Tipps: Roman schreiben

Tipps: Roman schreiben

Sie wollen Ihren ersten eigenen Roman schreiben? Dann tun Sie es einfach! Wir geben Ihnen zehn Tipps, die Sie am Anfang beachten sollten, um ein Buch zu schreiben.

Roman schreiben© olly - Fotolia.com
Tipps: Roman schreiben

Der Traum vom eigenen Roman

"Wenn ich könnte, würde ich ein Buch schreiben!" Könnte dieser Satz von Ihnen stammen? Einmal nur einen Roman schreiben, eine Geschichte erfinden. Personen erfinden! Viele Frauen träumen davon, aber ihnen fehlt die Zeit, vielleicht auch der Mut, um ein solches Projekt anzugehen. Sicher: Schreiben erfordert Übung. Und klar: Nicht jeder Mensch ist zum Schriftsteller geboren. Aber vielleicht ist es gar nicht so schwer, wie Sie denken! Außerdem sollte es nicht nur um Ihren Erfolg gehen, einen guten Roman zu schreiben, sondern auch um die kreative Auszeit, die Ihnen das Schreiben bietet >>

Wir geben Ihnen auf den folgenden Seiten ein paar wertvolle Tipps, wie Sie Ihren Traum vom eigenen Buch in die Tat umsetzen.

Tipps 1 und 2: Zielgruppe überlegen, Perspektive finden

Tipps 3 und 4: Charaktere erschaffen, Handlung planen

Tipp 5: Spannung erzeugen

Tipps 6 und 7: Beschreiben statt Umschreiben, Zeichnen statt Behaupten

Tipp 8: Kurz halten

Tipps 9 und 10: Hilfe holen, Veröffentlichen

Zielgruppe überlegen, Perspektive finden

Eine Frage vorweg: Haben Sie schon darüber nachgedacht, wie und wo Sie schreiben wollen? Vielleicht nicht (nur) zu Hause, sondern unterwegs, im Café, an inspirativen Orten? Dann lesen Sie unsere Tipps zum Büro für unterwegs >>.

Ihr Thema haben Sie sich bestimmt schon überlegt. Darauf aufbauend können wir Ihnen folgende Tipps für Ihren ersten eigenen Roman mitgeben:

Tipp 1: Zielgruppe überlegen

Wissen Sie, für wen Sie schreiben? In erster Linie schreiben Sie für sich selbst. Bestimmt wünschen Sie sich aber auch, dass andere Ihren fertigen Roman lesen werden. Wer wird das sein? Schreiben Sie einen Roman speziell für Frauen in Ihrem Alter und mit Ihren Interessen, für Männer, für junge Leute? Möchten Sie insbesondere Menschen im Ruhestand erreichen oder solche, die mitten im Berufsleben stehen? Es ist wichtig, dass Sie sich Ihrer Zielgruppe bewusst werden. Denn nur dann können Sie sich in Ihren Leser hineinversetzen. Das ist wichtig für Sprache und Stil, Thema und Herangehensweise.

Tipp 2: Perspektive finden

Sie müssen sich von vornherein für eine Erzählperspektive entscheiden, die Sie unbedingt während des Schreibens konsequent beibehalten. In der Literatur werden drei Erzählperspektiven unterschieden:

  • Der Ich-Erzähler
    Sie entscheiden sich für einen Hauptcharakter, aus dessen Perspektive Sie die gesamte Geschichte erzählen.
  • Der allwissende Erzähler
    Sie berichten über die Geschehnisse von außen und kennen dabei die Gedanken und Gefühle aller Figuren.
  • Der personale Erzähler
    Sie erzählen von außen, kennen aber nur die Gedanken und Gefühle des Hauptcharakters. Diese Variante ist in der Unterhaltungsliteratur besonders häufig zu finden und eignet sich sehr gut, um den Leser zu fesseln, da er sich mit Ihrer Hauptfigur unwillkürlich identifizieren wird.

