Sonnen-Mythen

Sonnen-Mythen

Man hört ja so einiges zum Thema Haut und Sonne. Doch was ist wahr und was falsch? Sieben Mythen im Experten-Check.

Sonnen-Mythen© seasons.agency / Jalag / Flint, Peter
Sonnen-Mythen

Sonnen-Mythos 1

Kleidung schützt gegen UV-Strahlen

Sonnencreme© istockphoto
Unser FÜR SIE Sonnen-Thema: Damit Sie Ihren nächsten Urlaunb in der Sonne genießen können, lesen Sie sich auch noch folgende Artikel zum Thema Sonne:
- Sonnencreme richtig anwenden
-Sonnenbrand lindern
- Die 6 Hauttypen
Leider nur bedingt: Weite und dunkle Sachen schützen besser als enge und helle. Polyester blockt mehr als Naturmaterialien. Vorsicht: Besonders nasser Stoff lässt viele Strahlen durch. Deshalb für Kinder ideal: spezielle UV-Schutzkleidung mit LSF 20–40 (www.sunskin.de)

Sonnen-Mythos 2

Im Schatten ist man sicher

Nicht immer. Bis zu 85 Prozent der Strahlen werden von Sand, Wasser oder anderen Oberflächen reflektiert. „Deshalb können empfindliche Menschen, die sich den ganzen Tag am Strand unter einem Schirm aufhalten, sehr wohl einen Sonnenbrand bekommen“, sagt der Dermatologe Dr. Welf Prager von den FÜR SIE-Vertrauensärzten. Auch wer im Schatten bleibt, sollte sich also eincremen.

Sonnen-Mythos 3

Nachcremen erhöht den Schutz

Stimmt so nicht. Die Schutzzeit bleibt im Prinzip unverändert. „Korrektes Sonnen erfordert leider etwas Rechnerei, denn es hängt vom Hauttyp ab“, erläutert Dr. Prager. Rothaarige mit hellem Teint erröten nach fünf Minuten ohne Sonnenschutz, Blonde nach zehn, Brünette nach 20 und Schwarzhaarige mit dunklem Teint nach 30 Minuten. Diese Eigenschutzzeit ist der Faktor, mit dem der LSF auf der Sonnenschutzcreme multipliziert wird. Also: 10 Minuten Eigenschutz x LSF 20 = 200 Minuten Sonnenschutz. Genau dafür kann Nachcremen aber nötig sein, etwa wenn der Schutzfilm durch Schwitzen, Baden, Abtrocknen zerstört wird.

Sonnen-Mythos 4

Sonnenallergie entsteht durch Sonnencreme

Nicht immer. Arzneimittel, Duftstoffe, aber zu 90 Prozent die genetische Veranlagung können Auslöser der Bläschen sein. „Bei einem Sonnenekzem werden UV-Strahlen fehlerhaft verarbeitet, das Immunsystem wird außer Kraft gesetzt“, so Dr. Prager. Spezialprodukte mit hohem UV-Faktor und dem Pflanzenextrakt Alpha-Glucosyl-Rutin können vorbeugen.

Sonnen-Mythos 5

Selbstbräuner schützt

Meistens nicht, denn nur wenige enthalten einen Lichtschutzfaktor. Wenn Sonnenstrahlen auf die Haut treffen, bildet sie in den Melanozyten das Pigment Melanin, das für die vor UV-Strahlen schützende braune Tönung sorgt. Selbstbräuner funktionieren anders. Dr. Prager: „Sie färben lediglich die oberste Hornschicht – ähnlich wie ein Langzeit-Make-up.“

Sonnen-Mythos 6

Sonnenstudio ist eine gute Vorbereitung

Stimmt nicht. „Solarium ist purer Stress für die Haut“, warnt Dr. Prager. Das liegt daran, dass dort fast ausschließlich mit UVA-Licht bestrahlt wird. „Durch das Weglassen der UVB-Strahlen kann man sich hier eine gewaltige Dosis UVA-Strahlen verabreichen – 10-mal mehr als in der Natursonne –, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen.“ Deswegen wird die Haut im Solarium innerhalb kürzester Zeit braun und steigert die Eigenschutzzeit tatsächlich etwas. Doch gerade die UVA-Strahlen dringen tief ins Bindegewebe ein, schädigen die Zellen und lassen die Haut altern.

Sonnen-Mythos 7

Hohe Filter verhinder die Vitamin-D-Produktion

Stimmt nicht ganz. Vor allem im Sommer ist auch mit hohem Sonnenschutz die Wirkung der Strahlen noch intensiv genug. So kann die Haut das für viele Vitalfunktionen lebenswichtige Vitamin aus einer Vorstufe selbst produzieren. Schon zehn Minuten für Gesicht und Hände reichen. Hinzu kommt, dass die meisten Menschen sowieso zu wenig Sonnencreme auftragen und der Schutz Lücken aufweist. Die Regel für den perfekten Auftrag: 3 Gramm Creme fürs Gesicht (ca. 1 Teelöffel), 30 Gramm für den Körper (ca. 10 Teelöffel). Wer viel schwimmt oder schwitzt, braucht „wasserfeste“ Cremes.

Das sagen echte Sonnen-Anbeter:

„Ich benutze immer eine Sonnencreme mit LSF 30“

Nadine Hennecke (37), WellFit-Leiterin „Robinson Club Çamyuva“, Türkei

Morgens creme ich mich mit einer Feuchtigkeitslotion ein, dann folgt ein Sonnenschutz mit LSF 30. Obwohl ich hier in der Türkei an Sonne gewöhnt bin, benutze ich immer einen hohen Faktor. Ich möchte mit 50 nicht aussehen, als sei ich 60. Meinen Gästen rate ich, Schweiß nach dem Training gleich abzuduschen und den Schutz wieder neu aufzutragen. Wer kann, sollte im Schatten trainieren und nicht zu lange in der Sonne bleiben.

„Ich benutze immer Sonnencreme vor dem Tauchen“

Anna Metzinger (29), Tauchlehrerin im „Club Magic Life Kalawy“, Ägypten

Erstaunlich, welche Kraft die Sonne hat – selbst einen Meter unter Wasser treffen noch rund 80 Prozent der UV-Strahlen auf die Haut. Deswegen benutze ich immer wasserfeste Sonnencreme. Sie wirkt am besten, wenn ich sie rund 30 Minuten vor meinem Tauchgang auftrage. Zum Schnorcheln empfehle ich übrigens ein Lycra-Shirt, wie es auch Surfer benutzen. Wer keins hat, kann natürlich auch ein T-Shirt tragen.

Eine gute Sonnencreme muss nicht teuer sein. Zu diesem Ergebnis kommt Stiftung Warentest. Welche günstige Sonnencreme aus der Drogerie Testsieger geworden ist...
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