Nähen mit der Hand: Die wichtigsten Stiche

So nähen Sie von Hand

Warum von Hand nähen, wenn man doch eine Nähmaschine hat? Ganz einfach: die meisten Arbeiten von Hand sind genauer, vor allem kleine Bereiche können von der Maschine nur grob bearbeitet werden. Lernen Sie Ihr Nähobjekt noch näher kennen: Wir erklären die wichtigsten Stiche.

Frau näht selber© JGI/Jamie Grill/Blend Images/Corbis
So nähen Sie von Hand

Allgemeines

Zum Nähen mit der Hand empfiehlt es sich, eine feine und lange Nadel einzusetzen. Damit können Sie gut und detailliert arbeiten. Zudem sollten Sie wissen, dass es bei jedem Stoff eine rechte und eine linke Seite gibt. Die rechte Seite ist meist die Außenseite, welche oftmals auch dadurch zu erkennen ist, dass sie farbkräftiger ist.

Steppstich

Schöne Picknickdecke© Jalag Syndication
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Der Steppstich eignet sich perfekt dazu, zwei Stoffteile miteinander zu verbinden. Legen Sie hierzu die rechten Seiten der beiden Teile aufeinander und richten Sie diese gründlich aus, damit nachher eine gerade Naht entsteht. Fixieren Sie dann die beiden Teile mit Stecknadeln, damit sie nicht mehr verrutschen. Beim Steppstich wird von rechts nach links gearbeitet, die zu vernähende Kante zeigt nach oben.

Sichern Sie den Faden mit einem Knoten und stechen Sie ihn von oben nach unten in die Stoffe ein. Stechen Sie etwa 1 mm weiter links von der Einstichstelle die Nadel wieder aus. Nun wird die Nadel durch die vorherige Einstichstelle erneut eingestochen, um sie etwa 1 mm nach der letzten Ausstichstelle wieder auszustechen. Stechen Sie wieder rechts in die letzte Ausstichstelle ein, 1 mm neben der letzten Ausstichstelle wieder aus und rechts wieder in die vorherige Ausstichstelle ein. Es bildet sich eine lange, gleichmäßige Naht.

Knopflochstich

Der Knopflochstich wird auch Schlingenstich genannt und verhindert zum einen das Ausfransen von Knopflöchern, eignet sich aber auch als Ziernaht an Stoffrändern, oder um Stoffkanten zu versäubern. Beim Knopflochstich wird von rechts nach links gearbeitet, die zu vernähende Kante zeigt nach unten. Verknoten Sie auch hierbei den Faden und vernähen Sie ihn durch zwei kleine Stiche an der rechten Kante des Stoffes. Stechen Sie nun die Nadel von oben nach unten in den Stoff ein, hierbei entsteht eine Schlaufe. Lassen Sie die Nadel, die sich nun unter dem Stoff befindet, in Ihre Richtung zeigen und führen Sie diese durch die Schlaufe. Der Stich wird festgezogen und kann nun wiederholt werden, indem Sie die Nadel in gewünschten Abstand wieder von oben nach unten einstechen, unter dem Stoff auf sich selbst richten und durch die Schlaufe ziehen.

Blindstich

hundebett© Gräfe ud Unzer Verlag / Heiner Orth
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Der Blindstich wird auf der rechten Stoffseite angewandt, also zum Beispiel zum Vernähen von Kuscheltieren, da er nicht sichtbar ist. Es wird von rechts nach links gearbeitet. Verknoten Sie den Faden und stecken Sie die Nadel von innen nach außen in die offene Naht des Nähprojektes. Stecken Sie die Nadel zwei Mal direkt nacheinander ein und wieder aus, um den Faden erneut zu fixieren.

Nun wird der Faden über die Öffnung des Nähprojektes auf die gegenüberliegende Seite gelegt. Die Nadel wird auf dieser Seite ein- und direkt wieder ausgestochen und wieder zur gegenüberliegenden Seite gelegt. Stechen Sie auch hier die Nadel ein und sofort wieder aus und legen Sie den Faden zur gegenüberliegenden Seite herüber. So fahren Sie bis zum Ende der Öffnung fort. Wichtig ist, dass Sie den Faden zum Schluss sehr fest zuziehen und vernähen, damit er nicht mehr sichtbar ist.

Hexenstich

Der Hexenstich (auch Kreuzstich genannt) wird besonders gerne für Leder oder andere dicke Stoffe verwendet oder auch als Ziernaht eingesetzt. Oft wird er genutzt, um Stoffe zu versäumen. Beim Hexenstich wird von links nach rechts gearbeitet, die zu vernähende Kante liegt oben. Der Faden wird von unten nach oben durchgestochen, verläuft danach schräg nach rechts oben und wir wieder eingestochen.

Auf der gleichen Höhe der Einstichstelle wird die Nadel etwa einen halben Millimeter weiter links ausgestochen, um den Faden anschließend schräg nach unten rechts verlaufen zu lassen und die Nadel wieder einzustechen. Einen halben Millimeter weiter links wird die Nadel auf der gleichen Höhe wieder ausgestochen, um von vorne zu beginnen. Das entstehende Muster zeigt eine X-Form. Dabei sind die Einstiche auf der oberen Linie näher beieinander als auf der unteren Linie.

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