Charaktere erschaffen, Handlung planen


Tipp 3: Charaktere erschaffen

Sie sind das Herzstück Ihrer Geschichte, die Figuren. Das Tolle daran: Sie dürfen all diese Personen frei erfinden! Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt - und genau an dieser Stelle brauchen Sie diese Kreatität besonders. Denn Menschen sind in Ihrem Denken, Handeln und Fühlen komplex, und so sollten auch die Charaktere Ihres Romans sein.

Nehmen Sie sich also viel Zeit, wenn Sie Ihre Figuren erfinden. Vor allem aber gilt: Erfinden Sie Ihre Figuren vollständig, bevor Sie mit der Handlung beginnen. Sicherlich können Sie das eine oder andere später ändern. Aber die Charaktere geben nicht nur dem Leser, sondern auch Ihnen als Autorin im Verlauf der Geschichte eine wichtige Orientierung. Zudem binden Sie die Aufmerksamkeit Ihres Lesers über Ihre Figuren. Der Leser soll mitfühlen. Denn wenn er Ihre Charaktere liebt, wird er auch Ihren Roman lieben.

Tipp 4: Handlung planen

Manche (viele?) Amateur-Schreiberinnen haben die Vorstellung, ihre Geschichte entwickle sich während des Schreibens. Damit gehen sie ein hohes Risiko ein. Es ist nämlich sehr wahrscheinlich, dass sie sich mit einem solchen Ansatz in Ihrer eigenen Geschichte verirren. Kein Mensch kann sich 100 Seiten Text merken, jede einzelne Passage, jede Faser eines jeden Handlungsstranges. Sie wissen irgendwann nicht mehr, wo Ihr aktueller Handlungsstrang herkommt und wo Sie damit hinwollen. Deshalb ist es wichtig, vor dem Schreiben ein detailliertes Konzept zu haben. Schreiben Sie eine Zusammenfassung von dem, was vor Ihnen liegt. Es wird Ihnen später helfen!

Lesen Sie hierzu auch das FÜR SIE-Interview mit Andrea Sawatzki, die sich viel Zeit nahm, um die Handlung für ihren Krimi zu planen.

Spannung erzeugen


Tipp 5: Spannung erzeugen

Es gibt viele Wege, den Leser zu fesseln. Zunächst einmal sollten Sie ihn über Details Ihrer Geschichte im Unklaren lassen, die Sie selbst natürlich schon lange im Kopf haben. Während des Lesens sollen sich ihm Fragen aufdrängen: Warum hat die Haupfigur so gehandelt? Was stand in dem Brief, der sie so aufgewühlt hat? Was genau ist in ihrer Kindheit passiert, das ihr Alpträume beschert? Sorgen Sie dafür, dass Fragen entstehen, und beantworten Sie nicht zu viele Fragen auf einmal. Denn das hält Ihren Leser bei der Geschichte und macht ihn neugierig auf die weitere Handlung.

Apropos Handlung: Ein beliebtes Mittel der Spannungserzeugung sind - sowohl in der Literatur als auch im Film - sogenannte Cliffhanger. Sie bezeichnen die unfertige Erzählung einer Handlung am Ende eines Abschnitts, wie eines Kapitels oder einer Folge einer Fernsehserie. Die Auflösung folgt erst später.

Nehmen Sie sich Zeit für die Planung und Verwendung solcher Stilmittel! Falls Sie beim Schreiben nicht weiterkommen, gönnen Sie sich eine Auszeit, in denen Sie etwas ganz Anderes tun. So lösen sich Ihre Gedanken von der Geschichte und wird frei für neue Ideen. Das empfiehlt auch Schriftstellerin Kerstin Gier in der Beschreibung ihres perfekten Sommers >>

Beschreiben statt Umschreiben, Zeichnen statt Behaupten


Tipp 6: Beschreiben statt Umschreiben

Verwenden Sie Bilder, Bilder und nochmals Bilder! Damit sind keine Zeichnungen oder Fotos gemeint, sondern bildhafte Beschreibungen. Sagen Sie also nicht, wie etwas ist, sondern warum es so ist. Beschreiben Sie das Gefühl so, damit der Leser es nachempfinden kann.

