
Scheidentrockenheit durch eine Blasenentzündung
Eine Blasenentzündung (Zystitis) ist meist eine bakterielle Infektion, die leider bei manchen Frauen zu einem Dauerbrenner werden kann. Ein prägnantes Merkmal ist das Brennen beim Wasserlassen. Es rührt daher, dass der Harnweg von der Infektion betroffen ist. Blasenentzündungen können jedoch, besonders wenn sie häufiger auftreten, das gesamte empfindliche Milieu der Scheide stören und zusätzlich zu Scheidentrockenheit führen. Frauen leiden öfter unter einer Zystitis, weil ihre Harnröhre kürzer ist als die eines Mannes. Dadurch können Bakterien leichter aufsteigen. Doch auch Viren, Pilze, Parasiten wie Würmer und mechanische Reizung können zu einer Entzündung führen.
Blasenentzündung heilen
Ist die Scheidentrockenheit durch eine Blasenentzündung verursacht worden, wird sie in der Regel auch mit deren Abheilen verschwinden. Betroffene Frauen versuchen sich meist mit bekannten Hausmitteln wie Blasentee, Wärme und reichlich Getränken. Wenn das nicht hilft, verschreibt der Arzt ein Antibiotikum. Dieses sollte unbedingt bis zum Ende eingenommen und der Darm danach mit entsprechenden Präparaten wieder aufgebaut werden. Mit der Blasenentzündung verschwindet dann auch die lästige Trockenheit der Scheide. Diese kann jedoch auch ganz andere Ursachen haben!
Weitere Ursachen für eine trockene Scheide
Scheidentrockenheit ist ein Symptom, das bei vielen Frauen mit dem Eintreten der Wechseljahre aufkommt. An die Stelle der schmerzhaften und lästigen Menstruationsbeschwerden treten neue Probleme, die dann allerdings nicht mehr nur einmal im Monat auftauchen, sondern häufig dauerhaft sind. Auch während der Stillzeit und nach einer Entfernung der Eierstöcke kann manchmal eine trockene Scheide auftreten. Doch es gibt für jedes Problem eine Lösung!
Wie äußert sich Scheidentrockenheit?
Eine trockene Scheide ist für viele Frauen eine unangenehme Überraschung. Auf einmal bildet die Schleimhaut nicht mehr die nötige Feuchtigkeit, die sonst für ein gesundes Scheidenklima gesorgt hat. Die Folgen können sein:
- Juckreiz
- Brennen
- Schmerzen beim Sex
- leichte Blutungen nach dem Sex
Diese Symptome können einen großen Schreck verursachen, doch sie sind in der Regel kein Grund zur Sorge. Dennoch sollte bei Beschwerden immer ein Arzt aufgesucht werden, damit er andere, ernste Krankheiten ausschließen kann.
Die Ursachen für die Beschwerden
Neben einer Blasenentzündung sind es häufig hormonelle Schwankungen, wie während zum Beispiel während der Wechseljahre, welche die Beschaffenheit der Schleimhaut verändern. Sinkt der Östrogenspiegel, wird die Schleimhaut etwas dünner, ist weniger gut durchblutet und bildet dadurch auch weniger des anfeuchtenden Sekrets. Hier hilft es in der Regel, direkt auf den Östrogenspiegel einzuwirken und mit lokalen Salben und Cremes einen Ausgleich zu schaffen.
Gibt es noch weitere, für die Wechseljahre typische Beschwerden wie Hitzewallungen oder Schwindelgefühle, kann eine Therapie mit Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparaten angebracht sein. Das entscheiden betroffene Frauen am besten zusammen mit ihrem Arzt!
Pflanzliche Hilfe in den Wechseljahren
Bevor zu einem Hormonpräparat gegriffen wird, versuchen es viele Frauen heutzutage erst einmal mit einer pflanzlichen Lösung. Tatsächlich können durch die Ernährung die Beschwerden der Wechseljahre gemildert werden. So ist etwa bekannt, dass asiatische Frauen deutlich seltener an solchen Beschwerden leiden. Ihre Ernährung enthält viel Soja, das dem Östrogen des Körpers ähnlich ist. Doch auch der heimische Rotklee enthält Isoflavone, die ähnlich wie Östrogen wirken sollen. Generell sorgt eine ausgewogene und gesunde Ernährung dafür, dass körperliche Beschwerden gelindert werden. Ausreichend trinken und regelmäßige, moderate Bewegung an der frischen Luft helfen gegen eine Vielzahl an Beschwerden: auch gegen solche in den Wechseljahren. Einen Versuch ist es allemal wert!
Scheidentrockenheit bei Problemen in der Partnerschaft?
Bei sexueller Erregung der Frau wird in der Vagina zusätzliches Sekret abgesondert. Der Geschlechtsverkehr gelingt dadurch einfacher, es ist kein Gleitgel oder ähnliches Hilfsmittel nötig. Es kann aber bei Frauen jeden Alters vorkommen, dass sie nicht genügend Feuchtigkeit bilden. Dann kann der Akt schmerzhaft und unangenehm sein. Oftmals hilft es hier schon, mit dem Partner ein offenes Gespräch zu führen, das die Situation entkrampft. Vielen Frauen ist es peinlich, wenn „es“ nicht mehr richtig funktioniert. An die Stelle der Peinlichkeit sollten Vertrauen und ein offener Umgang treten. Zusätzlich kann der Arzt mit einem entsprechenden Präparat, etwa einem Gleitgel, unterstützen. Diese können auch gemeinsam mit einem Kondom angewandt werden.
Was will ich wirklich?
Wenn eine Frau nicht mehr ausreichend feucht wird, um einen angenehmen Geschlechtsverkehr haben zu können, sollte sie sich unbedingt fragen, ob sie den Sex mit diesem Mann, in dieser Situation und auf diese Weise tatsächlich will. Oft sind Probleme in der Partnerschaft, häufige Streitigkeiten, aber auch depressive Verstimmungen die Ursache für die Trockenheit der Scheide. Der Körper signalisiert, was die Frau sich eventuell nicht zu sagen wagt: Sie will nicht. Hier sollten erst einmal die Probleme in der Partnerschaft gelöst werden, anstatt zu einer mechanischen Hilfe wie einem Gleitgel zu greifen. Ansonsten wird sich das Problem vielleicht nur verlagern und es tritt ein neues Symptom auf.
Gut zu wissen: Das Milieu in der Scheide ändert sich mit dem Zyklus. An den fruchtbaren Tagen ist deutlich mehr Feuchtigkeit vorhanden. Eine anhaltende Trockenheit der Scheide sollten Frauen in jedem Fall ernst nehmen.
