
Tag 1
Ich habe mich für eine Ernährungs-Umstellung mit Superfoods entschieden, da ich mich schon sehr lange mit dem Thema Ernährung auseinandersetze und einfach mal was Neues ausprobieren wollte. Am Anfang noch Feuer und Flamme schnappe ich mir direkt das erste Kochbuch und muss feststellen, das alles unglaublich lecker klingt - aber auch unglaublich aufwendig ist. Matcha, Goji-Beeren, Acai, Aronia-Beeren, Chia- Samen und und und. Der zweite Gedanke: Das wird teuer! Nach und nach gehe ich die schier endlose Liste der Superfoods durch und überlege fieberhaft, wo man die spannend klingenden Lebensmittel auftreiben könnte. Dann die Erleuchtung: Lebensmittel wie Brokkoli, Ingwer, Hülsenfrüchte, Kürbis, Möhren und Rote Bete gehören auch zur Kategorie der Superfoods. Je farbenprächtiger das Gemüse, desto besser! Nur tierische Produkte sollte ich bestmöglich meiden und wenn ich mich für Kohlenhydrate entscheide, dann immer die Vollkornvariante wählen.
Somit beschränke ich den exotischen Teil meines Einkaufs erst einmal auf Kokosblütenzucker (ein gesunder Zuckerersatz, der super schmeckt), Chia-Samen, Leinsamen und Goji-Beeren. Die Zutaten finde ich im Supermarkt, lediglich den Kokosblütenzucker kaufe ich im Reformhaus. Die Lebensmittel sind recht teuer, halten aber vermutlich auch lang. Die restlichen Lebensmittel hingegen sind günstig und schaffen somit einen Ausgleich.
Frühstück: Chia-Samen in Kokosmilch, dazu Kokosblütenzucker, Leinsamen, Goji-Beeren, Blaubeeren (TK) und Kiwi – angelehnt an ein Rezept aus meinem Lieblingsbuch. Super lecker und erst pünktlich zum Mittag werde ich wieder hungrig. Hier geht es zum Rezept>>
Mittagessen: Salat aus Kichererbsen mit Sesamöl, Sesam, Gurke, Granatapfel und Rote Bete
Abends: zwei kleine Scheiben Eiweißbrot mit Samen und Nüssen und Avocado plus Smoothie aus Spinat, Banane, Chia-Samen, Datteln
Tag 2

Auch diesen Mittag gibt es wieder Kichererbsen. Das hat den einfachen Grund, dass die zubereiteten Mengen für zwei Tage hintereinander ideal sind. Der Salat schmeckt super, wie gestern auch schon. Angenehm gesättigt arbeite ich weiter und komme mit einem riesigen Loch im Bauch nach Hause. Besonders fies: Spaghetti Bolognese steht auf dem Herd - aber nicht für mich! Ich knabbere ein wenig wehmütig auf meinem Eiweißbrot, dass ich mit Gurke belegt habe und freue mich auf das Frühstück.
Tag 3
Um Abwechslung zu schaffen, starte ich den Tag mit Biomüsli (ohne Zucker!) und Mandelmilch, dazu Obst und Leinsamen. Ich freue mich, dass ich etwas zu kauen habe und dass das Müsli so gut schmeckt. Das Mittagessen habe ich mir einfach gemacht, Tiefkühltruhe sei Dank. Ich hatte noch selbstgekochte Kürbissuppe eingefroren, die ich mir heute schmecken lasse (darf ich, denn ich weiß was drin ist). Für den kleinen Hunger zwischendurch hab ich mir Cocktailtomaten eingepackt. Abends habe ich keine Lust mehr auf Brot, aber auch nicht darauf, ewig lang in der Küche zu stehen. Ich schneide sämtliche Gemüsesorten in kleine Würfel, würze das ganze und schieb es eine halbe Stunde in den Ofen. Mir schmeckt es super: Die Tomate sorgt für die saftige Komponente und Zwiebel und Knoblauch für den Geschmack, Brokkoli für die Superfoodzugabe. Um den Late-Night-Hunger zu stoppen, habe ich mir Rettich geschnitten. Ich merke schon, dass ich hungriger bin als sonst, dennoch muss ich sagen, dass ich mich super fühle und immer ideal gesättigt bin. Die Gelüste auf Süßes halten sich noch in Grenzen und da ich mir grundsätzlich zuhause Essen koche und es mit zur Arbeit nehme, stört es mich nicht, dass ich auch heute Abend meine Mahlzeiten vorbereiten muss.