Ein Beispiel:

  • "Auf dem Schiff war es sehr romantisch."

Oder:

  • "Sie hörte das Rauschen der Motoren, blickte auf den Sonnenuntergang und sehnte sich ihren Freund herbei."

Was klingt für Sie romantischer?

Tipp 7: Zeichnen statt Behaupten

Achten Sie auf die Adjektive, die Sie verwenden! Wenn Sie etwas aus Ihrer subjektiven Empfindung heraus beschreiben ("Das Gewitter war schrecklich und furchteinflößend"), machen Sie es Ihrem Leser schwer, sich in eine Stimmung hineinzuversetzen. Besser ist es, objektiv zu beschreiben, also zeichnende Adjektive zu benutzen: "Das Gewitter zog mit laut grollendem Donner und grellen Blitzen über das Land."

Brauchen Sie weitere Inspirationen und Beispiele? Lesen Sie die kurzen Geschichten der FÜR SIE-Kolumnistin Dora Heldt >>

Kurz halten


Tipp 8: Kurz halten

Wer schreiben will, will erzählen und hat viel zu sagen. Werden Sie sich trotzdem klar darüber, dass nicht alles, was Ihnen zu Ihrer Geschichte einfällt, wirklich wichtig für die Handlung ist. Versuchen Sie, Ihren Text mit den Augen des Lesers zu lesen und streichen Sie ausschweifende, ablenkende, für die Handlung und die Figuren unwichtige Passagen. Sie machen es Ihrem Leser leichter, wenn Sie Ihr Werk selbstkritisch überarbeiten. Und: Sie sparen sich so manche Überarbeitung, wenn Sie schon während des Schreibens an diese Grundregel denken.

Ein gutes Beispiel sind die Texte unserer FÜR SIE-Kolumnistin Amelie Fried >>

Hilfe holen, Veröffentlichen


Tipp 9: Hilfe holen

Diese Regel ist vielleicht eine der wichtigsten: Überlegen Sie sich schon zu Beginn, von wem Sie sich bei Ihrem Projekt Hilfe holen können und möchten. Sicher kennen Sie Personen, die perfekt in Ihre Zielgruppe passen - geben Sie ihnen das fertige Buch und bitten Sie sie um Ihre Meinung. Kennen Sie jemanden, der perfekt in Sprache und Rechtschreibung ist? Bitten Sie ihn um eine abschließende Prüfung Ihres Romans.

Tipp 10: Veröffentlichen

Wenn Sie Ihr Buch renommierten Verlagen anbieten wollen, brauchen Sie Geduld und eine hohe Frustrationstoleranz. Da Verlage täglich eine Vielzahl an Manuskripten erhalten, benötigen sie zur Durchsicht viel Zeit - und lehnen mindestens 99,9 Prozent der Texte ab. Das soll Ihnen nicht den Mut nehmen, sondern zu einer realistischen Einschätzung verhelfen. Es ist deshalb ratsam, sich über andere Wege der Veröffentlichung zu informieren. Bei Books on Demand können Sie Ihr Buch in Eigenregie veröffentlichen. Damit sind Kosten verbunden, aber auch die sofortige Verfügbarkeit für Ihre Leser, ohne den Weg über einen Publikumsverlag. Ihr Buch wird nur in der Menge der Bestellungen gedruckt, was die Kosten gering hält. In den ersten zehn Jahren nach der Gründung 1997 wurden bei Books on Demand fünf Millionen Bücher verlegt.

Wenn Ihr Budget gering ist und Sie nicht den dringenden Wunsch verspüren, Ihren fertigen Roman als gedrucktes Exemplar in den Händen halten zu können, bietet das Internet Möglichkeiten der Veröffentlichung. So lassen sich bei BookRix Bücher als elektronisches eBook veröffentlichen. Sie können diesen Dienst kostenlos ausprobieren und erhalten an den verkauften eBooks eine Erlösbeteiligung.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

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