Unreine Haut bei Erwachsenen: Die besten Tipps

Hautprobleme bei Erwachsenen: Spätakne und Co.

Hautprobleme sind leider nicht nur Thema bei Jugendlichen, auch Erwachsene leiden oft an Spätakne. Was hilft?

© Pexels/Anna Nekrashevich

Unreine Haut bei Erwachsenen: Ursachen & nützliche Tipps

Pickel, Mitesser und unreine Haut haben vor allem Teenager. Oder doch nicht? Tatsächlich kennen auch viele 30- oder 40-Jährige das Problem, dass die Haut „blüht“. Spätakne nennen Mediziner das. Wie entstehen die Hautprobleme und was können Sie zur Vorbeugung tun?

Hautprobleme bei Erwachsenen sind leider keine Seltenheit. Vor allem Akne ist auch bei Frauen höheren Alters noch weit verbreitet. Studien zufolge leiden etwa 32 Prozent der Frauen zwischen 30 und 39 Jahren an Akne.¹ Anders als bei der Pubertätsakne bilden sich bei der sogenannten Spätakne (Akne tarda) eher gerötete, entzündete Herde und Pickel als die typischen Mitesser. Zudem treten die Unreinheiten überwiegend in der unteren Hälfte des Gesichtes (Kinn, Kieferpartie und Hals (U-Zone) auf. Die Pubertätsakne betrifft hingegen typischerweise Stirn, Nase und Ohren (T-Zone).

Aber auch ohne Akne können Erwachsene unter unreiner Haut leiden. Besonders anfällig sind Frauen, die ohnehin zu einer fettigen Haut neigen, da die Talgdrüsen bei diesem Hauttyp besonders aktiv sind und sich schneller entzünden können. Mehr Informationen finden Sie im Ratgeber Hautgesundheit & Hautpflege.

5 mögliche Auslöser für unreine Haut bei Erwachsenen

Die Ursachen für unreine Haut im Erwachsenenalter sind noch nicht abschließend geklärt. Bekannt ist aber, dass einige Faktoren die Entstehung von Spätakne und anderen Hautproblemen begünstigen. Beispielsweise können hormonelle Schwankungen, eine falsche Pflege oder ein ungesunder Lifestyle die Talgproduktion aus dem Gleichgewicht bringen.

1. Falsche Gesichtspflege

Vor allem Kosmetik und Pflegeprodukte, die nicht für Ihren Hauttyp geeignet sind, führen häufig zu Spätakne und anderen Unreinheiten. Haben Sie Produkte gefunden, die Sie gut vertragen, sollten Sie diesen deshalb am besten treu bleiben und nicht zu viel herumexperimentieren. Zudem ist weniger manchmal mehr: Eine zu häufige Anwendung von Peelings und Co. beeinträchtigt den Säureschutzmantel der Haut, was im schlimmsten Fall Hautprobleme nach sich zieht. Wenn Sie sich unsicher sind, welche Pflegeprodukte für Ihren Hauttyp geeignet sind, lassen Sie sich am besten von Ihrem Hautarzt oder einem Kosmetiker beraten. 

2. Hormonschwankungen

Nicht nur Teenager unterliegen Hormonschwankungen, auch die Hautprobleme von Erwachsenen können durch Hormone bedingt sein. Naturgemäß trifft diese Ursache Frauen häufiger als Männer, da sie einen komplexeren Hormonhaushalt haben. So kann sich die unreine Haut in bestimmten Phasen des Zyklus verstärken oder abflauen. Auch manche Schwangere haben plötzlich mit Akne zu kämpfen. Und auch während der Wechseljahre entwickeln einige Frauen Pickel und Co. Nicht zuletzt kann das Absetzen der Pille eine unreine Haut begünstigen.