Tag 4
Heute morgen fühle ich mich super! Der Wecker hat geklingelt und ich bin fröhlich, fit und ein bisschen schlanker aus dem Bett gehüpft. Der Tag verläuft gut, das Essen schmeckt mir und ich habe immer noch Lust, in der Küche zu experimentieren. Ich koche nicht nach Rezept, sondern überlege was ich in der Küche habe, was schmecken könnte und mische immer eine Superfood-Zutat bei. Mir fällt auf, dass die teuren Lebensmittel wirklich lange halten und die günstigen Lebensmittel die frischen sind, die ich sowieso immer nachkaufe. Ich esse sehr viel Gemüse und habe meinen Kohlenhydratkonsum stark reduziert.
Tag 5
Heute habe ich frei und nehme mir richtig Zeit zum Frühstücken. Es gibt Brot mit etwas Avocado und Kresse. Ich merke, dass ich das Brot wirklich bewusst und langsam genieße. Nach der zweiten kleinen Scheibe ist aber Schluss, denn Avocado ist zwar sehr gesund, aber auch äußerst kalorienhaltig. Was mir auffällt: Die kleinen heimlichen Langeweile-Gänge zum Kühlschrank fallen komplett weg. Was soll ich auch stibitzen: Schokolade und andere Leckereien sind tabu und wenn ich etwas essen möchte, müsste ich mir aufwendig etwas zubereiten. Ich achte bewusster auf mein Hungergefühl. Als ich dann doch meinen gewohnten Kühlschrank-Kontrollgang mache, beschränkt sich meine Ausbeute auf eine Karotte, die mich aber absolut zufrieden stellt. Abends mache ich mir wieder Ofengemüse, gönne mir heute aber eine kleine Portion Schafskäse, die ich vor dem Backen rüberstreue.
Tag 6
Heute ist Samstag und da ich viel Zeit habe, entschließe ich mich, ein Rezept aus einem der Kochbücher auszuprobieren. Zum Frühstück gab es ein Dinkelbrötchen mit Rettich, Tomate und Zwiebel, zum Mittag sollte es heute aber etwas aufregender werden. Beim Durchblättern des Buches entscheide ich mich spontan für ein Süppchen mit Gojibeeren, Gemüse und Reisnudeln. Hier geht es zum Rezept>>
Mit dem Hintergedanken, dass ich dann vielleicht auch noch einen zweiten Teller essen könnte, mache ich mich ans Werk. Die Suppe wird nur kurz gekocht, weshalb sie etwas wässrig schmeckt (beim nächsten Mal würze ich etwas kräftiger oder nehme statt Wasser einen Gemüsefond). Über die Reisnudeln freue ich mich und lasse sie mir schmecken. Abends gibt es Grillgemüse mit Süßkartoffel und Spinat.
Tag 7
Da meine Ernährung bisher fast ausschließlich vegetarisch war, habe ich mir für heute ein Stück Fischfilet gekauft. Der Fischappetit hält sich in Grenzen, weshalb ich die Idee habe, einfach ein improvisiertes Curry zuzubereiten. Nun kommt die Kokosmilch zum Einsatz, die übrigens auch sehr kalorienreich ist. Ich schwitze Zwiebeln und Knoblauch an und gebe Süßkartoffel, Karotte, Paprika und Ingwer hinzu, lösche alles mit der Kokosmilch ab und gebe etwas Chili- und Currypaste dazu. Anschließend gare ich den Fisch in der Suppe. Das Curry serviere ich mit ein wenig Reis und lasse es mir richtig gut schmecken. Der Gedanke an das leckere Essen tröstet mich am späten Nachmittag auch darüber hinweg, dass ich leider nichts von Omas legendärem Butterkuchen naschen darf. Ich begnüge mich mit einem Granatapfel.
