Ganz egal, ob Sie nun selbst an Neurodermitis leiden oder jemanden kennen, der mit der chronisch entzündlichen, systemischen Erkrankung zu kämpfen hat: Mythen und Behauptungen stiften nicht nur Unruhe, sie machen die Situation auch nicht unbedingt besser. Doch was stimmt eigentlich und was sollte man lieber ganz schnell vergessen? Wir klären Sie auf!
Neurodermitis: 3 Mythen und was wirklich wahr ist
Mythos 1: Neurodermitis ist eine Nervenkrankheit
Das Wort Neurodermitis setzt sich aus den griechischen Worten: Neuron = Nerv, Derma = Haut und -itis = Entzündung zusammen. Man könnte also meinen, dass Neurodermitis eine Erkrankung der Nerven ist. Früher ging man zwar davon aus, der Begriff ist jedoch vollkommen irreführend. Denn bei einer Neurodermitis handelt es sich um eine chronische Entzündung, bei der die Barrierefunktion der Haut gestört ist und das Immunsystem verstärkt auf eigentlich harmlose Reize reagiert. Die Neurodermitis ist dabei aber nicht nur auf die Haut beschränkt, sondern kann als "systemische Erkrankung" Auswirkungen haben, die den gesamten Körper betreffen. Treffendere Begriffe für die chronisch entzündliche, systemische Erkrankung sind atopische Dermatitis oder auch atopisches Ekzem.
Mythos 2: Neurodermitis ist ansteckend
Kommt es zu einem Neurodermitis-Schub, hinterlässt dieser auf der Haut sichtbare Spuren: Die Haut ist trocken und weist gerötete und entzündete Stellen auf. Und die lassen sich leider nicht immer verbergen. Denn Neurodermitis tritt nicht nur an den Armen, Beinen, am Rücken, dem Bauch oder der Brust auf. Was Sie als Betroffene oder Betroffener längst wissen, ist für Außenstehende oft gar nicht klar: Im Gegensatz zu vielen anderen Hauterkrankungen (z.B: Herpes oder Fußpilz), ist eine Neurodermitis weder ansteckend noch übertragbar.
Mythos 3: Neurodermitis ist heilbar
Eine Heilung? Ist bei einer Neurodermitis leider ausgeschlossen. Die genetische Veranlagung bleibt ein Leben lang bestehen. Die richtige Behandlung, Lebensweise und Ernährung kann jedoch aktiv dazu beitragen, dass Neurodermitis-Schübe seltener, Symptome gelindert und sogar völlig symptomfreie Phasen erreicht werden können. Um eine Neurodermitis gut in Schach zu halten ist es jedoch wichtig, die Maßnahmen konsequent durchzuziehen. Tipp: Holen Sie sich Unterstützung und sprechen Sie mit Ihrer Dermatologin bzw. Ihrem Dermatologen über langfristige Behandlungsmöglichkeiten.
Weitere Informationen zu Neurodermitis finden Sie hier sowie auf dem Instagram-Kanal von "Leben mit Neurodermitis".
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