinen, Hanf, recyceltes Polyester und Tencel verwenden.
#9 Two Thirds
Nachhaltigkeit wird auch bei diesem Modelabel aus Spanien großgeschrieben. Übrigens werden 10 % des Profits in die Rettung der Meere investiert. Außerdem versucht das Label den Wasserverbrauch bei der Herstellung der Kleidung zu minimieren und ist damit auch ressourcenschonend.
Welche Kriterien müssen nachhaltige Modelabels erfüllen?
Aber worauf können Sie bei nachhaltigen Modelabels immer achten? Wichtig ist, dass diese eine ressourcenschonende Herstellung berücksichtigen und auf ökologische Rohstoffe setzen, welche die Umwelt so wenig wie möglich belasten. Im besten Fall wird die Kleidung regional produziert, um lange und CO₂-intensive Transportwege zu vermeiden. Auch Recycling und Upcycling sind Teil der Philosophie der Labels. Natürlich spielen auch gute Arbeitsbedingungen und ein fairer Handel eine Rolle. Auf ein paar weitere Punkte wollen wir noch genauer eingehen.
Siegel und Zertifizierung
Nachhaltige Mode können Sie anhand verschiedener Ökolabel erkennen, die versichern, dass es sich bei dem neuen Lieblingsteil um Fair Fashion handelt. Dazu zählen beispielsweise IVN BEST, GOTS (Global Organic Textile Standard), Fairtrade Cotton, Fair Wear Foundation, Cotton made in Africa, Der Grüne Knopf, MADE IN GREEN by OEKO-TEX, Naturtextil BEST oder PETA – Approved Vegan.
Produktionsländer
Die Produktionsstätten vieler nachhaltiger Modelabels befinden sich tatsächlich in Europa. Produktionsländer sind dabei häufig Portugal, Serbien oder die Türkei. Kurze Transportwege, gute Arbeitsbedingungen und faire Produktionsstandards, welche angemessene Löhne und Arbeitszeiten beinhalten, sind eine positive Entwicklung, die damit einhergeht.
Nachhaltige Materialien
Ressourcensparende Herstellung ist ein wichtiger Aspekt von nachhaltiger Mode. Daher setzen die Öko-Labels auf Materialien, die so schonend wie möglich mit der Umwelt umgehen. Dazu zählen Bio-Baumwolle, recycelte Baumwolle, recyceltes Polyester, Tencel und Lyocell, Rpet, Ecovero Viskose und Ecovero Modal, Leinen, Hanf, SeaCell (Cellulose-Faser aus Algen) oder Sojaseide. Die Materialien sind entweder biologisch abbaubar oder werden im Sinne einer Kreislaufwirtschaft recycelt und damit wiederverwertet.
Warum ist nachhaltige Mode teurer als Fast Fashion?
Dadurch, dass die Kleidungsstücke unter fairen Bedingungen hergestellt und die Näherinnen und Näher fair bezahlt werden, steigt natürlich auch der Preis in der Produktion. Zudem sind nachhaltige Materialien teurer als andere Fasern. Bio-Baumwolle kostet etwa doppelt so viel wie herkömmliche Baumwolle im Einkauf.
Was ist das Problem von Fair Fashion?
Bei nachhaltiger Mode handelt es sich definitiv um einen Trend, welcher auch in der gesellschaftlichen Mitte angekommen ist. Immer mehr Menschen hinterfragen das eigene Kaufverhalten und den eigenen Konsum. Dass teure nachhaltige Kleidung aber nicht für jeden erschwinglich ist, stellt ein Problem dar. Wer dennoch auf nachhaltige Teile setzen möchte, sollte sich an zeitlosen Designs orientieren. Wer in hochwertige und gute Basics aus nachhaltigen Produktionsstätten investiert, hat länger etwas von diesen, als von den gleichen Teilen aus Fast Fashion Konzernen. Die Materialien und Herstellung unterliegen nämlich auch hohen qualitativen Standards.
Was sind die Vorteile von nachhaltige Onlineshops?
Statt bei Zalanda, Asos und Co. zu bestellen, können Sie auch einem nachhaltigen Onlineshop einen Besuch abstatten. Bei Avocadostore, Le Shop Vegan oder Zündstoff finden Sie die Kollektionen vieler nachhaltiger Labels. Der Unterschied zu anderen Onlineshops liegt dann im Versand der Kleidung, einer möglichen Müllvermeidung oder auch dem Bezug von Ökostrom, um das Unternehmen am Leben zu halten. Bei nachhaltigen Shops können Sie zudem davon ausgehen, dass diese Ihren Firmensitz in Deutschland haben und auf diese Weise beim Transport der Kleidung weniger CO₂-Emission entsteht. Außerdem setzen die Onlineshops auf recycelbare Verpackungen und unterstützen soziale und ökologische Projekten.
Fast Fashion vs. Ultra Fast Fashion
Ultra Fast Fashion ist im Gegensatz zu den Designs von H&M, C&A und weiteren Modegiganten ausschließlich online erhältlich. Es gibt deutlich mehr Kollektionen und täglich werden tausende neue Produkte zum Verkauf angeboten. Natürlich produzieren auch Fast Fashion Unternehmen in Fabriken mit schlechten Arbeitsbedingungen. Die Steigerung davon ist allerdings Ultra Fast Fashion, denn hier werden neue Kleider, Hosen und Oberteile im Akkord produziert und dann zu besonders billigen Preisen angeboten. Zu der Geschäftspolitik gehören zudem auch exakte Design-Diebstähle.
Fast Fashion und Nachhaltigkeit: Geht das?
Nicht nur bei nachhaltigen Modelabels werden nachhaltige Kleidungsstücke angeboten. Auch riesige Modeketten wie H&M oder C&A haben in den letzten Jahren verstärkt einen Fokus auf umweltbewusste Mode gelegt. Aber was steckt eigentlich dahinter? Besteht ein angeblich nachhaltiges Teil etwa aus recyceltem Polyester, bedeutet dies, dass nur ein Bruchteil wirklich recycelt sein muss. Wer sich für Mode von Fast Fashion Modelabels entscheidet, sollte sich darüber bewusst sein, dass, auch wenn nachhaltig draufsteht, nicht unbedingt nachhaltig drin sein muss und in den meisten Fällen klassisches Green Washing betrieben wird.