Tag 8
Tag 8 feiere ich mit einem ersten Erfolgserlebnis. 1,5 Kilo sind runter! Wer hätte das gedacht; Ganz ohne Hungern und trotz guten Portionen. Ich freue mich riesig und merke auch andere, positive Veränderungen. Ich fühle mich super, bin morgens weniger müde, die Klamotten sitzen besser und meine Haut ist super rein. Außerdem merke ich, dass die Ernährungsumstellung meinen Stoffwechsel ankurbelt. Keine schlechte Laune in Sicht!
Tag 9
Uff! Heute gab es den ersten Frust-Moment. Nach einem absolut stressigen Tag und einem anschließendem Sport Workout schlug die Uhr 11 - und ich hatte noch nichts für den nächsten Tag vorbereitet. Am nächsten Tag einfach losgehen und etwas vom Italiener holen? Geht nicht! Also gibt es zum Frühstück Obstsalat und mittags Rohkost, das warme Gericht wird einfach auf den Abend geschoben. Und jetzt ab ins Bett.
Tag 10
Heute suche ich im Kochbuch nach einem relativ kalorienarmen Rezept, dass mich anspricht und sich gut für zwei Tage zubereiten lässt. Die Wahl fällt auf einen Rosenkohleintopf mit Tomate und Quinoa-Crunch. Hmmm, lecker! Hier geht es zum Rezept>>
Leicht zuzubereiten, schmackhaft und einfach, auch bezogen auf die Zutatenliste. Abends schiebe ich etwas Brokkoli in den Ofen und überbacke ihn mit ein wenig Mozzarella.
Tag 11
Zwei Tage Rosenkohleintopf und zwei Tage Brokkoli aus dem Ofen? Keine gute Idee! Mein Magen grummelt und ist aufgebläht: Bauchweh lässt grüßen. Also für den nächsten Tag: Schonkost. Es gibt Blattspinat mit Süßkartoffel und Kabeljau, denn Ofengemüse kann ich nicht mehr sehen. Also auch für den nächsten Tag: Fisch, Spinat und Süßkartoffel.
Tag 12
Da auch meine Freundinnen kleine Feinschmeckerinnen sind, erwartet mich ein reichhaltiges Buffet mit allerlei Köstlichkeiten. Den Flammkuchen verschlinge ich aber nur mit den Augen. Doch eine einzige, kleine Sünde in Form eines Weinchens muss sein. Und von den Oliven darf ich ja auch naschen.
Tag 13
Meine kleinen Cousins sind zu Besuch und lassen sich zum Schwimmen ausführen. Nach 2,5 Stunden wildem nach Ringe Getauche und Rumgeturne schlendern wir über einen Wintermarkt. Fies! Der Magen knurrt und in der Nase schwirren die leckersten Gerüche: Gebrannte Mandeln, Currywurst, Salmi-Lollies und Glühwein. Ich hätte gerne einmal alles, bitte! NEIN! Ich bleibe stark und hetze, zuhause angekommen sofort an den Herd um Vollkornnudeln mit Gemüse, Teil 2 zuzubereiten.
Tag 14
Normalerweise würde ich an meinem letzten Diät-Tag wie wild Pläne schmieden, was ich am nächsten Tag gerne essen würde. Aber nein, ich beschließe für mich, das Konzept in abgeschwächter Form weiterzuführen. Mein Fazit: 2,5 Kilo sind runter, keine Heißhungerattacken in Sicht und ich fühle mich super. Entscheidet man sich für eine gesunde Ernährung, kann ich jedem Superfoods empfehlen. Das Abnehmen jedoch gestaltet sich schwieriger, da viele der Zutaten und Rezepte sehr kalorienhaltig sind. Mir persönlich fiel es leicht auf tierische Produkte zu verzichten, aber einer echten Fleischpflanze würde diese Form der Ernährung Probleme bereiten. Auf eine Goji-Beere!
Gruß, Tatjana
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