3. Ungesunder Lebensstil

Dass Rauchen nicht gesund ist, ist längst kein Geheimnis mehr. Das Zellgift Nikotin lässt die Haut schneller altern. Des Weiteren verengen sich durch regelmäßigen Zigarettenkonsum die Blutgefäße und die Haut wird schlechter mit Sauerstoff versorgt. Zudem werden beim Rauchen entzündungsfördernde Substanzen freigesetzt. Pickel und Mitesser sind die Folge. Auch eine ungesunde Ernährung kann Hautprobleme bei Erwachsenen auslösen. Vor allem sehr fettreiche, stark verarbeitete Fertigprodukte schaden der Haut, wenn sie häufig oder regelmäßig konsumiert werden.

4. Stress

Stress löst sehr komplexe Reaktionsketten im Körper aus. Die Effekte können Sie unter Umständen auch in Form von unreiner Haut zu spüren bekommen. Die Hormone, die der Körper bei Stress produziert, fördern die Talgproduktion und regen die vermehrte Bildung der Hornzellen der Haut an – und schon liegen die beiden Hauptfaktoren für eine Spätakne vor. Hautprobleme können daher ein Warnzeichen des Körpers sein, dass Sie sich etwas mehr Erholung gönnen sollten.

5. Medikamente

Nicht nur die Anti-Baby-Pille nimmt Einfluss auf die Haut, sondern auch andere Medikamente. Bei einer längeren Einnahme von Cortison-Präparaten oder Antidepressiva sind beispielsweise Hautprobleme als Nebenwirkung möglich. Bei Männern können auch Substanzen wie Anabolika starke Hautunreinheiten hervorrufen. Normalerweise beruhigt sich die Haut mit Absetzen der Arzneimittel beziehungsweise Substanzen wieder.

Hilfe bei Spätakne: Behandlung und Vorbeugung

Folgende Tipps können dabei helfen, Probleme mit unreiner Haut in den Griff zu bekommen:

  • Gesunde Ernährung: Zur Vorbeugung von Spätakne empfiehlt es sich, auf eine gesunde Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse zu achten. Fertigprodukte sollten Sie hingegen meiden. Einige Menschen haben zudem mit dem Verzicht auf Milchprodukte oder Zucker positive Erfahrungen machen können.
  • Finger weg: Auch wenn es vermutlich schwerfällt. Drücken Sie frische Pusteln und Pickeln nicht selbst aus. Dadurch riskieren sie nur Entzündungen und die Heilung dauert meist noch länger.
  • Haut immer reinigen: Wählen Sie milde, mit Wirkstoffen nicht überfrachtete Produkte bei der Reinigung der Haut. Um Hornschuppen und Talg ausreichend zu entfernen, sollten Sie die betroffenen Partien zweimal täglich reinigen. Je nachdem, wie trocken Ihre Haut ist, können Sie die Reinigung durch ein wöchentliches bis monatliches Peeling zur Tiefenreinigung ergänzen. Auch Gesichtsmasken (zum Beispiel mit Heilerde) leisten hier gute Dienste.
  • Die richtige Pflege: Anschließend tragen Sie eine Pflege auf, die Ihrem Hauttyp entspricht. Bei einer ohnehin fettigen, unreinen Haut sollten das eher leichte, feuchtigkeitsspendende Präparate sein. Eine trockene Haut verträgt auch eine reichhaltigere Pflege. Achten Sie am besten auf den Zusatz „nicht komedogen“. Er sagt aus, dass diese Pflege die Poren nicht verstopft.

Grundsätzlich gilt: Wer sehr stark unter den Hautproblemen leidet, sollte sich unbedingt in die Hände eines Facharztes begeben. Ohne lange Wartezeiten sind Facharzttermine auch bequem über eine Online-Sprechstunde möglich. Der Hautarzt (Dermatologe) kann Sie individuell beraten und eine professionelle Behandlung einleiten.

¹ Zeichner et al.: Emerging Issues in Adult Female Acne. In:  The Journal of Clinical Aesthetic Dermatology., 2017; 10 (1): 37-46.

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