
XXL-Taschen sind schuld
Victoria Beckham ist schuld. Seit die XXS-Gattin von Fußballstar David Beckham XXL-Taschen an ihrem Ärmchen trägt, ist das Großraum- Accessoire Trend. Nun kann sich nicht jede Frau so ein Luxus-Modell wie die Birkin Bag von Hermès leisten, doch es gibt die Riesentaschen auch billiger – und wer modisch was auf sich hält, greift begeistert zu. Die Folge: „Viele Patientinnen kommen mit Kopf-, Nacken- oder Schulterschmerzen zu mir“, so Dr. Martin Marianowicz, Orthopäde aus München. „Und nicht wenige haben die Beschwerden, seit sie eine dieser großen Taschen tragen.“
Tatsächlich muss so manche Frau einiges schultern: „Organizer, Handy, Laptop, iPad, Make-up, Portemonnaie – ich bin immer wieder schockiert, was in einer Tasche alles drin ist“, so der Experte. Die von ihm empfohlene Obergrenze von fünf Kilogramm ist schnell überschritten. Aber auch nur drei bis vier Kilo können Probleme machen: weil die Trägerinnen meist eine Schulter hochziehen, um das gute Stück in Position zu halten – was zu temporären, aber auch chronischen Schulter- und Nackenverspannungen führen kann. Daneben schädigen schwere Handtaschen mitunter die Nerven durch Druck – die Folge: Taubheit im Arm. Oder man bekommt einen schmerzhaften Tennisellbogen, weil die Bag in der Beuge des angewinkelten Arms geschleppt wird.
Sind die Beschwerden noch erträglich, dehnen unsere fünf kleinen Übungen den Halswirbelbereich und lockern die Schultern. Zudem sollte der Grundsatz „Nicht so viel einpacken!“ gelten. Und wenn das nicht geht: „Nimm zwei!“ Das Gewicht auf zwei Taschen symmetrisch zu verteilen, so Dr. Marianowicz, sei gesünder: In eine (klassische) Handtasche mit breitem Schulterriemen kommen Dinge, die man schnell zur Hand haben muss, in eine zweite Mappe als Gegengewicht Laptop und Arbeitsutensilien. Ideal sind auch Rucksäcke – längst nicht mehr unbedingt Wanderutensilien. Es gibt sie von Labels wie Bree ab etwa 60 Euro. Aber natürlich auch von Louis Vuitton um 1000 Euro – die sollte mal jemand Victoria Beckham zeigen.
Schultern Dehnen & lockern
- Schultern nach oben ziehen und zu einer Seite drehen, so weit es geht. Schultern beim Ausatmen nach unten fallen lassen. Dann zur an deren Seite drehen.
- Handflächen vor der Brust gegeneinanderdrücken, die Ellenbogen sind dabei auf Höhe der Hände. Stellung fünf Sekunden halten, dann lösen.
- Verschränken Sie die Arme hinter dem Rücken. So weit anheben wie möglich. Fünf Sekunden halten, dann lösen.
- Aufrecht hinsetzen und den Kopf nach rechts drehen. Dabei so weit wie möglich über die Schulter schauen, ohne den Oberkörper zu bewegen. Drei Atemzüge lang so bleiben, dann ist die linke Seite dran.
- Hände im Nacken verschränken. Die Nackenmuskeln anspannen und den Hinterkopf fünf Sekunden gegen die Hände drücken, dann die Spannung lösen.
