
FÜR SIE: Uns interessiert deine Geschichte sehr. Wie kommt man dazu, Spa-Managerin auf einem Kreuzfahrtschiff zu werden?
Monika Morigl: Ich habe früher eigentlich eine ganz andere Richtung eingeschlagen. Da ich örtlich sehr gebunden war, aber schon immer Fernweh hatte, habe ich gemerkt, dass ich etwas Neues brauche. Im Ausland habe ich alle Massage-Techniken erlernt und in einer Praxis als stellvertretende Praxisleitung gearbeitet. So konnte ich Leitung und Praxiswissen leicht verbinden. Irgendwann war die Sehnsucht nach Deutschland wieder zu groß und ich bin zurückgekehrt. Meine Freundinnen hatten dann die Idee mit dem Schiff, mir war der Gedanke gar nicht gekommen. Und dann ging alles ganz schnell.
FÜR SIE: Ist das dein persönlicher Traum, den du dir damit erfüllt hast?
Monika Morigl: Jein. Ich komme natürlich viel rum, habe aber kaum die Möglichkeit mal an Land zu gehen. Die Verantwortung, die ich hier trage, ist sehr groß. Man genießt allerdings in diesem Beruf viel Abwechslung, jeder Tag gestaltet sich anders. Zudem ist die Zusammenarbeit mit den Kollegen an Bord sehr kollegial. Wir sitzen hier wortwörtlich alle in einem Boot. Und gar keine Frage: Gäste im Urlaub bei ihrer Entspannung zu helfen, ist toll. Probleme gibt es so gut wie nie. Dafür bedarf es aber auch ausgiebiger Planung – hier kann man fehlende Utensilien nicht mal eben einkaufen. Wir sind schließlich auf offener See. Aber das genau ist die Herausforderung, die mir so Spaß macht.
FÜR SIE: Ihr helft vielen Gästen, sich maximal zu entspannen. Könnt ihr selbst auch mal durchatmen oder ist der Terminkalender so voll, dass ihr selbst gerne mal auf der Massagebank liegen würdet?

FÜR SIE: Wird die Terminbelegung während Event-Kreuzfahrten wie "Schallwellen" oder der "Full Metal Cruise" ruhiger?
Monika Morigl: Auch, wenn man es nicht denkt und eher davon ausgeht, dass die Leute anderes zu tun haben: Letztes Jahr waren wir sehr gut gebucht. Gerade für die Event-Kreuzfahrten haben wir spezielle Angebote. Die "Full Metal Cruise"-Gäste locken wir dann mit einer "Neck Breaker Massage", eine spezielle Kopf-, Schulter- und Nackenmassage nach dem ganzen Headbanging – da sagt niemand „Nein“.
FÜR SIE: Und wie sieht es mit der Männerquote bei euch im Spa-Bereich aus? Werden die nur mitgeschleppt oder kommen sie auch aus eigenen Stücken zu einem Termin?
Monika Morigl: Da hat schon lange ein Wandel stattgefunden. Wir haben spezielle Angebote für Männer entwickelt. Mittlerweile besuchen uns Frauen und Männer in einer recht ausgeglichenen Zahl. Selbst im Beauty-Bereich geht der Trend „Männer-Beauty“ steil nach oben – Gesichtsbehandlungen, Pediküre und Maniküre sind keine Fremdworte mehr.
FÜR SIE: Mir steht die tolle Aroma-Ganzkörper-Massage bevor. Was erwartet mich da?

FÜR SIE: Hast du selbst eine Lieblingsbehandlung?
Monika Morigl: Auf eine kann man das gar nicht beschränken - es gibt eine Top 5. Eine meiner persönlichen Lieblingsmassagen ist die Hamam, ein Ritual aus der Türkei. Man ist zuerst in einem Dampfbad, das die Haut aufweicht. Mit einem speziellen Handschuh wird die Haut anschließend gepeelt und es gibt zuletzt eine wunderschöne Seifenschaum-Massage auf heißem Marmor-Stein.
Mein zweiter Favorit ist ein ganzes Anwendungspaket: „Der Weg zur vollkommenen Entspannung“, da ist der Name wirklich Programm. Peeling, Massage, Gesichtsanwendung – im kleinen Format wird hier alles abgedeckt. Persönlich ist die Fußreflexzonenmassage natürlich noch ein Highlight. Hier erreicht man besonders viel Entspannung in kürzester Zeit, denn der Körper fährt sehr schnell runter. Und zudem ist sie eine Rehabilitation für den gesamten Körper, da durch die verschiedenen Druckpunkte sogar die Organe entspannt werden können.
Und welche Behandlung kommt bei den Gästen am besten an?

Monika Morigl: Gibt es ultimative Beauty-Tipps, die du als Expertin jedem ans Herz legen kannst?
Beauty ist eine Lebenseinstellung! Viel trinken ist wichtig. Der Körper braucht das Wasser, um Nährstoffe an den richtigen Platz zu bringen – dorthin, wo sie dringend gebraucht werden. Viel Schlaf ist auch unverzichtbar. Es sollte aber eine Balance gefunden werden. Wer nur schläft, tut seiner Seele nichts Gutes. Denn Spaß und soziale Kontakte sind mindestens genauso wichtig. Der Körper ist unser Zuhause. Man sollte ihm regelmäßig etwas gönnen und ihm die Zeit geben, sich zu regenerieren und zu erholen. Auch die Auswahl der Produkte ist ausschlaggebend. Das Hinterfragen, ob das billigere Produkt wirklich das bessere ist, sollte zur Routine gehören. Lieber etwas mehr investieren in ein Produkt, das in der Regel dann auch länger hält und bei dem der Langzeit-Effekt etwas besser ist.
